Medizinische Studie
Blutgefäße leiden schon im jungen Alter

- Auch in der aktuell laufenden VASCage-Studie EVA4YOU wird die Gefäßgesundheit mit Ultraschallmessungen der Hals- und Bauchschlagader untersucht.
- Foto: Michael Knoflach, VASCage
- hochgeladen von Leonie Werus
INNSBRUCK. Eine großangelegte Studie zur Gefäßgesundheit untersucht, ob gesunde Jugendliche bereits gefährdet sind und welche Risikofaktoren besonders zu beachten sind.
Die Studie
In Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum VASCage befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Universität Innsbruck im Rahmen der EVA (Early VascularAgeing)-Tyrol Studie rund 1.000 Tiroler und Südtiroler im Alter von etwa 16 Jahren nach deren Lebensstil. Anschließend wurde ihnen Blut abgenommen, vor allem aber beobachteten die Forschenden zwei Jahre lang den Zustand der Blutgefäße der Jugendlichen. "Dazu haben wir hochaufgelöste Ultraschallbilder der Halsschlagadern gemacht. Man setzt den Ultraschallkopf außen am Hals an und kann so kleinste Veränderungen der Gefäßwand sichtbar machen. Wir haben die Dicke der inneren Gefäßwandschichten gemessen. Wenn diese dicker werden, kann das auf ein höheres Risiko für spätere Herzkreislauferkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt hindeuten", erklärt VASCage-Forscherin Sophia Kiechl die Vorgehensweise.

- Im Blut lassen sich auch bei Jugendlichen bereits Risikofaktoren für frühe Gefäßalterung nachweisen.
- Foto: Michael Knoflach, VASCage
- hochgeladen von Leonie Werus
Bereits Jugendliche sind betroffen
Was folgte, war eine umfangreiche statistische Analyse der erhobenen Daten unter der Leitung von Raimund Pechlaner und Michael Knoflach von der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck.
Pechlacher fasst die Ergebnisse der Studie wie folgt zusammen:
"Mehrere der Risikofaktoren, die bei Erwachsenen zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen, waren schon bei den untersuchten Teenagern mit zunehmenden Gefäßwandveränderungen verbunden. Das gilt insbesondere für das bei Erwachsenen auch besonders relevante Cholesterin. Aber wir haben auch ein Enzym des Leberfettstoffwechsels, die Alanin-Transaminase, als wichtigen Risikofaktor für Jugendliche erkannt. Das bedeutet, dass auch junge, gesunde Menschen davon profitieren, wenn sie ihre Risikofaktoren kontrollieren lassen und durch einen gesunden Lebensstil möglichst optimal einstellen."
Vor allem Blutfette wie Cholesterin und Leberfettwerte führten bei den Untersuchten also bereits im jugendlichen Alter zu einer messbaren Zunahme von frühen krankhaften Gefäßwandveränderungen, wobei abnormal hohe Werte für diese Risikofaktoren selten waren. In der aktuellen Studie EVA4You führt das Forschungszentrum für Gefäßalterung und Schlaganfall VASCage die wissenschaftlichen Untersuchungen fort und weitet sie aus. „So hoffen wir den Zusammenhang zwischen Lebensstil, Stoffwechsel und Gefäßalterung noch besser zu verstehen", so Forscherin Sophia Kiechl.


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