Frauenanteil höher
ORF: Team von Weißmann mit Mehrheit bestellt

- Im Bild: Eva Schindlauer, Ingrid Thurnher, Roland Weißmann, Stefanie Groiss-Horowitz, Harald Kräuter.
- Foto: ORF/Thomas Ramstorfer
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Der 35-köpfige Stiftungsrat hat am Donnerstag die neuen zentralen ORF-Direktorinnen und -Direktoren sowie die neuen Landesdirektorinnen und -direktoren gewählt.
ÖSTERREICH. ORF III-Geschäftsführerin Eva Schindlauer wird Finanzdirektorin, ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher ist neue Radiodirektorin, Puls 4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz wird Programmdirektorin und GIS-Chef Harald Kräuter wird zum Technischer Direktor .
Team mit höchstem Frauenanteil
Die fünfjährigen Funktionsperioden beginnen am 1. Jänner. Laut APA gab es keine Gegenstimme, nur drei Enthaltungen. „Alle von mir heute vorgeschlagenen Damen und Herren sind starke Persönlichkeiten, die fachlich etabliert sind und in den letzten Jahren Innovationskraft und Umsetzungswillen bewiesen", sagte der designierte ORF-Generaldirektors Weißmann in einer Aussendung am Donnerstag. Er sei damit angetreten, dass der ORF weiblicher und jünger werden müsse – das sei mit diesem Team gewährleistet. Es sei das Team mit dem höchsten Frauenanteil in der Geschichte des ORF. "Auch in den Bundesländern konnten wir den Frauenanteil steigern", betonte Weißmann.
Fünf neue Landesdirektoren
In den Landesdirektionen kam es zu vier Verlängerungen und fünf Neubestellungen. Werner Herics im Burgenland, Gerhard Koch in der Steiermark, Karin Bernhard in Kärnten und Markus Klement in Vorarlberg bleiben erneut ORF-Landeschefs. An der Wiederbestellung Bernhards und Klements war unlängst Kritik laut geworden, änderte am Resultat aber nichts.
Neu an der Spitze eines Landesstudios sind mit 1. Jänner 2022 Edgar Weinzettl in Wien, Robert Ziegler in Niederösterreich, Klaus Obereder in Oberösterreich, Esther Mitterstieler in Tirol und Waltraud Langer in Salzburg. Das bedeutet eine Erhöhung des Frauenanteils von derzeit zwei auf drei Landesdirektorinnen.
Das Paket der Landesdirektoren kam im Stiftungsrat auf 34 von 35 Stimmen, es gab eine Enthaltung von der vom ORF-Zentralbetriebsrat entsandten unabhängigen Stiftungsrätin Christiana Jankovics. Von ihr wurde am Vortag Kritik an der erneuten Nominierung Klements trotz Kritik an dessen Führungsstil geübt.
Kritische Stimmen
Kritik am Bestellungsvorgang kam am Donnerstagvormittag von den NEOS. "Die Art und Weise, wie die neuen Direktorinnen und Direktoren ernannt werden, bleibt weiterhin höchst kritikwürdig, intransparent und von parteipolitischen Interessen geprägt", so NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter in einer Aussendung. Sie fordert eine Abschaffung des im ORF-Gesetz vorgesehenen Anhörungsrechts der Landeshauptleute für die jeweiligen Landesdirektoren. Dieses sei in Wahrheit ein "Ernennungsrecht".
SPÖ-Mediensprecher Jörg Leichtfried ortet große Herausforderungen, die auf das neue Führungsteam zu kommen. „Nachdem die Bestellung von Generaldirektor Weißmann leider nach dem bekannten Muster türkiser Hinterzimmer-Politik abgelaufen ist, muss der designierte Generaldirektor mit seinem Team jetzt beweisen, dass für ihn die journalistische Unabhängigkeit des ORF an erster Stelle steht", sagt Leichtfried per Aussendung.
Zweitens müsse der ORF endlich im digitalen Zeitalter ankommen können und dafür auch die Möglichkeiten bekommen. Außerdem solle der ORF neben einer starken regionalen Verankerung auch eine deutliche europäische Ausrichtung haben – diese soll gestärkt werden.





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