Früher Ruhestand
Österreich beim Pensionsantritt unter Schlusslichtern

Am Mittwoch beschloss der Nationalrat Anreize für längeres Arbeiten im Pensionsalter. | Foto: Pixabay
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In Österreich gehen die Menschen vergleichsweise früh in Pension. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der OECD. Unabhängig von dieser Erhebung beschloss der Nationalrat fast zeitgleich Anreize für ein längeres Arbeiten, etwa einen höheren Pensionszuschlag für das Arbeiten über das Regelpensionsalter hinaus.

ÖSTERREICH. Eine aktuelle Erhebung der OECD bestätigt einen altbekannten Befund: In Österreich gehen die Menschen früher in Pension als in den meisten anderen Ländern. Während das durchschnittliche Pensionsantrittsalter im Jahr 2022 im OECD-Raum bei Männern bei 64,4 Jahren und bei Frauen bei 63,6 Jahren lag, traten in Österreich Männer ihre Pension bereits mit 61,6 Jahren und Frauen mit 60,9 Jahren an. Nur in Frankreich und Belgien ist die negative Schere zwischen dem regulären und dem effektiven Pensionsantrittsalter bei den Männern größer als hierzulande.  

Parallel zum früheren Pensionsantritt ist die Lebenserwartung nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt in Österreich mit 21,6 Jahren für Männer und 25,5 Jahren für Frauen spürbar höher als im OECD-Schnitt, wo Männer erwartungsgemäß noch 18,6, Frauen 22,8 Jahre in der Pension leben.

Hohe Pensions-Ausgaben

Dementsprechend hoch sind auch die staatlichen Pensions-Ausgaben in Österreich. Mit 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts belegt Österreich Platz vier im OECD-Vergleich. Die höchsten Pensions-Ausgaben gab es in Italien und Griechenland mit jeweils rund 16 Prozent des BIP – Frankreich liegt mit 13,4 auf Rang drei. Am anderen Ende des Spektrums liegen Chile, Island, Irland, Korea und Mexiko, wo weniger als vier Prozent des BIP für staatliche Pensionen ausgegeben werden.

In 23 der 38 OECD-Staaten ist eine Inflationsanpassung des regulären Pensionsantrittsalters geplant, wodurch das durchschnittliche Pensionsalter von heutigen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern auf 66,3 Jahre bei Männern und 65,8 Jahre bei Frauen steigt. 

OECD rät zu Fördermaßnahmen

Die OECD empfiehlt, angesichts des steigenden Anteils der Bevölkerung ab 65 Jahren die Beschäftigung und Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitskräfte zu fördern. Wichtig sind dabei laut OECD vor allem gesundheitliche Prävention und Weiterqualifizierung, damit die Arbeitskräfte in eine weniger belastende Tätigkeit wechseln können, bevor ihre Gesundheit leidet. 

Anreize für längeres Arbeiten

Fast zeitgleich mit dem Erscheinen der OECD-Erhebung wurden im österreichischen Nationalrat Anreize für ein längeres Arbeiten beschlossen, etwa ein höherer Pensionszuschlag für jene Menschen, die über das Regelpensionsalter hinaus arbeiten. Der jährliche Bonus wird von 4,2 auf 5,1 Prozent erhöht und kann maximal drei Jahre lang bezogen werden.

Der Bund wird außerdem – vorerst für zwei Jahre befristet – einen Teil der Pensionsbeiträge von Beschäftigten übernehmen, die neben der Pension erwerbstätig sind. Sie müssen nur für jenen Teil des Zuverdiensts Pensionsbeiträge leisten, der die doppelte Geringfügigkeitsgrenze überschreitet. Das sollen im nächsten Jahr voraussichtlich 1.037 Euro sein. Man werde zudem Schritte setzen, um die Übergangsphase vom Erwerbs- ins Pensionsleben flexibler gestalten, meinte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch.

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Die OECD empfiehlt, angesichts des steigenden Anteils der Bevölkerung ab 65 Jahren die Beschäftigung und Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitskräfte zu fördern.  | Foto: Shutterstock

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