Staatssekretär Tursky
ID Austria ersetzt Handysignatur ab dem 5. Dezember

- Fast 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen die Handy-Signatur. Sie haben mit dem digitalen Identitätsnachweis Zugang zu rund 200 digitalen Services der Republik. Der Nachfolger „ID Austria“ startet nach einer Pilotphase ab 5. Dezember offiziell. Dieses Service wird in der gesamten EU anerkannt.
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Die Handy-Signatur hat ein Ablaufdatum: Ab dem 5. Dezember müssen Österreicherinnen und Österreicher ihre digitale Identität endgültig wechseln. Denn dann wird diese durch die ID-Austria ersetzt. Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) erklärte den Grund für den Wechsel mit nötigen Sicherheitsstandards sowie mit der Notwendigkeit, die Technik an EU-Standards anzupassen, um auch im Ausland anerkannt zu werden.
ÖSTERREICH. Mit 5. Dezember 2023 wird die Handy-Signatur, welche von 1,5 Millionen Nutzern heruntergeladen wurde, der Vergangenheit angehören. Stattdessen wird es mit der ID Austria künftig eine neue digitale Signatur geben, die nun nach einer Pilotzeit in Vollbetrieb geht, kündigte Tursky vor Journalistinnen und Journalisten an. Wer bereits die ID Austria hat, muss aber nicht bis zum 5. Dezember umstellen, sondern kann dies auch zu einem späteren Zeitpunkt tun.
Warum der Umstieg notwendig ist
Die ID Austria als neue österreichische digitale Identität – bisher lediglich Pilotprojekt – biete mehr Anwendungen als die Handysignatur – sie wurde zudem zur sichersten digitalen Identität Europas gekürt, und ist auch kompatibel mit anderen digitalen Anwendungen in den EU-Ländern. Die ID Austria habe außerdem viel mehr Funktionen, Stichwort digitale Ausweise. Alle Funktionen, welche man mit der Handy-Signatur hatte, bleiben erhalten. Steigt man allerdings auf die ID Austria um, kann man alle neuen Funktionen voll inhaltlich nützen.
Ab 5. Dezember wird jedem Österreicher, der einen Pass beantragt, automatisch die ID Austria ausgestellt. Dadurch erhofft sich Tursky einen enormen Boost bei Neuaustellungen der digitalen Identität. Bisher sind bereits über 400 öffentliche Services und 68 privatwirtschaftliche Services an die ID Austria angebunden. Künftig könne man sich in der Privatwirtschaft damit digital identifizieren, etwa bei Banken oder Notaren, bzw. überall dort, wo man online eine Identitätsfeststellung braucht, Stichwort Jugendschutz. Mit Banken sei man jedenfalls diesbezüglich im Gespräch, so Tursky.
So verläuft der Umstieg
Alle bestehenden Nutzerinnen und Nutzer können selbständig digital umsteigen. Sie ersparen sich damit den Weg auf ein Amt. Ist man bereits registriert, passiert die Umstellung automatisch, wenn man auf oesterreich.gv.at einsteigt. Voraussetzung ist eine biometrische Finger- oder Gesichtserkennung.
Für die Verifikation der Vollversion muss man zu einem Amt gehen und braucht dafür eine Ausweisnummer (Pass- oder Personalausweis-Nummer), sowie ein Passbild, um die Sicherheit zu gewährleisten. Das kann an 700 Stellen österreichweit erfolgen. Man habe sich mit dem Innenministerium geeinigt, dass man dies niederschwellig in allen Passbehörden, Gemeinden, Finanzämtern, und allen Landespolizeidirektionen durchführen kann. Der Vorteil hierbei ist, dass man damit auch die neue Ausweisplattform „eAusweise“ mit dem digitalen Führerschein und dem digitalen Altersnachweis nutzen kann.
Transparenz für Anwender
Mit der neuen ID Austria wird man auch nachvollziehen können, wo man die Identifikation bereits eingesetzt hat. Jedoch hinterlasse man für externe Nutzer keine digitalen Spuren, versicherte Tursky.
Österreich habe eine starke Tradition, was digitalen Unterschriften angeht, Stichwort Bürgerkarte, betonte der Staatssekretär. Seit der Einführung der Handy-Signatur Ende 2009 dauerte es jedoch bis 2018, dass man auch etwa Volksbegehren damit unterschreiben konnte. Damals waren rund eine Million Nutzerinnen und Nutzer registriert. Durch die Pandemie sei die Nutzung stark gestiegen, aktuell nutzen die App rund 2,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher, vor allem durch die Anwendung beim Steuerausgleich.




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