Naturschutz im Burgenland
Hilfe für die heimischen Amphibien

Die sogenannte Wechselkröte, eine burgenländische Art hat 2022 sogar die Ehre als „Amphib des Jahres“ | Foto: Eva Csarmann
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  • Die sogenannte Wechselkröte, eine burgenländische Art hat 2022 sogar die Ehre als „Amphib des Jahres“
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Frösche, Kröten, Molche, Salamander - mehr als 15 verschiedene Arten an Amphibien sind im Burgenland heimisch. Die sogenannte Wechselkröte, eine burgenländische Art hat 2022 sogar die Ehre als „Amphib des Jahres“.  Die RegionalMedien haben mit der Amphibienexpertin Eva Csarmann gesprochen.

ZILLINGTAL / BURGENLAND. Dank ihres grün-beige-gefleckten Tarnmusters ist sie unverwechselbar in der Welt der Amphibien.  Aber die Wechselkröte und alle ihre Artgenossen, die zwischen den beiden Lebensräumen Wasser und Land pendeln, sind vom Aussterben bedroht.

Der Pendler Frosch ist in Gefahr

Mag. Eva Csarmann ist Fachreferentin für Amphibienschutz. | Foto: Isabell Maron
  • Mag. Eva Csarmann ist Fachreferentin für Amphibienschutz.
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Mag. Eva Csarmann ist Fachreferentin für Amphibienschutz, lebt in Zillingtal und engagiert sich beim Verein der burgenländischen Naturschutzorgane und dem Naturschutzbund Burgenland für den Erhalt der sensiblen, sehr freundlichen, nacht- und dämmerungsaktiven Wesen.

„Das Problem ist, dass Amphibien unbedingt zwei intakte Lebensräume zum Überleben benötigen: fischfreie Gewässer und Land - Das Dilemma steckt für sie im Hin- und Herwandern zwischen den beiden Lebenräumen“

, erläutert Eva Csarmann.

Dramatische Dezimierung

Alle im Burgenland beheimateten Amphibien stehen mittlerweile auf der roten Liste der gefährdeten Arten, die Anzahl vermindert sich dramatisch in den letzten Jahren. Zählte man beispielsweise nahe Pöttsching um diese Jahreszeit in den letzten Jahren noch ca. 1.300 Tiere, sind es heuer gerade noch 250. Früher sprach man von Phänomenen wie dem „Krötenregen“, wenn die Tiere massenhaft auftraten - so etwas gibt es überhaupt nicht mehr.

Klimawandel, Straßen und Swimmingpools

Die Ursachen für die Gefährdung sind zum einen der Klimawandel, der durch sich häufende Trockenperioden und zu milde Winter dafür sorgt, dass die Tiere nicht in die entsprechende Winterstarre gehen können und den Stoffwechsel herunterfahren und damit zu geschwächt in die warme Saison starten. Und zum anderen ist es der Mensch, der mit seiner räumlichen Ausbreitung der Natur zu nahe rückt. Viele Amphibien werden Straßenopfer, gerade im Frühjahr sterben unzählige Tiere durch den Autoverkehr. Aber auch Swimmingpools und die stetig schwindenden Lebensräume dezimieren die Populationen dramatisch.

Amphibienschutz beginnt im Garten, etwa beim Rasenmähen. | Foto: Eva Csarmann
  • Amphibienschutz beginnt im Garten, etwa beim Rasenmähen.
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Futter für Tiere wie Störche gefährdet

Weniger Amphibien bedeutet weniger Futter für Störche, Reiher, Füchse, Ringelnattern, Eulen oder auch Libellen. Und auf der anderen Seite der Nahrungskette fehlen sie um ihrerseits zum Beispiel Nacktschnecken, Käfer oder Raupen zu vertilgen und damit Ökosysteme in Schach zu halten.

Jeder kann etwas tun

Man kann aber etwas tun, um Amphibien zu schützen. Wenn man einen Garten hat, genügt schon ein kleines Plätzchen Nass, ein wildes Eck, das als Lebensraum dienen kann. Die Biologin Eva Csarmann rät:

„Jede noch so kleine Tat hilft unseren Amphibien. Auch wenn man keinen Garten hat, kann man etwas tun. Beim Amphibienschutz aktiv werden, Lichtschächte bei Kellern von Wohnblocks abdichten, damit die Tiere nicht hineinfallen oder jede mögliche Falle entfernen.“

Zaun-Kübel-Methode

Sie ist selbst schon seit ihrer Schulzeit von Amphibien fasziniert und betreibt die sogenannte Zaun-Kübelmethode, bei der mit Hilfe der Straßenmeisterei Zäune errichtet werden, um die Tiere daran zu hindern, die tödlichen Straßen zu überqueren. Zusätzlich werden Kübel eingegraben. In diese Kübel plumpsen die Frösche, Kröten, Molche und Salamander bei der Überquerung und von dort aus können sie gerettet werden. Vor allem im Frühjahr sind hier viele Freiwillige im Einsatz, die die Amphibien zu den Teichen bringen und ohne die die Kübelkontrolle gar nicht möglich wäre.

Wirklich wirksam sind Tunnelanlagen

Trotz allem ist dies nur als eine Art Pflaster im Amphibienschutz zu verstehen, denn wirklich helfen nur Tunnelanlagen, wie sie beispielsweise bei der Umfahrung bei Schützen am Gebirge gebaut wurden oder auch bei Goberling schon länger bestehen. Solche Tunnelanlagen sind auch für andere Tiere sehr nützlich.

Jeder kann helfen

Interessierte können sich beim Verein der burgenländischen Naturschutzorgane und dem Naturschutzbund Burgenland melden, denn Freiwillige werden im Schutz von Amphibien dringend gebraucht.

Verein der Burgenländischen Naturschutzorgane

Naturschutzbund Burgenland

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