Freilassung nach 505 Tagen
Bundeskanzler Stocker traf Tal Shoham

- Am 3. April 2025 empfing Bundeskanzler Christian Stocker (l.) Tal Shoham (r.) zu einem Gespräch.
- Foto: Andy Wenzel/BKA
- hochgeladen von Sophie Wagner
Tal Shoham, der 505 Tage lang in Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas lebte, folgte nun der Einladung des Bundeskanzlers Christian Stocker und wurde von ihm im Bundeskanzleramt empfangen. Auch mit Außenministerin Beate Meinl-Reisinger traf sich der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger im Zuge seines Wien-Besuchs.
ÖSTERREICH. Es ist eine Story, die ganz Österreich bewegt: Tal Shoham verbrachte 505 Tage in den Fängen der Terrormiliz Hamas. Die Torturen, die er erleben musste, detaillierte er in einem Gespräch mit der APA. Von gezielter Aushungerung bis hin zu Folter, Schlägen und Demütigungen musste der Mann vieles ertragen. Doch am 22. Februar kam die lang ersehnte Befreiung. Nun traf er im Rahmen seines ersten Österreich-Besuchs auf die Regierungsspitze. Begleitet wurde er hierbei von seiner Familie und den Angehörigen jener Männer, die gemeinsam mit ihm in Geiselhaft waren und sich nach wie vor darin befinden.
"Wir haben gehofft, gewartet, gebangt"
Der Bundeskanzler zeigte sich beim Besuch der ehemaligen Geisel erfreut, diese zu sehen:
"505 Tage lang haben wir alle gebangt, gehofft und gewartet – umso mehr haben wir uns gefreut, als Sie im Februar endlich aus den Fängen der Terrororganisation Hamas freigelassen wurden."
Er könne als Ehemann und Vater zweier Kinder nur erahnen, welches unermessliche Leid Tal Shoham und seine Familie während seiner Gefangenschaft durchleben mussten. Zudem betonte er, wie bewegend es sei, mit den Eltern seiner Mitgefangenen nach Österreich zu kommen und sich so für ihre Befreiung einzusetzen. Deren Einsatz sei ein leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit und Zusammenhalt in den dunkelsten Zeiten. Er versichert den Anwesenden, dass Österreich nichts unversucht lassen würde, um die sichere Rückkehr der verbliebenen Geiseln zu gewährleisten. Die Familien würden schon viel zu lange auf ihre Liebsten warten.
Abschließend zeigt er sich kämpferisch:
"Ihr Mut, Ihre Entschlossenheit und Ihr unbeirrbares Festhalten an der Hoffnung sind für uns alle eine Quelle der Inspiration. Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden siegen"
Besuch bei der Außenministerin
Auch ein Treffen mit Meinl-Reisinger stand auf dem Programm. Die Außenministerin zeigte sich empathisch:
"Was Tal Shoham und den vielen anderen Geiseln widerfahren ist, kann kaum in Worte gefasst werden. Wir sind überaus froh und erleichtert, dass er nach diesen 505 unbeschreiblich qualvollen Tagen endlich zu seiner Familie zurückkehren konnte."
Sie appelliert weiterhin an alle Seiten auf die Rückkehr zu Gesprächen und versichert, dass Österreich alle Bemühungen unterstützen werde, das Sterben zu beenden. Erst wenn alle Geiseln, die sich in den Fängen der Hamas befinden, zu Hause seien, gäbe es eine Chance auf Frieden.



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