HPV Förderpreis
Fünf herausragende Projekte ausgezeichnet
Das Bewusstsein für das Krebsrisiko durch bestimmte Humane Papillomviren (HPV) erhöhen und auf die empfohlene Impfprävention aufmerksam machen. Das ist das Ziel der diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinnern des HPV-Förderpreises.
INNSBRUCK. Am vergangenen Samstag wurden in Innsbruck fünf herausragende Projekte des HPV-Förderpreises 2024 von MSD Österreich ausgezeichnet. Diese wurden von einer Expertenjury aus den insgesamt 16 eingereichten Projekten ausgewählt, die sich mit der Aufklärung und Vorbeugung von HPV beschäftigen. Jedes Gewinnerprojekt erhält eine Förderung von 10.000 Euro.
Der HPV-Förderpreis
Der HPV-Förderpreis von MSD wurde 2022 gegründet, um Projekte zu unterstützen, die sich mit der Aufklärung und Vorbeugung von Krankheiten, die durch HPV verursacht werden, befassen. Das Ziel der Initiative ist es, langfristig mehr Menschen in Österreich gegen HPV impfen zu lassen.
Was ist HPV?
Humane Papillomaviren (HPV) sind eine Gruppe von Viren, die hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden und in einigen Fällen schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Gebärmutterhalskrebs oder andere Krebsarten verursachen können. Es gibt über 200 bekannte HPV-Typen, von denen mindestens 14 als krebserregend gelten. Diese Viren können abnormales Zellwachstum auslösen und sind mit der Entstehung von Krebsvorstufen, Krebs sowie Genitalwarzen in Verbindung gebracht. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt mit Schleimhäuten, insbesondere beim Geschlechtsverkehr, kann aber in seltenen Fällen auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind erfolgen.
Verbreitung und Häufigkeit
Humane Papillomaviren (HPV) sind weltweit verbreitet. Etwa 80 % aller Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens mit genitalen HPV infiziert. Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen weltweit. In Europa werden jährlich 33.500 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs mit etwa 15.000 Todesfällen registriert, in Österreich ca. 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs bzw. 130-180 Todesfälle.
Eine Impfung schützt
Die Impfung gegen Humane Papillomaviren enthält jene Virustypen, die die beschriebenen Erkrankungen am häufigsten verursachen und ist für alle Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr empfohlen, da sie da am wirksam ist. Der größtmögliche persönliche Nutzen wird durch Impfung vor Aufnahme von sexuellen Aktivitäten erzielt. Auch bereits sexuell aktive Personen können von der Impfung profitieren. Die Impfung bietet den besten Schutz gegen die enthaltenen Virustypen. Sowohl Mädchen und Buben als auch Frauen und Männern sind von Erkrankungen durch HPV betroffen. Auch zur Unterbrechung der Infektionskette in der Bevölkerung ist die Impfung von Personen beiderlei Geschlechts wichtig. Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen (inkl. PAP-Abstrich und HPV-Test für Frauen ab 30) sollten ungeachtet der Impfung in den empfohlenen Abständen weiterhin durchgeführt werden.
Von Klassenzimmern bis zur Road-Show
Die hervorragenden Projekte zeichnen sich durch eine beeindruckende Vielfalt aus und sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Ein besonderes Projekt – die „HPV Awareness Days – Innsbruck“ – wurde von der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Innsbruck eingereicht. In diesem Rahmen werden über drei Tage hinweg in Workshops und Vorträgen verschiedene Aspekte rund um HPV und Prävention behandelt.
Ein weiteres Projekt, die „Awareness Kampagne HPV am Campus Krems“, stammt von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften. Es zielt darauf ab, besonders junge Erwachsene auf HPV aufmerksam zu machen und dadurch die Impfbereitschaft zu steigern. „Es ist ein schönes Signal, für unser Engagement im Rahmen der HPV-Aufklärung und -Impfung ausgezeichnet zu werden. Wir verstehen uns als zentrale Multiplikatoren, denn letztlich liegt es an uns, unser Umfeld und die nächsten Generationen über die Bedeutung dieser Erkrankung und Impfung zu informieren“, betont Katharina Findl von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
Das interaktive Klassenzimmertheater „Escape your Shame“ des Vereins Criätif Work wendet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 16 Jahren. Im Rahmen dieses Projekts soll das Schamgefühl im Zusammenhang mit sexuell übertragbaren Krankheiten abgebaut und stattdessen sexuelle Verantwortung thematisiert werden. „Durch die Kombination eines Escape Rooms mit einem Theaterstück wird ein spielerischer Austausch ermöglicht, der Jugendliche sensibilisiert und aufklärt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vermittlung des Risikos und der Prävention“, betonen die Initiatoren Lena Weiss und Walter Spanny.
Auch die „HPV Road Show“ der Österreichischen Krebshilfe Burgenland gehört zu den prämierten Projekten. Ein gebrandeter Bus fährt im Rahmen dieses Projekts zu Schulen im Burgenland, um Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort über HPV aufzuklären. „Wenn wir das WHO-Ziel einer 90%-igen Durchimpfungsrate erreichen wollen, ist noch viel zu tun. Die Menschen müssen über HPV informiert werden. Nur ein gut informierter Mensch kann sich richtig entscheiden!“ so Dr. Michaela Klein von der Österreichischen Krebshilfe Burgenland.
Das Projekt „Tschau, HPV!“ der Initiative HPV-Impfung jetzt! verfolgt eine bundesweite Aufklärungskampagne, die vor allem junge Menschen an Universitäten oder auf Jugendtreffs anspricht. „Mit der Ausweitung der HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag haben wir ein einzigartiges Momentum in Österreich erwirkt. Aber eine kostenlose Impfung nützt nur, wenn sie auch in Anspruch genommen wird. Wir freuen uns sehr, dass Aufklärungsprojekte zu sexueller Gesundheit Unterstützung in diesem Rahmen erfahren“, erläutert Tim Ficht von der HPV-Impfung jetzt!.
Über MSD
MSD ist ein globales führendes biopharmazeutisches Unternehmen mit drei Standorten und rund 950 Mitarbeiter:innen in Österreich. Seit über 130 Jahren ist es ihre Mission, das Leben zu schützen, zu verbessern und zu retten. Ihr oberstes Ziel ist es, Krankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen und im Falle einer Erkrankung die Heilung zu fördern oder die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Als verlässlicher Partner für Gesundheit und Fortschritt bleibt MSD bestrebt, einen positiven Unterschied im Leben der Menschen und Tiere in Österreich zu schaffen, sowohl heute als auch für zukünftige Generationen. MSD Österreich ist führend in der intensiven und innovativen Forschung, um komplexe Gesundheitsprobleme anzugehen. Ihre Fokusbereiche umfassen insbesondere Onkologie, bakterielle und virale Infektionserkrankungen, immunologische und kardiovaskuläre Erkrankungen, Tierkrankheiten und die Entwicklung von Impfstoffen. Denn sie forschen für das Leben!
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