Die Inflation liegt mit Stand Juni bei 8,7 Prozent. So hoch war der Wert zuletzt im Jahr 1975. Laut Handelsverband dürfte der Höhepunkt der Aufwärtsspirale aber erst zu Jahresende erreicht sein. Für Endverbraucherinnen und Endverbraucher ist die Teuerung vor allem im Lebensmittelhandel, bei den Energiepreisen und bei Benzin bzw. Diesel spürbar.
ÖSTERREICH. Alleine zwischen Mai und Juni haben die Großhandelspreise im Durchschnitt noch einmal um 2,5 Prozent zugelegt. In einigen Branchen sogar um mehr als 14 Prozent - und das in nur einem Monat. Im Jahresvergleich sind die Großhandelspreise sogar um 26,5 Prozent gestiegen. Die Teuerung hat mittlerweile fast alle Bereiche des Lebens erreicht. In einigen Bereichen gibt es aber auch Entspannung.
Milchprodukte, Eier, Speiseöle und Fette sind um 5,5 Prozent teurer als noch im Mai.
Warum Lebensmittel im Moment immer teurer werden, ist schnell erklärt. Grund dafür sind die höheren Kosten für Energie, Treibstoff, Logistik und Verpackung. Und auch teurere Rohstoffe und Dünger treiben die Preise in die Höhe. Diese Mehrkosten werden zu einem Teil direkt an die Kundinnen und Kunden weitergegeben. Das dürfte sich auch in den kommenden Wochen nicht ändern, teilt der Handelsverband mit. Ein paar Beispiele: Milchprodukte, Eier, Speiseöle und Fette sind um 5,5 Prozent teurer als noch im Mai. Fleisch ist mit 0,9 Prozent nur wenig teurer geworden. Bei Obst, Gemüse und Kartoffeln ist der Preis um 2,7 Prozentpunkte zurückgegangen.
Handel startet Midsummer Sale
Kundinnen und Kunden setzen daher immer öfter auf Rabattaktionen. Viele seien dazu gezwungen, ihre Einkaufsgewohnheiten zu ändern, so der Handelsverband. Rund zwei Drittel greifen zu günstigeren Lebensmitteln. Österreichs Non-Food-Handel hat nun den sogenannten "Midsummer Sale" eingeläutet. Das soll den Umsatz zumindest ein bisschen ankurbeln.
Rainer Will vom Handelsverband dazu:
"Viele unserer Non-Food-Einzelhändler kämpfen mit den anhaltend hohen Rohstoffpreisen, welche die Bruttomargen weiter unter Druck bringen. Das ist nach 2,5 Jahren Pandemie mit mehreren Lockdowns und den altbekannten strukturellen Problemen für viele Betriebe ein sehr schwieriges Unterfangen. Trotz hoher Beschaffungskosten müssen viele Händler jetzt großzügige Preisrabatte gewähren, um ihre Liquidität zu sichern".
Die Preise für Benzin und Diesel klettern immer weiter in die Höhe.
Aber auch in anderen Bereichen ziehen die Preise deutlich an. Spiele sind im Monatsvergleich um 4,4 Prozent teurer geworden. Bei Büromaterialien liegt die Teuerung bei 2,7 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Preise für feste Brennstoffe wie etwa Kohle, Koks und Holz (wir haben berichtet). Hier liegt die Preissteigerung bei 5 Prozent. Kosten für Benzin und Diesel sind mit 12,8 Prozent noch deutlicher gestiegen. Laut Statistik Austria haben die Preise für sonstige Mineralölerzeugnisse mit 14,5 Prozent am meisten zugenommen.
Das Teuerungs-Entlastungspaket der Bundesregierung soll der Inflation nun entgegensteuern. Mehr dazu erfährst du hier.
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