Baumgartner
"Werden sicher nicht aufgeben, das ist nicht unsere DNA"

- Österreich verlor den EM-Auftakt gegen Frankreich mit 0:1.
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Österreichs Fußball-Nationalteam zeigte sich nach der bitteren Auftaktniederlage gegen Frankreich am Montag enttäuscht, aber auch kämpferisch. Die Franzosen hingegen waren nach ihrem Sieg erleichtert. Die Stimmen zum Spiel danach und wie sich das ÖFB-Team auf das nächste Match am Freitag vorbereitet.
ÖSTERREICH/DÜSSELDORF. Ein Eigentor von Maximilian Wöber entscheidet das Spiel gegen Frankreich. Die ÖFB-Elf zeigte zwar eine beherzte Leistung, der Ausgleich wollte allerdings nicht mehr gelingen.
"Ja klar, wir sind alle sehr enttäuscht. Unglückliches Eigentor", sagte Teamchef Ralf Rangnick zerknirscht. Vor allem haderte Ragnick mit dem Schiedsrichter: "Eine krasse Fehlentscheidung vom Schiedsrichter Abstoß statt Eckball zu geben. Das Ganze passiert 90 Sekunden vor dem Gegentor. Sauer stieß Rangnick die Verteilung der Gelben Karten auf - fünf für Österreich, zwei für Frankreich. "Das gab das Spiel nicht her", meinte der 65-Jährige.
Aber dass kein falscher Eindruck entsteht: Insgesamt haben die Franzosen den Sieg schon auch ein Stück weit verdient. Dass wir trotzdem bis zum Schluss drauf und dran waren, den Ausgleich zu erzielen, spricht für die Leistung der Mannschaft", lobt Ragnick. Man könne der Mannschaft keinen Vorwurf machen, was Engagement und Laufbereitschaft angeht, sie habe bis zuletzt alles auf dem Platz gelassen.

- Die angereisten österreichischen Fans können trotz Niederlage stolz auf ihre Mannschaft sein.
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"Aufgeben nicht unsere DNA"
Laut Christoph Baumgartner sei man über weite Strecken des Spiels nicht die schlechtere Mannschaft gewesen. "Wenn man sieht, wie tief die Franzosen am Ende gestanden sind, hat man gemerkt, dass wir sie irgendwo hatten. Was uns gefehlt hat, war die Durchschlagskraft, die Abschlüsse. Viel können wir uns nicht vorwerfen. Wir haben noch alle Chancen. Polen wird ein ganz wichtiges Spiel, das sollten wir gewinnen. Wir werden nicht aufgeben, das ist nicht unsere DNA.“
Kapitän Marcel Sabitzer: "Wir waren okay heute, sicher nicht auf unserem Maximum. Wir haben nicht so hoch Druck gemacht, wie wir uns das vorgenommen haben. Wir haben dann die Chance, wo Baumi das 1:0 machen muss. Dann hätte es noch Eckball geben müssen, stattdessen bekommen wir danach das Tor. Wir haben alle den Kopf bisschen unten, sind enttäuscht. Wir wollten heute etwas mitnehmen. In ein paar Tagen wollen wir gegen Polen den Dreier holen."
Konrad Laimer: "Es ist am Ende egal, wie das Tor passiert ist. Wir haben im Großen und Ganzen unsere Ansätze gezeigt, wie gut wir spielen können. Frankreich ist eine Mannschaft, die mit sehr viel Qualität kommt. Dass sie die eine oder andere Chance haben werden, wissen wir. Wir haben auch unsere Momente gehabt, haben es aber nicht sauber zu Ende gespielt."
Frankreichs Trainer Didier Deschamps: "Ich bin erleichtert, aber auch zufrieden mit dem Spiel. Wir hätten früher die Entscheidung schaffen können, aber es war ein schwieriger Gegner, der sehr gut gepresst hat und auch gut gestanden ist."

- In Düsseldorf wurden Laimer und Co. nach Spielende trotz der Niederlage begeistert verabschiedet.
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"Blick nach vorne schauen"
Doch noch ist nichts verloren. Für die Österreicher gilt es am Freitag (18.00 Uhr) in Berlin gegen Polen Punkte zu holen. "Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten", sagte Rangnick. Die Polen haben nach ihrem 1:2 am Sonntag gegen die Niederlande 30 Stunden mehr Regenerationszeit. "Das ist kein Vorteil für uns." Das Vertrauen in den eigenen Stil ist aber groß. "Es hat gut funktioniert - nur eben gegen einen der besten Gegner, die es zurzeit gibt auf dem Planeten", meinte Rangnick nach seiner EM-Premiere. "Das war keine Durchschnittsleistung der Franzosen, sondern auch für ihre Verhältnisse eine Topleistung."
Grillitsch: "Das war Frankreich, nicht irgendein Jausengegner, sondern der Turnierfavorit. Jetzt werden wir es gut analysieren und gegen Polen besser machen."
Ob Unglücksrabe Wöber nach seinem Eigentor noch der Startformation angehören wird, ist offen. Gernot Trauner scheint als erste Alternative in der Innenverteidiger-Hackordnung derzeit vor Philipp Lienhart, bei dem Rangnick dessen fehlende Spielpraxis nach langen Verletzungspausen ins Treffen führte.
Übrigens: Frankreichs Flügelstürmer Kylian Mbappé hat sich bei einem Zusammenprall im Spiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Eine Operation ist nicht geplant, der Angreifer soll eine Gesichtsmaske erhalten.
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