Partei hegte Pläne für Sender
ORF-Redaktionsrat von FPÖ-Chats enttäuscht

Die FPÖ wollte die ORF Gebühr abschaffen und auch Personen, die ihnen politisch nahe stehen, im Sender pushen.  | Foto: ORF/Thomas Ramstorfer
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  • Die FPÖ wollte die ORF Gebühr abschaffen und auch Personen, die ihnen politisch nahe stehen, im Sender pushen.
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Eine Whatsapp-Gruppe der FPÖ wurde enthüllt: Darin hegten hochrrangige Politiker der Partei große Pläne für den ORF. Hierzu äußerte sich jetzt Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redaktionsrates.

ÖSTERREICH. Kurz und knackig formulierte der ORF-Redaktionsrat Dieter Bornemann sein Statement zu den jetzt bekannt gewordenen internen Chats der FPÖ zum ORF. In der Whatsapp-Gruppe der Partei wurden im Jahr 2019 Pläne geschmiedet, wie man den Sender umstrukturieren könne. Unter anderem wollten die hochrangigen FPÖ Politiker Harald Vilimsky, Heinz-Christian Strache und Norbert Steger, den Austro-Rocker Andreas Gabalier auf Hitradio Ö3 pushen und Martin Thür als "ZiB2"-Moderator verhindern. Auch die ORF-Gebühr sollte später abgeschafft werden, genauso wie Radio FM4.

FPÖ schadet Demokratie

Bornemann sah dies als eine Attacke gegen unabhängigen Journalismus: "Politische Parteien, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterwandern und ruinieren wollen, schaden der Demokratie", meint er. Die Chats zeigen seiner Meinung nach ein "trauriges Sittenbild", wie wenig politische Parteien - allen voran die FPÖ - von unabhängigem Journalismus halten.

An den jetzt bekannt gewordenen internen Chats der FPÖ zum ORF übte der Redaktionsrat Kritik. | Foto: ORF/Hans Leitner
  • An den jetzt bekannt gewordenen internen Chats der FPÖ zum ORF übte der Redaktionsrat Kritik.
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Dass der ORF von Leuten geführt werden solle, die der Partei genehm sind, geht Bornemann gegen den Strich. "Einmal mehr zeigt sich, dass öffentliche Forderungen der Politik - etwa das Ende der Parteipolitik im ORF - nichts damit zu tun haben, was dann tatsächlich im Geheimen vorangetrieben wird. Nämlich eigene Parteiinteressen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk durchzusetzen", zeigt er sich empört. 

Bedauerlich sei für ihn auch, dass es immer wieder Leute gibt, die sich bei Parteien anbiedern und sich dadurch eine Karriere im ORF erhoffen. Damit meine er wohl Heinz-Christian Straches Fitnesstrainer Philip Jelinek, der gerne "Guten Morgen Österreich" moderiert hätte - schrieb der Standard. "Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Journalistinnen und Journalisten im ORF, die für kritische, objektive und unabhängige Berichterstattung stehen", so Bornemann abschließend. 

Zum Thema

Die Pläne für Gabalier, Thür und Wehrschütz

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