Erinnerungskultur in der VS Neuberg
80 Jahre Kriegsende, 80 Jahre 2. Republik, 80 Jahre Frieden

- Foto: Roswitha Staudinger
- hochgeladen von Karl Knor
80 Jahre Kriegsende und 2. Republik – 80 Jahre Frieden und Freiheit in Österreich
„Jede Gesellschaft wird von ihrer eigenen Geschichte geprägt – und von dem Bild, das sie sich von dieser Geschichte macht. Die Gegenwart begreifen und die Zukunft gestalten – das sind Aufgaben, für die ein klarer Blick auf die Vergangenheit unverzichtbar ist.“ Diese Worte des ehemaligen Deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler bringen es auf den Punkt, warum Geschichte auch für die heranwachsenden Kinder so wichtig ist, weil sie uns etwas über die heutige Welt erzählt und darüber, wie sie entstanden ist.
In diesen Tagen im April und Mai jähren sich das Ende des 2. Weltkrieges und die Wiedererrichtung der Republik Österreich zum 80. mal. Und es ist nun 70 Jahre her, dass uns Österreichern der Staatsvertrag die Freiheit brachte. Diese Themen wurden vor den Osterferien auch in der Volksschule Neuberg in den Mittelpunkt gerückt. Die Auseinandersetzung erfolgt mit Hilfe von zwei Büchern.
Das erste Buch „Mala i stara Marija – die kleine und die alte Maria“ wurde 2003 vom jetzigen Schulleiter Dir. Karl Knor verfasst und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das während des Krieges in Neuberg zur Schule ging. Da es damals eine Gruppe von Neubergern gab, die für die Beibehaltung der kroatischen Unterrichtssprache waren, wurden diese den Repressalien der Deutschen Herrscher ausgesetzt. So durften sie nicht in der Schule unterrichtet werden, sondern erhielten den Unterricht eine Zeit lang unter dem Lindenbaum vor der Schule bzw. Kirche.
Das zweite Buch trug den Titel „Gern wäre ich geflogen – wie ein Schmetterling“. Es ist dies die Geschichte von Hannah Gofrith, einem jüdischen Mädchen, das 1935 in Polen geboren wurde und ihre Kindheit während des Krieges verbrachte. In dieser schrecklichen Zeit des Holocaust endete ihre Kindheit plötzlich. Ihre Kindheitsgeschichte ist eine Geschichte der Trauer und der Hoffnung zugleich. Sie und ihre Mutter überlebten die Greueltaten in den verschiedensten Verstecken. So gerne wäre Hannah geflogen - wie ein Schmetterling. Der Schmetterling ist das Zeichen der Hoffnung in diesem Buch. Im Jänner 1949 erreichte sie Israel, wo sie noch lebt.
Eine lebendige Erinnerungskultur soll nicht nur der Opfer gedenken, sondern vor allem auch Demokratie und Toleranz stärken. Deshalb gehört die Freiheit zu den Grund- und Menschenrechten und zu jeder modernen Demokratie.



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