VOEB-Studie
Große regionale Unterschiede bei der Biomülltrennung

- Drei von vier Österreicherinnen und Österreicher geben an, ihren Bioabfall getrennt zu sammeln.
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Drei von vier Österreicherinnen und Österreichern geben an, ihren Bioabfall getrennt zu sammeln. Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) hervor. Diese deckte außerdem große regionale Unterschiede bei der Mülltrennung auf. Tirol und Vorarlberg schnitten sehr gut ab, während Wien das Schlusslicht bildete.
ÖSTERREICH. Anlässlich des Tags der Erde am 22. April, der heuer unter dem Motto "Du machst den Unterschied" steht, will der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe VOEB ein deutliches Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen. Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands trennen drei von vier Österreicherinnen und Österreichern ihren Biomüll. Einen besonders guten Job machen dabei die Menschen aus Tirol und Vorarlberg mit jeweils 88 Prozent – mehr als doppelt so viel wie in Wien, wo nur rund 40 Prozent der Bevölkerung ihren Biomüll trennt. VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly betont:
"Bioabfälle sind ein wertvoller Rohstoff für die Landwirtschaft. Durch die Kompostierung werden wichtige Nährstoffe und organische Substanz wieder in den Boden zurückgeführt."

- Gabriele Jüly, Präsidentin Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB): "Bioabfälle sind ein wertvoller Rohstoff für die Landwirtschaft."
- Foto: VOEB/Kurt Keinrath
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Bewusstsein für Lebensmittel wächst
Neben der Trennung von Bioabfall legen auch immer mehr Menschen Wert auf einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. 64 Prozent der Befragten gaben an, nur so viel einzukaufen, wie sie tatsächlich benötigen – besonders hoch ist dieser Anteil in Kärnten (73 Prozent). Zudem achten etwa ein Drittel der in Österreicherinnen und Österreicher auf regionale und saisonale Produkte, und jede und jeder Zehnte verwendet bei Take-away-Essen wiederverwendbare Behälter.
Rund um die Osterfeiertage landen laut VOEB trotzdem jährlich große Mengen an genießbaren Lebensmitteln im Müll – darunter auch Millionen von Eiern. Neben Lebensmittelverschwendung führen aber auch fehlendes Wissen über richtige Mülltrennung und das Fehlen einer Biotonne dazu, dass jährlich etwa 680.000 Tonnen kompostierbare Abfälle im Restmüll entsorgt und thermisch verwertet werden müssen.
Bioabfall: Was gehört dazu
Zur Kategorie Bioabfall zählen kompostierbare Garten-, Grün- und Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Brotreste, Zimmerpflanzen sowie Rasen- und Strauchschnitt. Nicht in die Biotonne gehören hingegen Fleisch, Knochen oder stark verarbeitete Speisereste – deren Verarbeitung kann in Kompostieranlagen problematisch sein. Wichtig ist auch: Bioabfall darf nicht im Plastiksackerl entsorgt werden – auch nicht in kompostierbaren Beuteln, da diese den Kompostierprozess verlangsamen und keinen Mehrwert liefern.

- Der aus Bioabfall gewonnene Kompost liefert nicht nur alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe, sondern hilft auch, Humus aufzubauen.
- Foto: Pixabay/melGreenFR (Symbolbild)
- hochgeladen von Lucia Königer
Der aus Bioabfall gewonnene Kompost liefert nicht nur alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe, sondern hilft auch, Humus aufzubauen. Das schützt das Grundwasser und verbessert langfristig die Bodenqualität – laut VOEB ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft. Alternativ werde Bioabfall in einigen Regionen auch in Biogasanlagen verwertet, die umweltfreundliche Energien erzeugen.
Um die Sammelquote zu erhöhen, spricht sich der VOEB für ein bundesweit einheitliches 4-Tonnen-Prinzip aus. Demnach soll jeder Haushalt bzw. jede Wohnanlage über vier getrennte Mülltonnen für Restmüll, Papier, Bio- und Verpackungsabfall verfügen. Laut der Umfrage halten 84 Prozent der Befragten dieses System für sinnvoll.
Jüly abschließend:
"Je mehr Bioabfall getrennt gesammelt wird, desto größer ist der Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Jetzt ist der richtige Moment, um ein Zeichen zu setzen – denn jeder kann den Unterschied machen."
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