Trip sorgt für Irritation
Ehemalige FPÖ-Politiker besuchten Taliban

- Eine Delegation früherer FPÖ-Politiker, darunter Partei-Urgestein Andreas Mölzer, hat sich offenbar in Afghanistan mit den Taliban getroffen.
- Foto: TOLOnews
- hochgeladen von Dominique Rohr
Eine Delegation früherer FPÖ-Politiker, darunter Partei-Urgestein Andreas Mölzer, hat sich offenbar in Afghanistan mit den Taliban getroffen. Auf Fotos zu sehen sind der ehemalige EU-Parlamentarier sowie der ehemalige Abgeordnete Johannes Hübner im Gespräch mit dem Außenminister der Taliban, Amir Khan Muttaqi. Die FPÖ wusste laut eigenen Angaben nichts von dem Trip, das Außenamt riet explizit davon ab.
ÖSTERREICH/AFGHANISTAN. Von dem Besuch der ehemaligen FPÖ-Politiker berichten sowohl die afghanische Nachrichtenagentur "TOLOnews" als auch ein Sprecher des Taliban-Außenministers auf sozialen Medien. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, war Montagvormittag auf die Berichte aus Afghanistan aufmerksam geworden.
Auf Fotos von "TOLOnews" ist Mölzer zusammen mit dem afghanische Außenminister Amir Khan Muttaqi zu sehen. Man habe unter anderem die "Erleichterung von Konsulatsdiensten für afghanische Bürger in Wien" besprochen, heißt es in dem Posting. Der Minister soll demnach mehrere Mitglieder der FPÖ getroffen haben.
Taliban: "Delegation der Freiheitlichen Partei"
In einer Verlautbarung des afghanischen Außenministeriums wurde indes von einer "Delegation der Freiheitlichen Partei" berichtet, die mit Menschen in Kabul gesprochen und sich so aus erster Hand davon überzeugt hätte, dass die Situation in Afghanistan viel besser sei als von ausländischen Medien dargestellt. Zudem habe man über Konsularvertretung gesprochen. In angefügten Bildern ist auch der ehemalige FPÖ-Mandatar Johannes Hübner zu erkennen.
FPÖ wusste nichts, Außenamt riet ab
Mit der FPÖ abgesprochen war die Reise der Delegation aber offenbar nicht, wie der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker am Montag gegenüber "Puls 24" beteuerte: "Es handelt sich bei dieser Reise, von der wir erst heute durch Medienanfragen Kenntnis erlangt haben, um eine reine Privatangelegenheit dieser Personen, die weder in Abstimmung mit, noch im Auftrag der FPÖ erfolgt ist und auch nicht von ihr bezahlt wurde."
Das Außenministerium war von dem Trip Mölzers Gruppe hingegen sehr wohl informiert. "Wir haben letzte Woche von der Reise Kenntnis erlangt und explizit davon abgeraten", hieß es aus dem Außenministerium gegenüber dem TV-Sender. Es bestehe "aus gutem Grund seit Jahrzehnten eine aufrechte Reisewarnung". Vor Ort gibt es kaum Möglichkeiten für konsularische Hilfe. Die Position der Bundesregierung sei unverändert: "Wir erkennen die Taliban-Regierung nicht an."
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