Gefährlicher Krankheitsüberträger
Tropische Riesenzecke bereits in Österreich

Die Hyalomma-Zecke (rechts im Bild) kann gefährliche Krankheiten übertragen. Auf dem Foto liegt sie neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken. | Foto:  Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com
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  • Die Hyalomma-Zecke (rechts im Bild) kann gefährliche Krankheiten übertragen. Auf dem Foto liegt sie neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken.
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Die bis zu zwei Zentimeter große Riesenzecke, bekannt als Hyalomma marginatum, breitet sich aktuell in Norditalien. Auch in Österreich wurde die tropische Zeckenart bereits gesichtet. Gefährlich ist sie wegen der von ihr übertragenen Krankheiten, etwa das Krim-Kongo-Fieber sowie das Zecken-Fleckfieber.

ÖSTERREICH/ITALIEN. In der italienischen Provinz Triest hat sich eine eingewanderte Riesenzecke bereits angesiedelt. Die Art Hyalomma marginatum komme im Triester Karst mittlerweile in beträchtlichem Ausmaß vor, teilte das Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte laut Nachrichtenagenturen mit. Die Klimaerwärmung habe die Winter in den vergangenen Jahren verkürzt, was wahrscheinlich die Ansiedlung von Hyalomma-Populationen ermöglicht habe. Betroffen sei vor allem der Osten der Provinz.

Vereinzelt auch schon in Österreich

Durch die Klimaveränderung hat sich die Riesenzecke vereinzelt auch schon in Österreich angesiedelt. "Bedenklich dabei ist, dass diese neue Zeckenart Krankheiten importieren kann, die bisher in Österreich noch nicht existierten", erläuterte Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) kürzlich.

Die Riesenzecke ist etwa Hauptüberträger des Virus des hämorrhagischen Krim-Kongo-Fiebers, kann aber auch Fleckfieber verbreiten. Das Krim-Kongo-Fieber tritt üblicherweise in Afrika, im Nahen Osten und anderen asiatischen Ländern sowie auf dem Balkan auf. Expertinnen und Experten konnten die auslösenden Bunyaviren vor Kurzem aber auch bei Zecken in Spanien und Frankreich nachweisen, berichtete der ÖGKJ.

AGES bittet um Zusendungen

Durch milde Winter bzw. den Klimawandel könnte die tropische Riesenzecke bald auch schon in Österreich heimisch werden. Ins Land kommen die Tiere vor allem mit Zugvögeln, dabei "landen" sie zunächst vorzugsweise auf Pferden. "Riesenzecken suchen den Wirt aktiv auf, im Gegensatz zu den wartenden heimischen Zecken", betonte Georg Duscher von der Abteilung Tiergesundheit in der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES). Die AGES bittet gerade bei der Riesenzecke um Zusendungen von Bildmaterial per Mail an die Adresse zecken@ages.at – aktuell arbeite die AGES auch an einer Option, Zecken einzuschicken.

Hyalomma marginatum – die exotische Riesenzecke

Die exotische Riesenzecke stammt ursprünglich aus subtropischen und tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Südeuropas. Aufgrund des Klimawandels und steigender Temperaturen ist es ihr gelungen, sich vereinzelt auch in Österreich anzusiedeln. Die Hyalomma-Zecke ist deutlich größer als heimische Zeckenarten und kann aktiv ihre Wirte verfolgen, anstatt passiv zu lauern. Die Zeckenart kann das hämorrhagische Krim-Kongo-Fieber und Fleckfieber durch Rickettsien übertragen. Während das Krim-Kongo-Fieber hohes Fieber, Muskelschmerzen und in schweren Fällen Blutungen verursachen kann, äußert sich Fleckfieber durch Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Bislang wurden in Österreich jedoch keine Fälle von Krim-Kongo-Fieber durch Hyalomma-Zecken nachgewiesen​.

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Die Hyalomma-Zecke (rechts im Bild) kann gefährliche Krankheiten übertragen. Auf dem Foto liegt sie neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken. | Foto:  Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com
Durch die warmen Temperaturen werden Zecken immer früher aktiv. | Foto: Pixabay
Zecken freuen sich über die warmen Temperaturen und sind heuer bereits frühzeitig aktiv. | Foto: pixabay (Symbol)
Zecken sind Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). | Foto: pixabay (Symbol)
Um das Monitoring der potenziellen Krankheitsüberträger zu verbessern, soll für Österreich und einige weitere EU-Länder nun eine interaktive Zeckenkarte entstehen. | Foto: Panthermedia/andriano_cz

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