"Völlig inakzeptabel"
Mehrheit der Warnwesten im ÖAMTC-Test durchgefallen
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- Bei einem ÖAMTC-Test haben von 25 Warnwesten nur zehn bestanden.
- Foto: ÖAMTC
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Beim aktuellen Warnwesten-Check des ÖAMTC und seiner Partnerorganisationen fielen 60 Prozent der getesteten Modelle durch. Von 25 geprüften Westen – darunter 20 Online-Bestellungen und fünf Einzelhandelskäufe – erfüllten nur zehn die Sicherheitsnormen. „Das ist völlig inakzeptabel“, kritisiert ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Wer im Dunkeln nicht rechtzeitig gesehen wird, riskiert im Straßenverkehr sein Leben.“
ÖSTERREICH. Bereits im vergangenen Jahr hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen 14 Warnwesten auf ihre Reflexionsstärke hin untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass 30 Prozent der Modelle nicht ausreichend reflektierten und somit ihren Zweck nicht erfüllten. In diesem Jahr wurde die Untersuchung auf 25 Modelle ausgeweitet und das Ergebnis gibt Anlass zu Sorge:
Während alle fünf im stationären Handel gekauften Warnwesten (z. B. bei Discountern) normgerecht reflektierten, versagten 75 Prozent der Online-Bestellungen. Kerbl erklärt: „Interessanterweise hat sich gezeigt, dass die Einzelhandelsprodukte durchweg besser abschnitten.“ Als entscheidender Indikator gelten die Normangaben „EN ISO 20471“ für Erwachsene und „EN 17353“ für Kinder – diese fehlten bei vielen Online-Angeboten.
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- "Interessanterweise hat sich hier gezeigt, dass alle im Einzelhandel gekauften Warnwesten den Normen entsprechend reflektiert haben, während das bei 75 Prozent der online bestellen Westen nicht der Fall war", erklärt Kerbl.
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Selbsttest mit Smartphone möglich
Verbraucher können die Reflexionsleistung laut Kerbl einfach prüfen: „Bei drei Metern Abstand sollte die Weste unter Taschenlampenlicht strahlend weiß leuchten.“ Im Labor hätten sich Grenzfälle als selten erwiesen – entweder reflektierten die Materialien ausreichend oder „so gut wie gar nicht“.
Lebensrettender Unterschied: 100 Meter vs. Blindflug
Eine normgerechte Warnweste sei im Abblendlicht über 100 Meter erkennbar, während mangelhafte Produkte die Sichtbarkeit auf wenige Meter reduzierten. „Viele durchgefallene Westen waren nicht einmal günstiger“, betont der Techniker. Besonders kritisch: Die Leuchtfarbe (gelb/orange/rot) sei nebensächlich – entscheidend seien ausschließlich die Reflexionsstreifen. Der ÖAMTC appelliert an die Eigenverantwortung: „Wer bei Dunkelheit unterwegs ist, darf sich nicht auf Billigprodukte verlieren – hier geht es um Lebensrettung, nicht um Cent-Beträge.“
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