Steuergerechtigkeit
Superreiche schenken häufig an der Steuer vorbei

- Österreichs Superreiche schenken oft und viel.
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27 der reichsten hundert Österreicher haben in den vergangenen Jahren 384 Schenkungen mit einer durchschnittlichen Höhe von 1,45 Millionen Euro gemeldet. Das hat eine parlamentarische Anfrage an das Finanzministerium ergeben.
ÖSTERREICH. Rene Benko soll aus einem umfangreichen Stiftungskonstrukt Millionen bekommen haben – und zwar über Schenkungen von seiner Mutter. Erbschaften wie auch Schenkungen sind in Österreich nämlich grundsätzlich steuerfrei. "Der Geschenkgeber oder auch Empfänger der Schenkung muss allerdings eine Meldung an das Finanzamt abgeben", erklärte der Steuerberater Gottfried Schellmann am Mittwochabend in der "ZIB 2".
Vor dem Hintergrund der Causa um den Tiroler Investor hat der SPÖ-Abgeordnete Jan Krainer eine Anfrage an das Finanzministerium gestellt. Er wollte wissen, wie viele Schenkungen in welcher Höhe es unter den reichsten hundert Österreichern gegeben hat. Die Antwort: 27 dieser Superreichen haben in den vergangenen Jahren in Summe 384 Schenkungen gemeldet. Das sind rund 14 Schenkungen pro Person in der Höhe von durchschnittlich 1,45 Millionen Euro.
SPÖ fordert einmal mehr Millionärssteuer
Die SPÖ beklagt sich angesichts dessen nun einmal mehr über die fehlende Steuergerechtigkeit in Österreich: "Wir wollen in Österreich das einführen, was in anderen Industrienationen normal ist. Wir haben ein Modell vorgeschlagen, das über einer Million Euro Steuersätze zwischen null und 50 Prozent beinhalten würde. Es wäre ein fairer Beitrag des Milliardenvermögens", so SPÖ-Klubobmann Philip Kucher in der "ZIB".
Jedenfalls betroffen hätte ein solches Modell die höchsten zehn Prozent der Schenkungen. Diese haben laut Anfragebeantwortung durchschnittlich 10,7 Millionen Euro betragen.
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