Hoffnung für 2024
Größtes Umsatzminus seit 10 Jahren für Handel

- Für den Handel war 2023 ein schwarzes Jahr, aber Besserung ist in Sicht.
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Nachdem 2023 für den Handel ein schwarzes Jahr war, setzt nun die Branche auf ein positiveres 2024. So verzeichnete der gesamte österreichische Handel 2023 ein reales Umsatzminus von -3,4 Prozent.
ÖSTERREICH. Im Großhandel verzeichnete der reale Umsatz im Jahr einen Rückgang von -5,3 Prozent auf einen Nettoumsatz von etwa 187,8 Milliarden Euro, was sogar noch größer ist, trotz eines sinkenden Großhandelspreisindex. Im dritten Handelssegment, der Kfz-Wirtschaft, lief es besser: Nach Rückgängen im Jahr 2022 konnte die Kfz-Wirtschaft ein nominelles Umsatzplus von +12,5 Prozent und auch ein preisbereinigtes Wachstum (+4,7 Prozent) erzielen, obwohl die Pkw-Neuzulassungen das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht haben.
Bekleidungshandel erstmals auf Vorkrisenniveau
Die Entwicklung im Einzelhandel variierte: Der Lebensmitteleinzelhandel verzeichnete das höchste nominelle Wachstum (+8,3 Prozent). Dennoch war die reale Konjunkturentwicklung auch hier negativ (-1,0 Prozent). Ein kleines reales Plus (+1 Prozent) wurde lediglich im Bekleidungseinzelhandel erzielt, der damit erstmals wieder an das Vorkrisenniveau anschließen konnte. Viele andere Branchen, darunter der Schmuckhandel, der Spielwarenhandel, der Möbelhandel sowie der Einzelhandel mit Büchern/Zeitschriften, liegen noch unter dem Umsatzniveau von 2019.

- Unterschiedlich war auch die Entwicklung innerhalb des Einzelhandels: Das höchste nominelle Wachstum erzielte der Lebensmitteleinzelhandel.
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„Das Problem ist jedoch, dass viele Modehändler:innen sowohl Bekleidung als auch Schuhe anbieten und es ihnen daher noch alles andere als rosig geht. Das zeigen auch die vielen Insolvenzen und Schließungen im Schuh- und Modehandel, aber auch in einer Reihe anderer Handelsbranchen“, so Handelsforscher Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw).
Mehr Insolvenzen
In Summe waren im Vorjahr 944 Handelsunternehmen insolvent - ein Anstieg um +14,3 Prozent gegenüber 2022. Besonders betroffen war der Einzelhandel. Auch heuer dürfte es noch etliche Pleiten geben, die auf die schwache Entwicklung von 2023 zurückzuführen sein werden, sagte Voithofer.
„Auch wenn es über 2023 wenig Positives zu berichten gibt, haben wir erste Anzeichen, die uns vorsichtig optimistisch auf 2024 blicken lassen“, resümiert Trefelik. Zwar dürfte sich der von den Wirtschaftsforschern prognostizierte gesamtwirtschaftliche Aufschwung etwas verzögern, die Händler schätzen die Entwicklung weniger pessimistisch als im Vorjahr ein. Trefelik führt die Inflationsdynamik sowie gesunkene Energiepreise ins Treffen.
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