60 Jahre Jubiläum
Forstinger setzt auch auf nachhaltige Mobilität

Thomas Körpert, Geschäftsführer Forstinger | Foto: Forstinger
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Zum 60-jährigen Firmenjubiläum lüftet Forstinger, der traditionelle Anbieter von Autozubehör, seine Geheimnisse in Bezug auf Probleme in Zeiten der Pandemie, Filialausbau, wie sich das Unternehmen in Bezug auf Umweltschutz positioniert, und was es mit Rapid auf sich hat.

ÖSTERREICH. Seit 1962 ist Forstinger der führende österreichische Automobilfachmarkt, mit mittlerweile 88 Filialstandorten in ganz Österreich. Anlässlich 60 Jahre Firmenjubiläum gab Forstinger Geschäftsführer Thomas Körpert den RegionalMedien Austria Einblick in das österreichische Unternehmen.

RegionalMedien Austria: Sie haben turbulente Zeiten hinter sich: Vor zwei Jahren wurde Ihre Kette neu übernommen. Seit Beginn von Corona im Jahr 2020 war Forstinger mit immer wieder kehrenden Lockdowns und Kurzarbeit konfrontiert. Letztes Jahr haben Sie in Tulln eine neuen Firmenzentrale eröffnet. Wie geht es Ihnen im heurigen Jubiläumsjahr?
Thomas Körpert: Forstinger: Sehr gut. Wir haben den Jänner mit einer positiven Resonanz hinter uns, und sind auf einem sehr guten Weg. Wir haben in der Zwischenzeit zwei Bilanzen gelegt und zwei absolut erfolgreiche Geschäftsjahre abgeschlossen. Es ist uns mit innovativen Marken-Produkten im Bereich der Mobilität, die zuvor nicht so präsent in unserem Sortiment waren, gelungen, Verluste relativ gut auszugleichen. Der Produktmix hat neue Zielgruppen erreicht und wir konnten eine ordentliche Bilanz legen, mit einem guten Gewinn. Wir sind jetzt wieder solide finanziert und stehen auf gesunden Beinen und planen die nächsten Schritte. Wir haben 88 Filialen und 86 Werkstätten und damit sind wir noch nicht am Ziel. Es hat sich in 60 Jahren viel getan und es tut sich in der Mobilität sehr viel, wo Forstinger auch der Vorreiter sein möchte.

Thomas Körpert, Geschäftsführer Forstinger | Foto: Forstinger

Welche Pläne verfolgen Sie? Sie nennen den neuen Standort ja „Zukunftspark“. Was bedeutet das konkret?
Wir werden von dem innovativen Standort unsere aufgebaute Stärke nutzen und das Filialnetz weiter ausbauen. Wir haben dafür einige Spots in ganz Österreich definiert, wo wir auf der Suche nach Standorten sind. Wir bauen gerade eine neue Filiale in Sooß, in der Nähe von Baden. Weiters haben wir einen Mietvertrag auf der Pragerstraße in Wien unterzeichnet mit geplanter Eröffnung Ende März 2022. Und wir suchen weitere attraktive Standorte. Insgesamt verfolgen wir zwei Konzepte: In den Forstinger Filialen werden alle Bereiche der Mobilität – vom Auto über das Motorrad und vom Moped bis zum Fahrrad, E-bikes etc. abgedeckt. Mit einem zweiten Konzept setzen wir speziell auf den urbanen Raum und die einspurige Mobilität. Dafür suchen wir auch kleine Standorte in gut frequentierter Innenstadtlage, die sich auf Fahrräder, E-Bikes und E-Mobilität (E-Roller, Kick- Scooter) konzentrieren. Damit wollen wir auf den Trend der nachhaltigen Fortbewegungsmittel und den Kunden in dem Bereich die besten Produkte, Service und Produkte bieten.

Strategisch wird also ein neuer Fokus gesetzt? Denn das Thema Mobilität bedeutet ja in Zeiten von Klimaschutz für ein Unternehmen, das in der Vergangenheit voll auf Brennstoffmobilität gesetzt hat, eine große Herausforderung.
Ja, das ist es. Wir werden auch in den klassischen Filialen einen Bereich für E-Mobilität haben und Zubehör für E-Autos ins Sortimentsprogramm aufnehmen. E-Autos brauchen ebenso ganz klassischen Service, den wir bereits seit 60 Jahren anbieten (Scheibenwischer, Sommer- Winterreifen, Kindersitze, etc.).

Was bedeutet Klimaschutz insgesamt für Sie? Filialerweiterungen bringen ja auch das Thema Bodenversiegelung mit sich…
Klimaschutz spielt für uns eine große Rolle, da man diesen bei der Kalkulation miteinbeziehen muss und ohne nicht mehr bestehen kann. Wir haben uns etwa von den Standorten her darauf fokussiert, bestehende Betriebe zu übernehmen, anstatt grüne Flächen wieder zuzubauen. Somit gibt es auch bei den Genehmigungen keine Probleme. Unser Konzept ist nun nicht mehr nur auf Brennstoffmobilität fokussiert, sondern auf alle Bereiche. Ich denke, dass die Mobilität künftig ein Mix aus allem sein wird. Man wird z.B. mit dem Zug von Wien nach Salzburg fahren und weiter mit einem E-Bike zu seinem Termin und dann wieder zum Bahnhof zurück. Man wird künftig nicht nur ein Auto, sondern auch ein Fahrrad, ein Moped, einen Scooter haben – diesen Mix werden wir unseren Konsumenten anbieten.

Wenn man das jetzt im Verhältnis sieht – wie stark ist der Anteil jetzt schon an solchen alternativen Mobilitätsformen?
Das ist schwierig zu beziffern, da die letzten beiden Jahre keine normalen Jahre für uns waren. Bei uns sind sicher gute 30 bis 35 Prozent unseres Umsatzes nicht durch den Verkauf von Autos und autonahen Produkten erzielt worden. Aber natürlich ist schon klar, dass durch ständige Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen die Verkehrszahlen deutlich zurückgehen, die Leute deutlich weniger mit dem Auto fahren und Verschleißteile weniger benötigt werden. Wir merken zum Beispiel, dass wir gleich viele Pickerl machen, wie vor der Pandemie, jedoch Bremsentausch und Ölwechsel stark rückläufig sind. Dafür ist der Anteil von E-Bikes und Fahrrädern stark gestiegen.

Sie sind Teampartner vom Fußballclub Rapid. Schreckt das manche Kunden vielleicht ab?
Ja, natürlich ist dies ein heiß umstrittenes Thema, auch firmenintern! Nicht alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind Rapid-Fans . Ich denke trotzdem, dass es eine gute Entscheidung war, da es für uns wichtig ist, die Marke Forstinger in den Fokus zu rücken und das gelingt über Sport und Sponsoring recht gut. Letztendlich sind die Stadionbesucher potentielle Kunden und wir sponsern damit den Fussball-Sport und nicht alleine Rapid.

Wo sehen Sie das Unternehmen in 60 Jahren?
Das ist eine spannende Frage! Ich denke, dass wir nach wie vor Markführer für Mobilität sein werden. Dies wird sich noch stärker in den Köpfen der Menschen verankern. Forstinger wird ein wichtiger und guter Bestandteil der Mobilität sein. Die Mobilität wird sich ständig fortentwickeln und Forstinger wird sich den Bedürfnissen seiner Kunden mit innovativen Produkten laufend mitentwickeln.

Die Erfolgsgeschichte des Autohauses

  • 1962 eröffnet Norbert Forstinger in einem 25 m² großen Kellerlokal sein Geschäft. Die Idee, alles rund ums Auto mit Fachberatung zu Top-Preisen anzubieten, erweist sich als durchschlagender Erfolg.
  • 1965 - nur 3 Jahre später - übersiedelt Forstinger in ein größeres Lokal in der Hütteldorfer Straße 14.
  • 1986 wird das neue Zentrallager auf einem 25.000 m² großen Areal errichtet. Von hier aus werden ab sofort alle Filialen beliefert. 24.000 Palettenplätze stehen dafür zur Verfügung.
  • 1992 feiert Forstinger sein 30-jähriges Jubiläum. Mit Slogans wie „Sonderposten die fast nichts kosten“ wirbt Forstinger für aktuelle Aktionen.
  • 1997 erweitert Forstinger sein Serviceangebot und eröffnet die erste Fachwerkstätte.
  • 2002 erhält Forstinger neue Eigentümer: 2 Private Equity Fonds, den österreichischen Fond REB, beraten durch Value Management und einen deutschen Fond, beraten durch Orlando.
  • 2003 wird Forstinger erfolgreich restrukturiert und setzt wieder auf die Kernkompetenz: „Alles rund ums Auto!”
  • 2004 steigert Forstinger den Umsatz weiter und baut den Marktanteil aus. Die Forstinger Handel und Service GmbH ist klarer Marktführer im Autozubehör- und Ersatzteilhandel.
  • Anfang 2005 erwirbt Bridgepoint Capital Ltd., eines der führenden Private-Equity-Unternehmen in Europa, die Forstinger Handel- und Service GmbH und übernimmt die Anteile der Familie Forstinger.
  • Im März 2005 expandiert Forstinger in die Slowakei und bietet Schnellservice und die bewährte Fachberatung auch im benachbarten Ausland an.
  • 2006 - 2008 expandiert Forstinger weiter: Das Filialnetz in der Slowakei und im Westen und Süden Österreichs wird ausgebaut.
  • Im September 2009 erwirbt die österreichische Investorengruppe eMobile (vormals Better Place) die Forstinger Handel- und Service GmbH. Im Herbst 2009 werden Teile der Forstinger Handel- und Service GmbH an die EK Mittelstandsfinanzierungs AG der Bank Austria abgegeben.
  • 2011 Gründung der Holdinggesellschaft Forstinger International. Umbenennung der Forstinger Handel- und Service GmbH in Forstinger Österreich GmbH und gemeinsame Integration mit der Forstinger spol. s r.o. in die Dachgesellschaft Forstinger International GmbH.
  • 2015 wird die PS-Markt GmbH neue Eigentümerin von Forstinger.
  • 2018 wird ein gerichtliches Sanierungsverfahren durchgeführt und Ende Mai 2018 erfolgreich abgeschlossen. Notwendige Filialschließungen werden durchgeführt. Forstinger geht gestärkt aus dem Verfahren hervor.
  • Ende August 2019 kaufen Walter Karger und Christoph Kurtz mit ihrer ForTec GmbH den größten österreichischen Automobilfachmarkt.
  • Forstinger ist weiterhin der führende Mobilitätsfachmarkt in Österreich. In 88 Filialen mit 86 Fachwerkstätten beschäftigt die Nr. 1 rund 700 motivierte MitarbeiterInnen. 


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