Kulinarik zu Martini
Heimische Weidegänse sind begehrter denn je
Das Martini-Gansl ist beliebt wie nie zuvor und landet rund um den 11. November in vielen burgenländischen Haushalten auf den Tellern. Heuer werden rund 5000 Gänse von 13 Bäuerinnen und Bauern im Burgenland aufgezogen. Die RegionalMedien Burgenland haben mit lokalen Produzenten über die heurige Saison gesprochen.
OGGAU. Ab Oktober und bis Ende November ist die Gans im Burgenland in aller Munde. Gerade am burgenländischen Landesfeiertag ist eine Martinigans kaum wegzudenken. Matthias Siess aus Oggau betreibt mit seiner Frau Maria Siess nicht nur das Restaurant "Herztröpferl" in der Seegemeinde, er zählt auch zu den 13 Produzentinnen und Produzenten von heimischen Weigegänsen im Burgenland.
25 Wochen Entwicklung
Heuer tummelten sich 45 Weidegänse auf den Wiesen von Matthias Siess. Seine Gänse können auf dem großzügigen Areal im Endeffekt tun und lassen was sie wollen. "Im Gegensatz zu Gänsen Mastbetrieben die normalerweise nach 12 Wochen ihr Verkaufsgewicht erreichen, haben meine Gänse rund 25 Wochen Zeit sich zu entwickeln", erklärt Siess. Die jungen Kücken bekommt der Oggauer aus Oberösterreich, im Alter von einer Woche, normalerweise Anfang Mai. "Danach sind sie von 7:00 Uhr bis spät abends auf unseren Flächen unterwegs", so Siess weiter.
Kaum Betriebe im Bezirk
Im Bezirk Eisenstadt Umgebung ist Siess "fast" allein auf weiter Flur. Einige kleinere Betriebe gebe es neben seinem. Mit den großen Weidegänsehaltern im Süden des Landes könne Siess jedoch nicht mithalten. "Herta Schneider aus Eisenberg an der Pinka hat auf ihrem Hof rund 1.400 Tiere pro Jahr", erzählt Siess. Genau dorthin verschlägt es Matthias Siess Jedes Jahr Ende Oktober, wenn seine Gänse ihre "letzte Reise" antreten. Die Eisenbergerin betreibt einen EU-zertifizierte Wassergeflügelschlachthof.
Ausschließlich burgenländische Gänse
Heimische Gänse erreichen ein Verkaufsgewicht von über vier Kilogramm. Daraus können etwa sechs Portionen angerichtet werden. Matthias Siess' Gänse stehen im Grunde nicht zum Verkauf. Sie wandern direkt nach der Schlachtung ins Restaurant seiner Frau, wo sie rund um Martini genossen werden können. "Die Nachfrage ist groß und neben unseren eigenen Gänsen müssen wir sicherlich noch einmal die doppelte Menge an Tieren zukaufen", sagt Siess. Auf den Tisch kommen selbstverständlich ausschließlich burgenländische Gänse.
Regional kaufen zahlt sich aus
Auch beim Preis punktet sie hemische Gans. „Beim Kauf und Genuss gilt es vor allem auf die Herkunft der Weidegans zu achten", betont Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer. Dass zeige sich auch im Preis. Im Gegensatz zu den massiven Preiserhöhungen der importierten Ware, komme es bei den heimischen Weidegänsen nur zu einer moderaten Preisanpassung, so Berlakovich weiter.
"Das Interesse steigt"
Durch einen geringen Preisunterschied zur ausländischen Ware und die bessereQualität steigen auch viele Gastronomiebetriebe auf die heimischen Produkte um. „Das Interesse an heimischen Weidegänsen ist in den letzten Jahren anhaltend gestiegen", sagt Berlakovich. Im Burgenland selbst werden in über 30 Gastronomiebetrieben regionale "Gansl" angeboten. Als kleiner kulinarischer Tipp: Das Fleisch der Weidegans ist dadurch erkennbar, dass es dunkler und fettärmer ist.
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