Arbeitslosigkeit steigt weiter
430.000 Menschen waren im Februar ohne Job

- Den größten prozentuellen Zuwachs bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie.
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Bereits seit März 2023 nimmt die Arbeitslosigkeit in Österreich zu, und auch im Februar 2025 ist die Zahl der Arbeitslosen nochmals angestiegen. So waren im vergangenen Monat rund 430.000 Personen arbeitslos oder in einer AMS-Schulung gemeldet.
ÖSTERREICH. Die angespannte wirtschaftliche Lage lässt die Arbeitslosenzahlen weiter steigen. Ende Februar waren 429.940 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet (347.424 arbeitslos, 82.516 in Schulungsmaßnahmen des AMS). Damit ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Vergleich zum Februar 2023 um 6,9 Prozent bzw. 27.643 Personen gestiegen, teilte das Arbeitsministerium am Montag mit. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent.
"Es ist kein leichter Start für eine neue Bundesregierung", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die aktuellen Arbeitslosenzahlen in einer Stellungnahme. Seit rund 2,5 Jahren befinde sich Österreich in einer Rezession und das zeige "auch der Arbeitsmarkt deutlich". Positiv bewertet Kopf das Regierungsprogramm der neuen türkis-rot-pinken Koalition. "Die neue Bundesregierung hat angekündigt, das AMS mit deutlich mehr Budget zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auszustatten. Das ist ein wichtiger erster Schritt", so der AMS-Chef.
Größter Zuwachs in der Industrie
Den größten prozentuellen Zuwachs bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+14,9 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+12,2 Prozent). Etwas niedriger fiel der Anstieg im Handel (+8,3 Prozent), in der Gastronomie und Beherbergung (+5,7 Prozent) sowie im Verkehr und Lagerwesen (+5,2 Prozent) aus. Einen geringen Arbeitslosenanstieg gab es am Bau (+2,5 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (+0,1 Prozent).
Derzeit werden laut Arbeitsministerium in den österreichischen Unternehmen 97.424 Lehrlinge ausgebildet, 28.796 davon im ersten Lehrjahr. Derzeit gibt es mehr lehrstellensuchende Personen als Lehrstellen: 7.891 junge Menschen sind beim AMS lehrstellensuchend gemeldet und die Zahl der offenen Lehrstellen beläuft sich auf 7.616.
AK: "Trend muss gestoppt werden"
Die Arbeiterkammer (AK) sieht vor allem Frauen und junge Menschen von der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt betroffen. Der negative Trend der letzten Monate müsse gestoppt werden, betont AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Stellungnahme. "Der Kampf gegen Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit muss jetzt oberste Priorität haben", fordert die Arbeitnehmer:innen-Vertreterin.
Dass die neue Bundesregierung plant, das AMS-Budget wieder anzuheben, bewertet die Anderl positiv. "Damit können wichtige Maßnahmen und Initiativen für mehr Beschäftigung gestartet werden", so die AK-Präsidentin.
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