IHS
Österreich beim Wirtschaftswachstum am unteren Ende der Rangliste

- Laut der jüngsten Prognose des Instituts für Höhere Studien dürfte das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2024 und 2028 jährlich im Durchschnitt nur um ein Prozent steigen.
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IHS-Chef Holger Bon spricht sich für ein "kurzfristiges" Sparpaket aus. Bis zu Milliarden Euro müsste eingespart werden, prognostiziert der Ökonom am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Für 2024 bis 2028 wird ein reales Wirtschaftswachstum von im Schnitt nur 1,0 Prozent pro Jahr erwartet.
ÖSTERREICH. "Vor dem Hintergrund der verringerten Wettbewerbsfähigkeit in Folge des starken Energie- und Lohnkostenanstiegs dürfte das Wachstum der heimischen Wirtschaft etwas hinter dem Potenzialwachstum zurückbleiben, sodass auch im Jahr 2028 noch eine leicht negative Produktionslücke resultiert", schreiben die IHS-Ökonomen in ihrem Prognosebericht. Zum Vergleich: Im Zeitraum 2014 bis 2018 lag das reale Wirtschaftswachstum im Schnitt bei 1,7 Prozent pro Jahr, 2019 bis 2023 aufgrund der Corona- und Teuerungskrise bei 0,5 Prozent und für 2024 bis 2028 laut Prognose bei 1 Prozent.
Rückgang der Arbeitslosigkeit
Getragen wird das Wirtschaftswachstum laut IHS vom privaten Konsum und der Nachfrage der Unternehmen nach dauerhaften Produktionsmitteln, der Zuwachs der Exporte dürfte "schwach bleiben". Die demografische Entwicklung werde den Fachkräftemangel "weiter verschärfen" und das Wachstum des Produktionspotenzials der österreichischen Volkswirtschaft schwächen, warnen die Wirtschaftsforscher.

- Die Arbeitslosenquote dürfte von 6,9 Prozent im laufenden Jahr auf 5,8 Prozent im Jahr 2028 zurückgehen.
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Das IHS erwartet aufgrund der Wirtschaftserholung ab 2025 und des demografiebedingt langsameren Wachstum des Arbeitskräfteangebots einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in den kommenden Jahren. Bis zum Jahr 2028 soll die Arbeitslosenquote auf 5,8 Prozent sinken. Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenrate bei 6,4 Prozent. Die Inflation soll heuer auf 3,2 Prozent und dann bis 2026 weiter sinken.
Budget systematisch durchforsten
Die neue Regierung sollte ein kurzfristiges Sparpaket schnüren, um die jährlichen Staatsausgaben um zwei bis vier Milliarden Euro zu senken. Denn wird das Budgetdefizit nicht reduziert, drohe Österreich ein "blauer Brief aus Brüssel". Bonin warnte bei Einsparungen vor der „Rasenmähermethode“, heißt es in einem APA-Bericht. Man könne klimaschädliche Subventionen einsparen, etwa bei der Pendlerpauschale und der Dienstwagenbesteuerung. Nichts davon sei „populär“, und man werde damit „keinen Wahlkampf gewinnen“, so Bonin weiter.



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