Patscherkofel
Sanierung liegt im Zeitplan für zuverlässige Wasserversorgung
Die Quellen am Patscherkofel sind bereits rund 80 Jahre alt. Deshalb wurde es Zeit, sie zu erneuern, um den modernsten Standards gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass am Hausberg das Innsbrucker Trinkwasser auch so gut bleibt, wie es ist.
INNSBRUCK. Bauarbeiten am Innsbrucker Hausberg: Die Wasserversorgungsanlage am Patscherkofel wurde vor über 80 Jahren, im Jahr 1939, gebaut und ist nun stark veraltet. Aufgrund ihres hohen Ausfallrisikos wird die Anlage gerade erneuert, um die sichere Versorgung mit Trinkwasser im Ski- und Wandergebiet sicherzustellen. Das Projekt wurde von den Verantwortlichen der PKB-Patscherkofel Infrastruktur GmbH, der Familie Weber von der THW Gastro GmbH und der Liegenschaftseigentümerin ARE-Austria Real Estate GmbH in die Wege geleitet. PKB-Geschäftsführer Adrian Egger erklärt:
„Im Winter könnte schon ein Wasserrohrbruch bei der rund 80 Jahre alten Quellableitung bei entsprechender Schneelage zu einem dauerhaften Ausfall der Trinkwasserversorgung im Skigebiet Patscherkofel führen. Das würde auch bedeuten, dass das Schmutzwasser, z. B. von den Toiletten in den Restaurants und Hütten, nicht mehr ordnungsgemäß entsorgt werden kann.“
Um einen Ausfall der veralteten Wasserversorgungsanlage zu verhindern, haben die Eigentümer ein gemeinsames Sanierungsprojekt gestartet und teilen die Investitionskosten unter sich auf. Das Projekt umfasst eine Notversorgung und Betriebsoptimierung durch Fernwartung, um zukünftig eine lückenlose Trinkwasserversorgung sicherzustellen, und verfügt über die erforderlichen Genehmigungen des Landes.
Hygiene und Qualität an oberster Stelle
„Bei der Sanierung werden fünf bestehenden Quellen am Patscherkofel neu gefasst. Damit bringen wir die Anlage auf den heutigen Stand der Technik und verbessern die Qualität des Trinkwassers. Außerdem sind eigens ausgewiesene Schutzzonen vorgesehen, die eine entscheidende Rolle für die Hygiene des Trinkwassers spielen. Dass es bisher keine eingezäunten, baumfreien Schutzzonen gab, hat die ganze Problematik verschärft,“
so Projektleiter Thomas Schwarzenauer von den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB). Um die Wasserquellen neu fassen zu können, wurden die Schutzzonen bereits im März von Bäumen und Sträuchern befreit. Derzeit laufen die Bauarbeiten und sollen im Herbst 2024 abgeschlossen sein. Danach wird die gerodete Fläche sofort mit passendem Saatgut neu bepflanzt.
Experten am Werk
Für die Sanierung und Vorarbeiten wurde die Expertise der Landesumweltanwaltschaft eingeholt, um die Eingriffe in die Natur bei Rodungs-, Grabungs- und Erdarbeiten so gering wie möglich zu halten, wodurch nur vorübergehende Beeinträchtigungen während der Bauarbeiten entstehen. Alle Sanierungsmaßnahmen werden von Fachleuten im Bereich Wasserbau und Geologie überwacht, koordiniert und dokumentiert. Die Bevölkerung wird durch Bautafeln und auf der Website www.patscherkofelbahn.at über temporäre Behinderungen oder Umleitungen informiert, welche sie jedoch in Grenzen halten.
Hard Facts auf einen Blick
Die Quellberechtigten am Patscherkofel:
- Patscherkofelbahnen GmbH (PKB) - Alte Hotelquelle, Hotelquelle I und Hotelquelle III
- Schutzhaus - Gebr. Weber - Alte Schutzhausquelle, Schutzhausquelle IV und V
- Austrian Real Estate (ARE) - Versuchsanstaltsquelle, Käsbauernquelle
Sanierungsgründe:
- Die Trinkwasseranlagen sind teilweise schon sehr alt (83 Jahre) und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und nicht den Hygieneerfordernissen
- Arge Umwelt Hygiene GesmbH forderte am 11.05.2021 schriftlich eine Erweiterung und Umzäunung der Quellschutzgebiete, eine Erneuerung bzw. Sanierung der Quellstuben
- BH Innsbruck forderte am 25.10.2021 schriftlich zur Durchführung umfassenden Instandhaltungsarbeiten an der WVA auf.
Arbeiten und Sperrungen:
- gestartet wurde die Sanierung am 10. Juni 2024
- ab 9. September wird es eine Wegsperre bis ca. 18. Oktober 2024 geben
- Mitte November 2024 werden die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein
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