Altstadt-Baustelle
"Lasset die Bagger arbeiten"

Bernhard Vettorazzi (Innsbruck Marketing), Peter Paul Bloder (Obmann Interessensgemeinschaft Altstadt Innsbruck), Dr. Karl Gostner (Obmann Tourismusverband Innsbruck), DI Therese Fiegl (Unternehmerin Altstadt), DI Ulrike Resch-Pokorny (Bauleitung Innsbrucker Kommunaltbetriebe AG), Bürgermeister Georg Willi, Dr. Karl Josef Ischia (Wirtschaftskammer Tirol) und Dr. Thomas Pühringer (Vorstandsmitglied Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) | Foto: Johannson
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  • Bernhard Vettorazzi (Innsbruck Marketing), Peter Paul Bloder (Obmann Interessensgemeinschaft Altstadt Innsbruck), Dr. Karl Gostner (Obmann Tourismusverband Innsbruck), DI Therese Fiegl (Unternehmerin Altstadt), DI Ulrike Resch-Pokorny (Bauleitung Innsbrucker Kommunaltbetriebe AG), Bürgermeister Georg Willi, Dr. Karl Josef Ischia (Wirtschaftskammer Tirol) und Dr. Thomas Pühringer (Vorstandsmitglied Innsbrucker Kommunalbetriebe AG)
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Zeitverkürzt und vorgezogen: Unter diesen Prämissen ist die Megabaustelle, bei der dringend notwendige Sanierungs- und Verlegungsarbeiten in der gesamten Altstadt durchgeführt werden, gestartet. Dank Geo-Screnning ist man vorbereitet, mit Marketing-Maßnahmen will man Geschäftseinbußen mindern.

Auftakt

Nachdem die nötigen Vorarbeiten abgeschlossen wurden, folgt der offizielle Auftakt der Bauarbeiten in der Altstadt. Die über 130 Jahre alten Trinkwasserleitungen in der Innsbrucker Altstadt müssen erneuert werden. Im Zuge dieser notwendigen Erneuerung bietet sich die Gelegenheit, auch andere Infrastruktureinrichtungen wie Strom, Internet, Gas, Kanal, Hausanschlüsse und Straßenentwässerung zu modernisieren und die öffentliche Beleuchtung auf LED umzustellen. Alle Sanierungsarbeiten in der Altstadt werden auf den Zeitraum Juni 2020 bis Juni 2021 konzentriert. In einem Jahr werden in vier Etappen zeitgleich in drei Teilbereichen alle erforderlichen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Baustellen-Fahrplan

Etappe I: Juni bis Oktober 2020
Teilbereich1: Kiebachgasse
Teilbereich 2: Herzog-Friedrich-Straße NORD
Teilbereich 3: Hofgasse, Stiftgasse Nord, Pfarrgasse, Dom-Nord
Etappe 2: Oktober bis November 2020
Teilbereich1: Kiebachgasse, Seilergasse Ost
Teilbereich 2: Herzog-Friedrich-Straße NORD, Seilergasse Ost, Marktgraben
Teilbereich 3: Hofgasse, Stiftgasse Nord, Pfarrgasse, Dom-Nord
Etappe 3: Jänner bis April 2021
Teilbereich1: Kiebachgasse-Süd, Schlossergasse
Teilbereich 2: Herzog-Friedrich-Straße SÜD und Eingang Ottoburg, Riesengasse, Ecke Hofgasse/Pfarrgasse/Herzog-Friedrich-Straße
Teilbereich 3: Hofgasse, Domplatz, Durchgang Herrengasse
Etappe 4: April bis Juni 2021
Teilbereich1: Schlossergasse
Teilbereich 2: Herzog-Friedrich-Straße SÜD
Teilbereich 3: Hofgasse-Ost, Domplatz, Durchgang Herrengasse
Arbeitszeiten in allen drei Teilbereichen Montag bis Samstag von 07:00 bis 20:00 Uhr in allen Teilbereichen. Am Samstag finden laute Arbeiten erst ab 08:00 Uhr aus Rücksicht auf Anwohner und Hotelgäste statt.

Auftakt-PK

In einem Pressegespräch unterstrichen die Verantwortlichen nochmals die Wichtigkeit der Bauarbeiten und präsentierten einige begleitende Maßnahmen. "Das älteste Kaufhaus Tirols muss saniert werden, aber die Altstadt hat immer geöffnet", hält Bürgermeister Georg Willi einleitend fest. Für die TVB-Innsbruck Obmann Karl Gostner ist der Zugang zu den Betrieben aber auch zu den Sehenswürdigkeiten während der Bauarbeiten von Wichtigkeit: "Außerdem wird der Christkindlmarkt in gewohnter Weise der Bevölkerung zur Verfügung stehen und auch der traditionelle Christbaum vor dem Goldene Dachl wird aufgestellt." Auf die große Herausforderung nach der Covid-19 Krise für die Unternehmer aus der Altstadt weist WK-Innsbruck-Stadt Obmann Karl Ischia hin. Paul Bloder von der Interessensgemeinschaft Altstadt-Innsbruck erinnert an die positiven Effekte des Bürgerbeteiligungsprozesses. Die wirtschaftliche Situation der Altstadt Unternehmer wird aber noch zu einer spannenden Frage. Begleitende Maßnahmen wie sie der Verein gefordert hat, wie beispielsweise umgehende Gespräche der Stadt Innsbruck mit den Hauseigentümern in der Altstadt , um sie zu einer Reduzierung und Stundung der Mietkosten während der Bauzeit zu bewegen oder die Kommunalsteuer - für jene Betriebe, die  noch Angestellte haben - vollständig im Baujahr zu erlassen, sind bisher nicht realisiert worden. Ein Wirtschaftskonjunkturpaket befindet sich laut Bürgermeister Georg Willi in Arbeit. "Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer hat sich mit zahlreichen Ideen und Vorschlägen an mich gewandt und wir werden darüber diskutieren", meint Willi.

Geoscreening

Dank Geoscrenning gehen die Bauverantwortlichen eher beruhigt in die entscheidende Bauphase. Mit modernster Technologie und viel Archivarbeit wurden im Vorfeld Untersuchungen auf mögliche "baustörende" Maßnahmen durchgeführt. Innsbruck zählt dank der IKB zu den führenden Städten in Österreich in Sachen Risikoanalyse bei Bauarbeiten. So wurde auch die Altstadt umfassend untersucht. Unter anderem auch mit dem Aspekt des Kriegsmaterialienrisikos. Aktuell kann mit einem hohen Prozentsatz von einem geringen Gefährdungsgrat ausgegangen werden. Aber nicht nur "Blindgänger" und Bombenfunde stehen im Mittelpunkt. Auch "archäologische" Details sind vom großen Interesse. So wurde bereits eine alte Wasserrutsche entdeckt. "Die Vorerkundungen erfolgen nach technischen Vorgaben und Methoden, welche von den Erhebungen über historischer Dokumente und Urkunden bis zur zerstörungsfreien geophysikalischen Bodenerkundung und Erstellung von Gutachten und Lageplänen reicht", erklärt Manfred Macek von MMC Consulting. Er und sein Team zählen zu den Experten in Sachen Vorerkundung bei Bauarbeiten und stehen Bauträgern, Gemeinden aber auch Privatpersonen bei vielen Fragen rund um Militärarchäologie und Georisiko zur Verfügung. "Eine spannende, abwechslungsreiche und durch die Mischung aus Technik und Archivarbeit herausfordernde Angelegenheit", unterstreicht Macek auch die Vorteile der Voruntersuchungen. "Baustellen können durchaus viele Überraschungen bringen, die zu Zeitverzögerungen und vor allem auch Kostenexplosionen sorgen. Alleine schon eine Darstellung der durchlaufenden Leitungen und Rohre auf einem Baugrundstück ist für den Bauherrn "Goldes" wert", erinnert Macek auch daran, dass viele Kabel- und Rohrverlegungen nicht dokumentiert sind.

Hotspots

"Auch wenn wir sehr gut vorbereitet sind, kann immer etwas gefunden werden", hält IKB-Vorstandsdirektor Thomas Pühringer fest. Gemeinsam mit Ulrike Resch-Pokorny und Eckart Pichler hat Pühringer den Ablauf der Vorarbeiten und die Vorbereitungen koordiniert und beobachtet. "Spannende Grabungsarbeiten gibt es sicherlich rund um den Dom. Immerhin gab es dort einen Friedhof, aber auch die Bombeneinschläge im Dom können durchaus Spuren hinterlassen haben. Ebenso gab es in der Hofgasse Bombentreffer, bei den die Häuser stark zerstört wurden." Mit der Vorfelduntersuchung können die Hotspots der Baustelle klar definiert werden. Das Kriegsmaterialenrisiko ist sehr gering, militärarchäologie Funde aus der damaligen Zeit sind aber durchaus möglich. "Vor allem Bombenkrater wurden zum Ende des Krieges mit verschiedensten Material gefüllt", erzählt Manfred Macek. Je nach Art der Funde werden entsprechende Experten herangezogen, "dabei besteht auch die Möglichkeit der zeitlichen Verzögerung der Baustelle" meint Thomas Pühringer. Die Arbeiten in einem historischen Bereich wie der Innsbruck Altstadt Innsbruck, sollen aber auch unter der zeitgeschichtlichen Verantwortung gesehen werden. Vieles was hier gefunden wird, ist Teil der Geschichte der Landeshauptstadt.

Altstadt neu

Um die Zeit der Baumaßnahmen kurzweilig zu gestalten, sind zahlreiche Events und Aktionen in Zusammenarbeit zwischen Stadt, IKB, TVB Innsbruck, Wirtschaftskammer und Stadtmarketing geplant. Einerseits sind die Wirte und Händler der Altstadt zusammengerückt und veranstalteten bereits Dienstag, Mittwochs und Freitags Live-Konzerte und schmückten kurzerhand die Gassen der Altstadt mit riesigen bunten Ballons. Diese Aktionen sollen jetzt fortgesetzt und ausgebaut werden. Weitere Highlights werden z. B. ein Konzert mit den Wiltener Sängerknaben, ein goldener Blumenteppich mit je einem Blumentöpfchen für jeden Altstadt-Besucher, verlängerte Abend-Öffnungszeiten, ein Baustellen-Frühstück, ein Baustellen-Catwalk in Gummistiefeln, spezielle Stadtführungen für Einheimische, laufend Gewinnspiele für Altstadtkunden mit Top-Preisen, Auftritte der Tänzer vom Tiroler Landestheater sowie DJ-Sessions mit Überraschungsgästen sein. Informationen gibt es unter anderem unter altstadt-innsbruck.com.

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