Krisenmanagement
7-Punkte-Forderungsplan soll Landwirtschaft unterstützen
Die Landwirtschaft sieht sich durch den Krieg in der Ukraine im Ausnahmezustand. Ein 7-Punkte-Plan soll die schlimmsten Folgen abfedern und Lehren aus der Krise für die zukünftige Planung und Gestaltung ziehen.
STEIERMARK. Landwirtschaft im Krisenmodus: Die Folgen des Ukraine-Krieges werden immer deutlicher und bereiten der heimischen Landwirtschaft große Sorgen. Die Landwirtinnen und Landwirte kämpfen mit explodierenden Kosten, insbesondere bei Düngemitteln, Lieferengpässen und steigenden Kosten für notwendige Umbauten.
Franz Titschenbacher, Präsident der Landwirtschaftskammer, und Agrarlandesrat Johann Seitinger präsentieren nach intensiven Gesprächen ein 7-Punkte-Entlastungspaket, welches heimische Landwirte unterstützen soll. Dazu betont Tischenbacher: "Die Sicherung der Lebensmittelsproduktion hat in unserem Land Priorität."
7-Punkte Plan
Folgende Forderungen werden in diesem 7-Punkte-Plan formuliert:
- Höhere Erzeugerpreise müssen auf Produktpreise umgelegt werden
- Hilfe durch Ernährungssouveränitäts-Hunderter (100 Euro pro Hektar)
- Maximale Rückerstattung der Mineralölsteuer für Agrardiesel
- EU, Bund und Länder müssen Produktion auf Stilllegungsflächen ermöglichen
- Abhängigkeit von fremdproduzierten Produkten reduzieren (z.B. bei Düngemittel)
- Ausbau der Lagerungsmöglichkeiten (z.B. für Getreide)
- Potential agrarischer Reststoffe nutzen (z.B. in der Energiesicherung)
Osterfest gesichert?
Bezüglich der zukünftigen Planung findet Agrarlandesrat Seitinger klare Worte: "Wir sind im Ausnahmezustand und fahren auf Sicht. Für die Zukunft können wir keine Aussage treffen, ob die Versorgung, insbesondere bei Geflügel und Schweinefleisch, gesichert ist." Für das Osterfest zeigt sich Seitinger vorsichtig optimistisch: "Unsere Bauern tun zur Stunde alles Mögliche, um unsere Tische zu decken. Wir werden da schon irgendwie durchkommen." Auf längere Frist hofft Seitinger, dass aus der Krise Lehren gezogen werden.
"Ein Drittel der weltweiten Agrarprodukte werden vernichtet, bevor sie zu den Konsumenten kommen. In Österreich landen jährlich Lebensmittel im Wert von 200 Millionen im Müll. Das alles gehört in die Vergangenheit."
Johann Seitinger
Auch einen Wertewandel bei der Bevölkerung wünscht sich der Agrarlandesrat. "Natürlich wollen und können wir die brutale Preiserhöhung nicht auf die Konsumenten weitergeben, aber künftig braucht es einen sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln."
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