Für Akutfälle
Güssinger Krankenhaus ordnet seine Ambulanz neu

- In der neuen Zentralen Ambulanten Erstversorgung: Stationsleiterin Isabella Laister (links) und die stellvertretende Pflegedirektorin Hildegard Wiesler.
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Die neu eingerichtete "Zentrale Ambulante Erstversorgung" ist an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr geöffnet.
GÜSSING. Morgen, Mittwoch, geht im Krankenhaus eine neue Ambulanz für Patienten mit akuten Beschwerden in Betrieb. Ihre Einrichtung soll dazu beitragen, die Wartezeiten zu verringern und die Unterscheidung zwischen akuten und nicht akuten Symptomen schneller zu treffen.
Medizinische Ersteinschätzung
Die zentrale ambulante Erstversorgung ist sieben Tage die Woche durchgehend in Betrieb. Wer sie als Patient aufsucht, landet zuerst in der so genannten Triage. Hier wird von einer speziell geschulten Krankenschwester je nach Symptom oder Beschwerde eine Ersteinschätzung getroffen. Dann erfolgt die Versorgung durch Fachärzte aus den Sparten Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Traumatologie. Danach stehen für den Fall des Falles zwei Betten zur weiteren Beobachtung der Patienten bereit.
Kürzere Wartezeiten
Bisher wurden Ambulanzpatienten in eine der bestehenden Fachambulanzen aufgenommen oder auch in andere weiterverwiesen. Längere Wartezeiten, abhängig von der Verfügbarkeit der Ärzte, konnten die Folge sein. "Der Zustrom von Patienten ohne Akutbeschwerden in die Ambulanzen stößt in manchen Häusern an die Grenzen. Das wollen wir vermeiden", sagte Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Spitalsgesellschaft "Gesundheit Burgenland" (GB).

- In der Triage erfolgt die medizinische Ersteinschätzung des Schweregrads der Beschwerden.
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Zentrales Ziel sei es, eine rasche und effektive Erstversorgung sicherzustellen, betonte Franz Öller, der kaufmännische Geschäftsführer der GB. Sorgen, dass die Ambulanz über Gebühr strapaziert statt entlastet wird, hat er nicht. "Das Nicht-Schaffen eines medizinischen Angebots löst nicht die Patientenströme auf."
Ambulanz erst als dritten Schritt
Als generelle Verhaltensregel empfiehlt Öller, bei Beschwerden als erstes die telefonische Gesundheitsberatung 1450 anzurufen und den Anweisungen zu folgen. Dann sollte, sofern verfügbar - ein Hausarzt, ein Facharzt, ein Bereitschaftsdienst oder eine Akutordination aufgesucht werden. Erst wenn diese Schritte nicht zum Ziel führen, solle der Weg in die Spitalsambulanz angetreten werden.

- Vier Untersuchungsräume stehen zur Verfügung.
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Starker Anstieg
Im Jahr 2024 wurden 5.345 Akutpatientinnen und -patienten ohne Termin im Krankenhaus Güssing aufgenommen. Im Jahr 2023 waren es noch 4.796. Die Zunahme innerhalb eines Jahres betrug 11,44 Prozent.
Die Terminambulanzen der burgenländischen Spitäler sind weiterhin nur nach Überweisung durch Haus- oder Fachärzte zugänglich. In akuten Notfällen ist der Ärztenotdienst 141 oder die Rettung 144 zu kontaktieren.
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