10. Juni 2021
Partielle Sonnenfinsternis verdunkelt heute den Himmel

- Die Sonnenfinsternis über Kärnten, eingefangen von Regionaut Peter Gräfling
- Foto: Peter Gräfling
- hochgeladen von Peter Lindner
In Österreich erwartet uns ein besonderes Phänomen am Himmel: Am 10. Juni 2021 wird es bereits zu Mittag finster. Vor allem dort, wo es nicht bewölkt ist, wird man das Himmelsspektakel gut sehen können.
ÖSTERREICH. Eine partielle Sonnenfinsternis ist in Österreich nur alle sechs Jahre zu sehen. Der Neumond wird die Sonne zum Teil verdecken – maximal zu 21 Prozent. Zuletzt durften wir uns 2015 über ein derartiges Spektakel freuen.
Wann genau ist die Sonnenfinsternis zu sehen?
In Wien, Innsbruck oder Graz, also in ganz Österreich, verdunkelt sich der Himmel am Donnerstag, 10.06.2021 je nach Standort von West nach Ost etwa zwischen 11:52 und 13:28 Uhr, wobei der Höhepunkt um 12.40 Uhr erreicht sein wird. Die Sonnenfinsternis dauert etwa zwei Stunden.
In Ostösterreich ist für Donnerstag zu Mittag noch ein wolkenfreier Himmel angesagt, im Westen könnten einige Wolken die Sicht auf das Ereignis verhängen.
Was passiert bei einer partiellen Sonnenfinsternis?
Laut der Vereinigung der Sternfreunde schiebt sich der Neumond im Norden zu rund 20 Prozent und im Süden zu rund sechs Prozent vor die Sonne. Rund eine Stunde, bevor das Maximum zu sehen ist, beginnt der Mond sich in selber Richtung aus Sicht der Erde vor die Sonne zu schieben. Eine Stunde nach dem Maximum ist das Spektakel vorbei. Insgesamt wird es weder merklich dunkler noch merklich kühler werden. Das Himmelsschauspiel dauert in Wien eine Stunde und 36 Minuten.
Wann war die letzte Sonnenfinsternis?
Die letzte partielle Sonnenfinsternis war in Deutschland am 20. März 2015. Damals war die größte Bedeckung in Berlin beispielsweise um 10.47 Uhr. Eine Sonnenfinsterniss ist ein seltenes Spektakel , weil mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Ein solches Ereignis kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Trabant genau zwischen Erde und Sonne steht. Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde. Im Nordosten Kanadas beginnt das Schauspiel, bewegt sich über das Polarmeer und Grönland – und endet in Sibirien.
Worauf muss man bei Sonnenfinsternis achten?
Nicht direkt in die Sonne schauen! Bei der letzten Sonnenfinsternis mussten viele Menschen in Österreich an den Augen behandelt werden, weil sie keine Spezialbrille getragen haben. Darum sollte man sich eine Finsternisbrille besorgen „Blicken Sie keinesfalls mit ungeschützten Augen in die Sonne“, warnte Peter Gumpelmayer, oberösterreichischer Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker, vor der letzten Sonnenfinsternis. „Bereits ein einziger Blick durch ein Fernglas ohne entsprechende Filter kann in Sekundenbruchteilen gravierende Netzhautschäden verursachen oder sogar zum völligen Verlust der Sehkraft führen!“
Spätfolgen erst nach Jahrzehnten
Das ultraviolette Licht, das auch als Ursache für Sonnenbrand bekannt ist, zerstört auf der Netzhaut die helligkeitsempfindlichen Stäbchen und die farbempfindlichen Zapfen der Augen. Die Folge ist ein blinder Fleck, der in späteren Jahren zu schweren Sehbehinderungen führt. Kinder und Jugendliche sind in dieser Hinsicht besonders gefährdet, da sie sich weniger Gedanken um den richtigen Schutz machen. Die Folgen können sich nach Jahrzehnten in schweren Sehbehinderungen bis hin zur Blindheit zeigen. „Die Tatsache, dass die Netzhaut schmerzunempfindlich ist, macht die Gefahr umso größer. Denn so nimmt man die schädliche Strahlung nicht sofort wahr und wenn man bemerkt, dass mit den Augen etwas nicht stimmt, ist es bereits zu spät“, erklärt der oberösterreichische Landesinnungsmeister der Österreichischen Augenoptiker / Optometristen.
Keine selbstgebastelten Brillen
Eine Sonnenfinsternisbrille ist eine spezielle Lichtschutzbrille. Dabei werden besondere Filterfolien mit einem sehr hohen Filterfaktor verwendet. Meist werden sie aus Kunststoff oder Pappe hergestellt. Rückfragen dazu sind bei jedem Augenoptiker möglich. Nur so kann man gefahrlos direkt in die Sonne blicken, ohne dass die Augen durch übermäßiges UV-Licht geschädigt werden. Minderwertige Exemplare mit unzureichendem Lichtschutzfaktor können ebenso gefährlich sein, wie selbstgebastelte Filter aus russgeschwärztem Glas oder unbelichteten Filmen. Auch normale Sonnenbrillen sind nicht geeignet. „Dunkle Sonnenbrillen sind in vielen Fällen sogar besonders gefährlich, da sie die ultraviolette Strahlung fast ungehindert durchlassen. Dazu kommt, dass sich die Pupillen im Halbdunkel stärker öffnen und dadurch noch mehr gefährliche UV-Strahlung in die Augen dringt“, so Peter Gumpelmayer.



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