Geocaching in den Bezirken
Moderne Schatzsuche: "Ich war immer der Schleichende"

- Am Liebsten geht Bianca in den Sommermonaten auf Geocaching-Tour.
- Foto: Watzl
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Mit seinen 70 Jahren ist Heinz Steiner aus Hitzing im Bezirk Linz-Land noch immer begeisterter Geocacher. Im Bezirk Eferding hält er regelmäßig Geocaching-Touren ab.
BEZIRKE. Das Wort Geocaching oder auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art Schatzsuche, die sich Ende des 20. Jahrhunderts ausbreitete. Die Verstecke werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden.

- Foto: Steiner
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Wie sind Sie zum Geocaching gekommen?
Im Gespräch erklärt Heinz Steiner die Leidenschaft hinter dem Geocaching: "Ich wollte etwas kreatives in der Natur machen. Nachdem ich in Pension ging, ließ ich mich zum Naturvermittler ausbilden. Ich war immer der Schleichende, ruhige Typ, der gerne Indianer spielte als Kind, Tiere beobachtete und auf Abenteuerreise ging." Mittlerweile ist er Obmann des Naturpark Obst-Hügel-Land in St. Marienkirchen und Scharten. Er wandert regelmäßig mit Schulklassen und privaten Gruppen durch die Natur. Immer mit dabei ist eines der insgesamt 15 GPS-Geräte des Naturparks, die ein wichtiges Tool für das Geocachen darstellen. Genauso wie ein Stift, mit dem man sich in das sogenannte "Logbuch", einem Notizbuch in den versteckten Boxen, verewigen kann.
"Beim Geocachen muss man das Gehirn einschalten, ordentlich lesen und konzentriert arbeiten. Einige Kinder können nicht mehr aufmerksam zuhören und sinnergreifend lesen. Ich möchte den Kindern all diese Aspekte wieder beibringen und zeigen, wie schön die Natur ist",
so der 70-Jährige.
Im Interview erklärt er, dass es beim Geocaching zwei Bewertungen gibt. Einmal für das Terrain und einmal für Aufgabenlösung. "Beide Bewertungen werden in Schwierigkeitsgraden von 1 bis 5 angegeben. Beim Terrain ist Stufe 1 sogar für Rollstuhlfahrer geeignet, bei Stufe 5 braucht man schon eine Spezialausrüstung, wie Strickleiter oder Taucherausrüstung", so Steiner. Ein festes Schuhwerk, eine wetterbeständige Kleidung und ein funktionierendes GPS-Gerät sind laut dem Experten besonders wichtig, da es beim Geocaching durch Unachtsamkeit oder fehlende Ausrüstung immer wieder zu Verletzten oder sogar Toten gekommen ist.

- Foto: Steiner
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Wo kann man im Bezirk Eferding Geocachen?
Der ausgebildete Naturvermittler leitet zwei Touren in Scharten und eine Tour in St. Marienkirchen im Bezirk Eferding. Die Tour in Scharten startet meist bei der evangelischen Kirche – ab und zu auch beim Firlingerhof in Rexham. In St. Marienkirchen ist der Mostspitz der Ausgangspunkt der Wanderung.
"Eine Geocaching-Tour dauert zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Die meisten Touren werden von Schulklassen gebucht. Private Touren sind gerade auch bei Geburtstagsfeiern sehr willkommen – die Mindestanzahl von sieben Personen ist Voraussetzung und kostet circa 100 Euro für die Gruppe",
so Steiner. Zur Obstbaumblüte und Obsternte gibt es in Scharten zusätzlich eine besondere Geocachingstrecke unter dem Namen "Gesundes Obst". Dabei müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kärtchen mit Zahlenkombinationen in den versteckten Dosen finden – ein Foto einer Obstsorte ist ebenfalls im Versteck. Dazu müssen Aufgaben gelöst werden um zur Dose zu gelangen. Zwischen fünf und sieben Mal pro Jahr leitet Steiner eine solche Tour und betont im Gespräch: "Das Geocachen hat einen tieferen Sinn, wenn es richtig betrieben wird. Man entdeckt einzigartige und verschollene Orte in der Natur, erlebt jedes Mal ein Abenteuer und hat eine Menge Spaß dabei. Die mathematischen Verknüpfungen, das genaue Lesen und die Aufmerksamkeit sind gerade für Kinder und Jugendliche förderlich."

- Foto: Steiner
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Echter Geocaching-Freak
Bianca Watzl wohnt in der Tolleterau in der Gemeinde Sankt Georgen bei Grieskirchen. Die 31-Jährige gelangte 2014 durch einen Zufall zum Geocaching: „Ein Familienmitglied erzählte mir von einem Behälter, den er zufällig fand. Die Box beinhaltete ein Buch und war mit "Geocaching" beschriftet. Ich wurde neugierig und begann zu recherchieren." Zu Beginn war Watzl mit einem Handy und einem Kugelschreiber ausgerüstet. „Mittlerweile habe ich dazugelernt und bin nun mit Magneten, Pinzette, UV Taschenlampe, Gummistiefeln, Powerbank, Notizblock und einer 12 Meter langen Teleskopstange ausgestattet. Es gibt auch Caches wo man Kletter- oder Tauchausrüstung benötigt, an dieses Schwierigkeitslevel hab ich mich noch nicht getraut.“ Watzl beschreibt: „In Bad Schallerbach oder Peuerbach gibt es ein paar Hotspots. Ansonsten ist das Gebiet im Bezirk Grieskirchen eher weitläufig, und noch nicht so dicht von Caches besiedelt. Gesamt würde ich die Anzahl im Bezirk Grieskirchen auf circa 180 Suchgegenstände schätzen.“

- Bianca Watzl hält einen gefundenen "Schatz" in den Händen.
- Foto: Watzl
- hochgeladen von Sarah Moser
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