Pflegestrategie 2033
Wege für Menschlichkeit und Nachhaltigkeit
In Innsbruck belasten die Auswirkungen des demografischen Wandels zunehmend die Kapazitäten der Pflegebranche. Bis 2033 wird ein Anstieg um 20 % der Zahl der über 65-Jährigen erwartet. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Pflegebedürftigen weiter zu, insbesondere bei chronischen Erkrankungen und Demenz. Um diesen Herausforderungen besser zu begegnen, wurde die Pflegestrategie 2033 entwickelt.
INNSBRUCK. Im Personalbereich besteht ein Mangel an Fachpersonal, der sich bis 2033 weiter verschärfen wird. In der Pflegestrategie 2033 wurden daher verschiedene Ansätze beschrieben, um den zukünftigen Entwicklungen entgegenzuwirken. Ein Fokus liegt dabei auf alternativen Versorgungsmodellen wie dem Konzept Buurtzorg, bei dem kleine, selbstorganisierte Teams von Pflege- und Betreuungskräften zusammenarbeiten. Dieses Modell soll die Bürokratie verringern und den Umgang mit Patientinnen und Patienten wieder persönlicher und menschlicher gestalten.
„Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht der Mensch, der Pflege braucht – von der Tagespflege und -betreuung über die Übergangspflege bis hin zur Langzeitpflege. Von mobilen bis zu (teil-)stationären Formen. Der Pflegedienst ist ein ganz besonderer, ein sehr persönlicher Dienst. Wir als Gesellschaft müssen jene, die in der Pflegearbeit mit Leidenschaft und hohem Fachwissen tätig sind, viel mehr wertschätzen. Nur so können wir mehr Pflegekräfte gewinnen, die unsere alternde Gesellschaft dringend braucht. Ich bin heute hier, um Danke zu sagen und Menschen für den Pflegeberuf zu motivieren“, erklärte der ressortzuständige Vizebürgermeister Georg Willi.
Den Pflegeberuf fördern
Aufgrund des steigenden Bedarfs und der sinkenden Verfügbarkeit von Fachpersonal soll die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Die Pflegestrategie 2033 fokussiert sich auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie auf gezielte Personalrekrutierungs- und Bindungsmaßnahmen, um Engpässe in der Pflege und Betreuung zukünftig zu vermeiden. Darüber hinaus soll die Effizienz in der Kommunikation und Vernetzung zwischen den verschiedenen Pflege- und Betreuungsbereichen durch ein optimiertes Datenmanagement und den Einsatz moderner Technologien gesteigert werden.
Informelle Pflege als unverzichtbare Säule
Die informelle Pflege bildet eine wichtige Säule im Pflegesystem. Informelle Pflege bedeutet, dass Angehörige, Freunde oder Nachbarn sich um pflegebedürftige Menschen kümmern, ohne dafür bezahlt zu werden. Das Potenzial für die informelle Pflege verringert sich durch die Zunahme von Einpersonenhaushalten und die höhere Erwerbstätigkeit von Frauen. Um dem entgegenzuwirken, sollen Beratungsstellen und Schulungsangebote für pflegende Angehörige ausgebaut werden - Peer-Support-Netzwerke sollen den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Hilfe fördern. Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige und selbstversorgende Pflegebedürftige, wie das Pflegegeld und die Pflegekarenz, bleiben bestehen.
Die gesamte Pflegestrategie 2033 findet ihr unter:
PFLEGESTRATEGIE 2033 FÜR DIE LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK
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