Handwerkerbonus
Über 7.000 Förderanträge in den ersten 24 Stunden
Seit Montag können die Österreicherinnen und Österreicher für sämtliche Handwerks- und Renovierungsarbeiten im privaten Bereich den sogenannten Handwerkerbonus beantragen. Die Maßnahme scheint gut anzukommen: In den ersten 24 Stunden wurden bereit 7.006 Anträge gestellt. Experten rechnen damit, dass die Förderung auch die Schwarzarbeit in Österreich drücken könnte.
ÖSTERREICH. Wer einen heimischen Handwerker für Sanierungs-, Renovierungs- oder Instandhaltungsarbeiten beauftragt, kann sich seit Montag mit der Förderung des Bundes 20 Prozent der netto Arbeitskosten zurückholen. Pro Haushalt werden heuer bis zu 2.000 Euro gefördert, im kommenden Jahr beträgt die Summe zumindest noch 1.500 Euro.
Durchschnittlich rund 936 Euro pro Antrag
Der Zuspruch für den neuen Bonus ist enorm: In den ersten 24 Stunden gingen bereits 7.006 Förderanträge ein. "Das verdeutlicht die große Nachfrage nach dem Handwerkerbonus. Genau diese Nachfrage nach Handwerksleistungen wollten wir durch die Maßnahme stärken. Die ersten 24 Stunden seit dem Antragsstart zeigen, dass der Handwerkerbonus der richtige Impuls zur richtigen Zeit ist", zeigte sich Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung erfreut.
Die Gesamtsumme aller beantragten Förderungen beträgt für diese ersten Anträge rund 6,56 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Fördersumme von rund 936 Euro pro Antrag. Wie das Wirtschaftsministerium bekannt gab, wurden die ersten Zusagen bereits getätigt, die beantragte Gesamtsumme könne sich jedoch noch vorbehaltlich der Sachprüfung verändern.
Handwerkerbonus kann Schwarzarbeit drücken
Für die Jahre 2024 und 2025 stellt der Bund insgesamt 300 Millionen Euro für den Handwerkerbonus zur Verfügung. Damit soll die Bauwirtschaft gestärkt und Anreize für die Beauftragung von Handwerksleistungen geschaffen werden. Wie der Ökonom Friedrich Schneider im Ö1-Radio erklärte, könne die Förderung zudem dazu beitragen, die Schwarzarbeit zu reduzieren, die heuer laut vorläufigen Schätzungen 34,5 Milliarden Euro ausmachen wird.
Der Experte rechnet damit, dass der Handwerkerbonus viele Österreicherinnen und Österreicher dazu bewegen könnte, Arbeiten legal durchführen zu lassen, um von der Förderung sowie der Gewährleistung zu profitieren. "Das kann in Summe in diesem Jahr eine Reduktion zwischen 700 und 900 Millionen Euro bedeuten. Das wäre doch ein ganz beträchtlicher Rückgang des Pfuschs", so Schneider. Es gelte jedoch noch abzuwarten, wie der Handwerkerbonus in den kommenden Monaten tatsächlich angenommen wird.
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