Tausende Menschen
Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Mauthausen
79 Jahre ist es her, dass das Konzentrationslager Mauthausen von US-Truppen befreit. Der 5. Mai steht als Symbol für diese Befreiung. Wie es Tradition ist, fand auch an diesem Sonntag, den 5. Mai, die alljährliche Gedenkfeier statt. Heuer steht sie unter dem Thema "Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus".
ÖSTERREICH. Tausende Menschen aus aller Welt versammelten sich am Sonntag, 5. Mai, um der Befreiung des KZ Mauthausen zu gedenken. Jedes Jahr Anfang Mai findet die Gedenkfeier statt. So soll ein Zeichen gegen Diskriminierung, Hass und Intoleranz gesetzt werden. Die Befreiung des Konzentrationslagers ist heuer 79 Jahre her.
Die Feierlichkeit wurde auch von rund 1.500 Jugendlichen verschiedener Organisationen vor Ort begleitet, die sich in ihren Muttersprachen für die Freiheit aller Völker aussprechen. Natürlich waren auch Österreichs politische Vertreterinnen und Vertreter präsent. Angeführt von Bundespräsident Alexander van der Bellen sowie mehreren Ministerinnen und Ministern, auch oberösterreichischer Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) war vor Ort.
Van der Bellen sagt: "Mit der Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen erinnern wir uns an das Ende der Demütigung, Folter und Ermordung Unschuldiger, des Naziterrors, des Holocausts. Der Respekt für Andersdenkende und die Wahrung der Grund- und Freiheitsrechte bilden das Fundament, auf dem unser Kontinent seit 1945 vereint wurde."
Bei den jährlichen Feiern soll daran erinnert werden, dass man das Grauen nicht vergessen sollte. Im KZ Mauthausen und seinen 49 Nebenlagern waren rund 200.000 Menschen interniert, mindestens 90.000 davon starben.
Dialog mit Jugend
Die Befreiungsfeier ist auch ein Ort, an dem Überlebende und Zeitzeugen über ihr Leben berichten können. Gegenüber dem ORF sagt Willi Mernyi vom Mauthausen Komitee aber auch, dass diese Treffen ein wichtiger Teil seien, um mit der Jugend in den Dialog zu treten.
Das Mauthausen Komitee betont auch die Bedeutung des Themas Recht und Gerechtigkeit, indem es darauf hinweist, dass auch heute noch Diktaturen das Rechtssystem missbrauchen. "Im Nationalsozialismus wurde Recht gesprochen, die millionenfache Ermordung von Menschen wurde durch die Nürnberger Rassengesetze legalisiert. Doch das hatte nichts mit Gerechtigkeit zu tun", erklärt Mernyi.
Mernyi sagt noch: "Das Streben nach Gerechtigkeit ist das Fundament einer demokratischen Gesellschaft. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir als Gesellschaft aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen und Recht einem höheren moralischen Standard entspricht."
Moderiert wurde die Befreiungsfeier mehrsprachig von den Schauspielerinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner. Im Rahmen der gemeinsamen Befreiungsfeier erfolgte die Kranzniederlegung durch zahlreiche Delegationen, Jugendliche lasen den "Mauthausen-Schwur" in mehreren Sprachen.
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