Ortsreportage Mariahilf
Geschichte des Stadtteils

- Die einzigartige spätmittelalterliche Häuserreihe in Maria Hilf ist ein weltweit bekanntes Postkartenmotiv.
- Foto: Kräutler
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Die einzigartige spätmittelalterliche Häuserreihe in Maria Hilf ist ein weltweit bekanntes Postkartenmotiv und zählt zusammen mit dem Goldenen Dachl zu den Ikonen von Innsbruck. Der Stadtteil gehört zu den ältesten in Innsbruck.
MARIAHILF. Hinter der berühmten Häuserzeile türmt sich die Nordkette majestätisch auf und lässt die bunt bemalten Häuser wie eine kunstvolle und farbige Bordüre erscheinen. Das Millionenfach fotografierte Motiv gehört zum fixen Bestandteil jedes Innsbruck-Besuchs.

- Die Häuserzeile gegenüber der Stadt Innsbruck heißt Mariahilf. Sie liegt zwischen der Höttinger Gasse (links) und der Kirschentalgasse.
- Foto: Repro: Kräutler
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Mariahilf – Marktsiedlung
Mariahilf gehört zu den ältesten Stadtteilen Innsbrucks. Bereits einige Jahrzehnte vor der Gründung Innsbrucks entstand linksseitig des Inns unterhalb von Hötting eine Marktsiedlung. Nach der Zerstörung der Burg Amras durch die Bayern im Jahr 1133 und dem Rückzug der herrschenden Andechser Grafen verlagerte sich die Geschäftigkeit auf das linke Innufer.

- Kleine Geschäfte in Mariahilf
- Foto: Stadtarchiv Innsbruck
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Bau der ersten Brücke
Nach dem Bau der ersten Brücke über den Inn wurde auch der Markt in die zwischen 1180 und 1204 gegründete und sofort befestigte Siedlung am rechtsseitigen Innufer verlegt. Der ursprüngliche Standort namens 'Anspruggen' (an der Innbrücke gelegen), bestehend aus St. Nikolaus und Mariahilf, wurde zu einer Art Vorstadt Innsbrucks degradiert. Dieser Abstieg setzte sich in den folgenden Jahrhunderten fort und war für jeden sichtbar durch den Verlust an Wert und sozialen Status der Bewohner. So wurden das „Leprosenhaus", das "Sondersiechen"- oder „Infektionsspital" ebenso hier angesiedelt wie später das Gefangenenhaus. Später siedelten sich Handwerks- und Gewerbetriebe an. Ziegeleien, Kalköfen, Steinhütten, aber auch Gießereien entstanden vor allem im heutigen St. Nikolaus. Die Gegend wurde damals zu allem Überdruss im Volksmund mit dem wenig schmeichelhaften Ausdruck „Koatlackn" (Kotloch) belegt, der sich im Volksmund bis heute gehalten hat. Was damals auf eine stets undichte hölzerne Wasserleitung zurückging, deren Nässe die mittelalterlichen Wege permanent aufweichten.

- Der westliche Teil der oberen Anbruggen auf dem Plan des Höttinger Baches von Hofkammer- Baumeister Johann Martin Gumpp (1693). Original im Stadtarchiv Innsbruck. (Foto: Margarete Hye)
- Foto: Original im Stadtarchiv Innsbruck. (Foto: Margarete Hye)
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Mariahilf – einst eine Sackgasse
Die Häuserreihe zwischen der heutigen Mariahilfkirche und St. Nikolaus war lange Zeit in das ±„obere" und „untere" Anbruggen unterteilt. Die Innbrücke und die Höttinger Gasse, die sich in der Fortsetzung der Innbrücke befanden, fungierten dabei stets als Grenze. Über die Innbrücke floss lange Zeit ein erheblicher Transitverkehr vom Brenner in Richtung Tiroler Unterland durch St. Nikolaus, das als das „untere Anbruggen" bekannt war. Im Gegensatz dazu stellte die heutige Mariahilfstraße, das „obere Anbruggen", bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts eine Art Sackgasse dar. Damals verlief die Verkehrsroute über die Höttinger Gasse und Schneeburggasse weiter nach Zirl, Seefeld und über Telfs in Richtung Fernpass. Die heutige Mariahilfstraße endete dort, wo die Mariahilfkirche im Jahr 1647 errichtet wurde, und mündete in die Kirschentalgasse ein.

- Die Mariahilfkirche wurde zum Dank für die Verschonung Innsbrucks im 30jährigen Krieg errichtet und 1649 fertiggestellt.
- Foto: Kräutler
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Der Name Mariahilf
Erst im Jahr der Fertigstellung dieser der Jungfrau Maria gewidmenten Kirche im Jahre 1649 wurde die Landstraße in die Höttinger Au eröffnet. Folgerichtig erhielt das Viertel oberhalb der Innbrücke jetzt den Namen Mariahilf. Das heutige Aussehen der Häuserzeile am Inn ist jedoch einer Brandkatastrophe geschuldet, die am 16. November 1476 die alten Holzhäuser vollständig zerstörte. Ein Mitgrund, weshalb die neuen Häuser aus Ziegeln und Steinen im Spätgotischen- und Renaissancestil errichtet worden sind. Erst im Jahr der Fertigstellung dieser der Jungfrau Maria gewidmenten Kirche im Jahre 1649 wurde die Landstraße in die Höttinger Au eröffnet. Folgerichtig erhielt das Viertel oberhalb der Innbrücke jetzt den Namen Mariahilf. Das heutige Aussehen der Häuserzeile am Inn ist jedoch einer Brandkatastrophe geschuldet, die am 16. November 1476 die alten Holzhäuser vollständig zerstörte. Ein Mitgrund, weshalb die neuen Häuser aus Ziegeln und Steinen im Spätgotischen- und Renaissancestil errichtet worden sind.

- Die Erker sind typisch für die Häuser in Mariahilf.
- Foto: Kräutler
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Wohnanlage Maria Hilf Park
Zwischen 1969 und 1973 wurde die Wohnanlage des Mariahilfparks errichtet. Die Wohnanlage wurde von der gemeinnützigen Gesellschaft Wohnungseigentum (WE) erbaut. Für das Projekt wurde der Architekt Franz Kotek engagiert. Als architektonische Referenz für den Bau gilt das Arabella-Hochhaus (Arabellapark) in München.

- Zwei Mädchen mit ihren Handarbeitskoffern auf den Weg von der Schule nach Hause (oder vice versa). Im Hintergrund eine Werbetafel, darauf wird groß angepriesen, dass 273 Eigentumswohnungen entstehen, von der Garçonnière bis zur 5-Zimmer-Wohnung.
- Foto: Stadtarchiv Innsbruck
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- Luftaufnahme aus dem Jahr 1972 mit Bauarbeiten der Wohnanlage des Mariahilfparks. Blickt man auf die Häuser im Hintergrund stechen die Volksschule sowie das Kinderheim Mariahilf hervor, auch die Kuppel der Pfarrkirche Mariahilf ist sehr gut zu sehen.
- Foto: Stadtarchiv Innsbruck Ph-12418-1; Ph-12418-4
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