In Planung

Erstes Upcycling Hotel in Graz und der Steiermark

Reduzieren, wiederverwenden, recyceln: Das Jufa Hotel Graz City plant, das erste Upcyling Hotel in der Steiermark zu werden. Gemeinsam mit der TU Graz sollen nachhaltiges Bauen und Tourismus unter einen Hut gebracht werden.

GRAZ. Nahezu die Hälfte der weltweit freigesetzten CO₂-Emissionen werden von der Bauindustrie verursacht: Für die TU Graz und das Jufa Hotel Graz City einer von vielen guten Gründen, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltiges Bauen mit Tourismus zusammenzubringen.

Vorzeigeprojekt in Sachen Upcycling

Auch dass im Zuge von Renovierungsarbeiten und dergleichen in der Hotellerie jedes Jahr hunderttausende Möbel weggeworfen werden, ist für Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der Jufa Hotels Gruppe KR Gerhard Wendl ein gutes Argument, sich der Idee des Re- und Upcyclings anzunehmen.

Bei dem geplanten „Relaunch“ des Jufa Hotels Graz City in Gries soll der Nachhaltigkeitsgedanke, den die mit rund 65 Häusern europaweit vertretene Hotelkette ohnehin schon in vielen Bereichen anwendet, nun auch in die Bausubstanz greifen. Mit dem Ziel der Ressourceneffizienz möchte man hauptsächlich vorhandene Materialien aus dem 30 Jahre alten Hotel verwenden und so zum Vorzeigeprojekt in Sachen Upcycling werden.

Flexible Möbel und Böden aus Asphalt

Mit dem Institut für Architekturtechnologie der TU Grazhaben sich die Hoteliers und Hotelièren fachlich kompetente Hilfe ins Haus geholt. In der praxisorientierten Lehrveranstaltung „reduce.reuse.recycle – rethink Jufa!“ nahmen kreative Köpfe von Masterstudierenden im vergangenen Wintersemester die Einrichtung und Beschaffenheit des Hotelgebäudes genau unter die Lupe.

Entstanden sind zahlreiche Ideen und Ansätze, wie das vorhandene Material und Equipment aufbereitet und wiederverwendet werden kann: Multifunktionale Holzkonstruktionen, die sowohl Raumtrenner als auch Theke sein können; Oder wie wäre es mit recyceltem Asphalt aus dem Außenbereich, der als Fußbodenbelag in den Hotel-Bädern wiederverwendet wird?

Fertigstellung für 2026 geplant

Institutsleiter Roger Riewe lobt den Praxisbezug für die Studierenden und die gute Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Jufa einen wertvollen Beitrag für kreislauffähiges Bauen zu leisten:

„In der direkten Auseinandersetzung vor Ort konnten Bedürfnisse sowie notwendige Prozesse und Werkzeuge für ein zirkuläres Bauen begriffen und in der Planung umgesetzt werden.“
Prof. Roger Riewe, Institut für Architekturtechnologie TU Graz

Die konkrete Umsetzung der studentischen Vorschläge seitens des Hotels ist nun in der Planung. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten des Familienhotels, deren Kosten sich auf rund 1 Million Euro belaufen werden, starten dann voraussichtlich2024. In drei Etappen möchte man – jeweils in der Nebensaison – neue Bauabschnitte in den Fokus genommen, sodass das erste Upcycling Hotel 2026 final neueröffnetwerden kann. Einen fortdauernden Hotelbetrieb von mindestens 50% möchte Jufa dabei stets aufrecht erhalten.

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