Zukunftsvertrag 8
Gleichstellung, Diversität und LGBTQIA+

2019 wurden zehn Regenbogenbänke als Signal für Gleichheit und Vielfalt in Innsbruck aufgestellt. | Foto: Lisa Kropiunig
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  • 2019 wurden zehn Regenbogenbänke als Signal für Gleichheit und Vielfalt in Innsbruck aufgestellt.
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Fast 100 Seiten umfasst der Zukunftsvertrag der neuen Stadtregierung für die Jahre 2024 bis 2030. Bürgermeister Johannes Anzengruber und die Stellvertreter Georg Willi und Elli Mayr sowie die Stadträtinnen Janine Bex und Mariella Lutz präsentierten ihre Vorhaben der Öffentlichkeit. MeinBezirk arbeitet den Zukunftsvertrag exklusiv Schritt für Schritt auf.

INNSBRUCK. Auch die Themen Gleichstellung, Diversität, Frauen und LGBTIQA+ sind im Zukunftsvertrag angeführt. Für diese Bereiche ist Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr die Ansprechperson. Integration ist ein Stadtentwicklungsthema und deshalb unter der Rubrik Stadtplanung untergebracht. Mayr betont, dass vor allem das Frauenreferat ein wichtiger Schritt ist:

"Es wird zum ersten Mal ein eigenes Frauenreferat geben. Hierbei geht es vor allem um das Gleichstellungsthema das eben in erster Linie immer noch ein Frauenthema ist. Generell geht es der Stadtregierung aber im weitesten Sinne um Diversität, Offenheit und Vielfalt sowie das Bekenntnis, dass in Innsbruck alle Menschen stolz ihre Identität leben können und es eine Anlaufstelle im Rathaus gibt. Bisher wurden die Bereiche Jugend, Frauen, Senioren und Familien von einer Person gemanagt, aber es sind einfach unterschiedliche Themen. Für Frauen ist so vieles einfach anders und da kann man als Stadt mehr machen, wenn es mehr Ressourcen gibt, deshalb das eigene Referat für Frauen."

"Regenbogen-Zebrastreifen" in der Innenstadt. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • "Regenbogen-Zebrastreifen" in der Innenstadt.
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Weitere Punkte des Zukunftsvertrages finden Sie hier.

Mutter und gleichzeitig selbständig – geht das?

Geplante Maßnahmen der Stadtregierung

1. Frauen*/Queer-Referat als eigenständige Anlaufstelle:
Wir wollen ein städtische Fachstelle Frauen und LGBTIQA+/ in Form eines eigenen Referats für Frauen* und Queer einrichten: als zentrale Anlaufstelle, die einen niederschwelligen Zugang zu Informationen über vorhandene Unterstützungs- und Beratungsangebote bietet und als Netzwerk zum Austausch mit entsprechenden Vereinen und Institutionen fungiert (Anlehnung an Bregenz: Städtische LGBTIQA+ Fachstelle im Magistrat).

2. Frauengeschichte sichtbar machen:
Projekte entwickeln, um Innsbrucks Geschichte der Frauen aufzubereiten und sichtbar zu machen, gemeinsam mit dem Stadtarchiv, Expert:innen und Institutionen.

3. Frauen*wege:
Geschlechtersensibles und -gerechtes Bauen, Verbesserungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum prüfen (“Night Walks“), z. B. Beleuchtung, Frauennachttaxi ausfinanzieren.

4. Gleichstellung als Bildungsthema:
Unterstützung und Kooperation mit Bildungspartner:innen, Initiativen, Vereinen und Organisationen, die in diesem Bereich in Bildungseinrichtungen, Jugendzentren etc. aktiv sind.

5. Mädchen-Zentrum weiter stärken:
Jugendarbeit mit Mädchen, insbesondere das bestehende Mädchen- und Frauenzentrum, weiterhin unterstützen und stärken.

6. (Digitale) Bildung für Mädchen stärken:
Mädchenspezifische Angebote in Bildungseinrichtungen unterstützen und fördern. Boys’ Day analog zum Girls’ Day sowie feministische Bubenarbeit fördern, um Rollenklischees und Vorurteile abzubauen und Talente unabhängig vom Geschlecht zur Entwicklung zu bringen.

7. Frauenspezifischer Gewaltschutz:
Kampagne zu Gewaltschutz (Fortführung des Runden Tischs und Umsetzung der Ergebnisse). „StoP“ gemeinsam mit Land Tirol und Bund weiterführen und ausweiten.

8. Genderbudgeting:
Gemeinsam mit der Finanzabteilung nach dem Vorbild anderer Städte ein Modell für Innsbruck erarbeiten und umsetzen, um politische Entscheidungen im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf Frauen transparent zu machen.

9. Prüfung der Lohntransparenz:
Sowohl der Magistrat als auch die städtischen Betriebe sollen unter Einbindung der PV/ Betriebsrät:innen ein Modell für Lohntransparenz (Einsicht für Mitarbeiter:innen) prüfen mit Rücksicht auf den Datenschutz.

10. Gesundheit und Selbstbestimmung:
Pilotierung kostenloser Menstruationsartikel in allen städtischen Einrichtungen und anschließender Evaluierung.

11. Mitsprache:
Durchführung einer Frauenbefragung „Innsbruck, wie sie* will“ – durch eine breite Befragung soll ein Bild zu Ideen, Wünschen und Bedürfnissen gezeichnet werden.

12. Sichtbarmachung und Bewusstseinsbildung („Städtischer Aktionsplan LGBTIQA+ „):
Fortbildungen für städtisches Personal, Kooperationen zu queeren Themen mit Vereinen, Institutionen, städtischen Betrieben, Museen etc., Anliegen/Probleme sichtbar machen sowie Vielfalt als positives Merkmal hervorstreichen.

13. Stolzer Pride Month:
Feierlichkeiten, Aufklärung, historische Auseinandersetzung, Veranstaltungen und Infos zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

14. Gesundheit:
Wir geben ein Bekenntnis zum Frauengesundheitszentrum, zur Gewaltambulanz und Transgenderambulanz ab.

15. Schwangerschaftsabbrüche mit psychosozialer Begleitung:
Auf das Land Tirol einwirken, um einen niederschwelligen und qualitätsgesicherten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen mit psychosozialer Begleitung zu ermöglichen.

16. Sexuelle Gesundheit und Verhütung:
Auf das Land Tirol einwirken, dass das Angebot des entsprechenden Härtefallfonds ausgeweitet wird. Förderung der Aufklärungsarbeit im Bereich sexueller Gesundheit.

17. Frauenanteil erhöhen:
Wir bemühen uns den Frauenanteil in Leitungsfunktionen im Magistrat sowie den städtischen Beteiligungen zu erhöhen.

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