Fastenmonat Ramadan
Wie man in einer Bäckerei fastet

Sefika Özen arbeitet seit einem Jahr in der Bäckerei. "Die ersten zwei Tage des Ramadan sind etwas schwer, danach ist das Fasten kein Problem mehr", erzählt sie.
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  • Sefika Özen arbeitet seit einem Jahr in der Bäckerei. "Die ersten zwei Tage des Ramadan sind etwas schwer, danach ist das Fasten kein Problem mehr", erzählt sie.
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Am Montag, dem 06.05. ist der Fastenmonat Ramadan angebrochen. Für viele Muslime heißt das Verzicht.

Ayse Kutlu arbeitet in der Bäckerei Aydin in der Andreas-Hofer-Straße 17. Sie ist 1979 geboren und mit neun Jahren nach Österreich gekommen. Zu Ramadan fastet sie seit Kindheitstagen: „Als ich noch ein Kind war, habe ich natürlich nicht den gesamten Monat gefastet, aber tageweise. Für mich war es immer schon etwas Natürliches, zu Ramadan zu fasten.“ Jetzt fastet sie den gesamten Monat – und das, während sie in einer Bäckerei arbeitet. „Normalerweise würde ich im Laufe des Vormittags immer wieder eine Kleinigkeit naschen, aber wenn ich faste, habe ich kein Bedürfnis danach.“

Mitgefühl für Hungernde

„Fasten ist eines der Grundpfeiler der Religion und ist ein Zeugnis meiner Verbundenheit mit Gott. Ich sage immer: Man fastet nicht mit dem Körper, sondern mit der Seele.“ Für Kutlu ist Fasten – auch außerhalb des Ramadan – ein nützliches Werkzeug, der seelisch-spirituellen Reinigung: „Fasten hilft auch bei der Abgewöhnung von schlechten Gewohnheiten. Vor allem aber schafft es Verständnis und Mitgefühl für Menschen, die Hunger leiden müssen.“ Da schließt sich auch Arbeitskollegin Sefika Özen an: „Mit einem vollen Magen hat man leicht reden, wenn es um Hunger und Armut geht. Der Ramadan schafft dafür ein ganz anderes Verständnis.“

Eine Frage der Intention

Auf die Frage, ob sie nicht versucht sind, umgeben von Köstlichkeiten wie Baklava, Gözleme, Börek und dergleichen, erklären beide Mitarbeiterinnen der Bäckerei dasselbe: nicht im geringsten. „Normalerweise kann ich gar nicht ohne Frühstück außer Haus gehen, aber die Nähe zu Gott, die der Fastenmonat bringt, gibt mir Kraft“, sagt Özen. „Ich denke, es geht beim Fasten viel um Intention. Sobald diese gesetzt ist, ist es für mich ein Leichtes, den Tag ohne Essen und Trinken auszuhalten.“ Auch der „Iftar“ – das Brechen des Fastens – ist im Fastenmonat eine Besonderheit: „Am meisten freue ich mich beim Fastenbrechen auf das gemeinsame Essen mit der Familie. Wenn man mit Partner und Kindern dann am Tisch sitzt“, sagt Kutlu. Der Fastenmonat gilt im Islam als der schönste Monat im Jahr und wird von Gläubigen auch dementsprechend ernst genommen. Die Tage, an denen man nicht fasten konnte – wegen Krankheit beispielsweise – kann man nachholen. Wenn Fasten körperlich grundsätzlich nicht möglich ist, wird die Summe der Einkäufe, die man für Essen ausgegeben hat, gespendet.

Alles von Hand gemacht

Die Auswahl in der Bäckerei Aydin wird von den Mitarbeiterinnen in der Backstube per Hand gemacht. "Die Bäckerei kommt sehr gut an bei den InnsbruckerInnen. Wir hören oft, dass es genau so etwas in der Stadt gebraucht hat.", erzählt Kutlu.

Sefika Özen arbeitet seit einem Jahr in der Bäckerei. "Die ersten zwei Tage des Ramadan sind etwas schwer, danach ist das Fasten kein Problem mehr", erzählt sie.
Servieren, aber nicht naschen – für die Dauer des Ramadan.
Die Baklava ist – wie alle anderen Köstlichkeiten – auch handgemacht. Zudem stehen mehrere Sorten zur Auswahl.
Zu Ramadan gibt es auch ein spezielles Fladenbrot.
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