Als erste steirische Region
Südweststeiermark erstellt flächendeckendes Radverkehrskonzept
Zum Bahnhof radeln, Fahrrad abstellen und in den Zug einsteigen: Das ist die Vision der Steiermark beim Radverkehr. In der Südweststeiermark gibt es nun das erste flächendeckende Konzept über eine ganze Region mit 44 Gemeinden.
SÜDWESTSTEIERMARK. Radverkehrskonzepte gibt es in der Steiermark schon zwei Dutzend, bisher begrenzt auf Städte und ihre Großräume (etwa in Deutschlandsberg, Leibnitz und Wildon). Erstmals haben sich nun 44 Gemeinden zusammengetan und ein flächendeckendes Konzept erarbeitet: Die Südweststeiermark (Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz) hat als erste steirische Region ein gesamtes Zielnetz für den Alltagsradverkehr gesetzt.
Anbindung an Öffis
Der Fokus liegt dabei auf die Anbindung von Siedlungsschwerpunkten – auch im ländlichen Raum – an Bahn und Bus sowie wichtige Ortszentren. "Radkonzepte gehören nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch in der Region gemacht – und zwar mit allen Gemeinden zusammen", ist NAbg. Bgm. Joachim Schnabel als Regionsvorsitzender überzeugt.
Abstellanlagen im Sommer
Verkehrsplaner haben sich seit Herbst 2022 mit den Gemeinden zusammengesetzt, manche Bürgermeister sind sogar selbst aufs Rad gestiegen und haben "getestet". Nach und nach sollen die Ideen umgesetzt werden. Start ist im Sommer mit Abstellanlagen, die an zentralen öffentlichen Orten in den Gemeinden errichtet werden. Es werden Fahrradbügel werden, die alten Fahrradständer haben bei den neuen, größeren Modellen ausgedient.

- LH-Stv. Anton Lang (Verkehrsressort), Bgm. Peter Neger, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (Regionalressort) und NAbg. Bgm. Joachim Schnabel als Regionsvorsitzender bei der Präsentation in Wettmannstätten
- Foto: RM SWS GmbH
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Neue Radwege sollen etwa bei Straßensanierungen mitgebaut werden, heuer noch bei Ortsdurchfahrt Wettmannstätten oder entlang der L303 zwischen Wettmannstätten und Preding. Neben der Weginfrastruktur will man auch Radfahrkurse und Sicherheitskurse in den Gemeinden anbieten. "Gemeinden können in zeitnahe Umsetzungen gehen, Bundes- und Landesförderungen optimal abholen und somit moderne Radinfrastruktur schaffen", so Schnabel.

- Die Region Südweststeiermark will den Alltagsradverkehr stärken.
- Foto: Michl
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Finanziert wird zu gleichen Teilen von der Region Südweststeiermark, dem Land Steiermark und allen Gemeinden, die aliquot ihren Anteil einzahlen. "Erst durch diese Zusammenarbeit ist so ein flächendeckendes Konzept überhaupt möglich", erklärt Schnabel.
Vorzeige- und Zukunftsregion
Eine Vorzeigeregion, wie LH-Stv. Anton Lang die Südweststeiermark bei der Präsentation am Dienstag in Wettmannstätten genannt hat: "Es ist die erste Region, die beim Radverkehr durchgehend geplant ist." In seinem Verkehrsressort hat er vor einigen Jahren fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die damals nur schleppend abgerufen wurden. Mittlerweile hat der Radverkehr wortwörtlich Fahrt aufgenommen: 380 Millionen Euro für 26 Großprojekte werden in den nächsten zehn Jahren in der Steiermark verbaut. "Radwege haben eine Zubringerfunktion zu Bahnhöfen, die in der Region mit der Koralmbahn und der Elektrifizierung der GKB immer wichtiger werden", so Lang.

- Mehr Fahrräder auf die Bahnhöfe zu bringen ist eines der Ziele der Radverkehrsstrategie.
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Zukunftsregion nennt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl die Südweststeiermark, denn: "Die Mobilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird durch die Koralmbahn deutlich zunehmen." Touristisch sei die Region gut aufgestellt, wo Mountainbiken und Genussradeln beliebt sind. "Es freut mich, dass wir hier in der Sache über Gemeinde- und Parteigrenzen hinweg etwas weiter bringen, um diese Jahrhundertchance Koralmbahn gemeinsam zu nutzen."
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