KV-Verhandlungen im Handel
Gewerkschaft erhöht jetzt den Druck

- Die KV-Verhandlungen im Handel sind ohne Ergebnis abgebrochen.
- Foto: WIRZ/Daniel Sack
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Nachdem sich verhärtende Fronten bereits in der dritten Runde der KV-Verhandlungen im Handel abgezeichnet haben, wurden diese nach 13 Stunden ohne Ergebnis abgebrochen. Für heute Nachmittag hat die Gewerkschaft nun eine Online-Betriebsrätekonferenz angesetzt.
ÖSTERREICH. Die Metaller haben letzte Woche noch ein Plus von 3,55 Prozent erreicht, jetzt fordern die 430.000 Angestellten im Handel eine Einführung eines 50-Prozent-Lohnzuschlags für Nachtarbeit. Von der Forderung würden 80.000 Beschäftigte profitieren, der Großteil Frauen. Auch Verbesserungen für Teilzeitbeschäftigte waren im Gespräch.
Das von den Arbeitgebern vorgelegte Gesamtpaket war den Arbeitnehmervertretern offensichtlich nicht gut genug. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik zeigte sich über die Ablehnung der Arbeitnehmervertreter verwundert. Man habe mit dem "sehr ausgewogenen Paket" ein "massives Zeichen" setzen wollen, unter anderem bei Einstiegsgehältern, jungen Arbeitskräften und im Rahmenrecht. "Wir haben uns sehr viel überlegt, wie wir Punkte, die von der Gewerkschaft gefordert wurden, abdecken können", sagte Trefelik. Mehr könne man nicht auf den Tisch legen, auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise. Die Arbeitgeber sind aber weiter verhandlungsbereit. "Unsere Tür ist offen, dass Paket liegt da."

- DieGewerkschaft sieht vor allem Handlungsbedarf im Bereich Nachtarbeit und Teilzeitbeschäftigung.
- Foto: Pixabay/gonghuimin468 (Symbolbild)
- hochgeladen von Lucia Königer
Gewerkschaft erhöht Druck
Was genau das Arbeitgeberangebot beinhaltet, wollte keine der Seiten verraten. Nur so viel: "Das letzte Angebot der Arbeitgeber entspricht nicht dem, was sich die Angestellten nach dem schwierigen Corona-Jahr verdient haben", so die gewerkschaftlichen Chefverhandlerin Anita Palkovich. Man sei aber weiterhin verhandlungsbereit für ein Gesamtpaket. Für den heutigen Freitag wird eine Betriebsrätekonferenz einberufen und die weitere Vorgangsweise beraten.
Bei den Verhandlungen ist auch immer die Inflationsrate relevant. So lag die Teuerungsrate von Oktober 2020 bis September 2021 lag in Österreich bei 2,1 Prozent. Für Oktober erwartet die Statistik Austria eine Teuerung von 3,6 Prozent.
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