Konsum Ente 2023
Diese Lebensmittel ärgern Konsumenten am meisten

- Rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dem Aufruf des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gefolgt und haben an der Abstimmung für das ärgerlichste Produkt des Jahres teilgenommen. Wie am Montag bekannt gegeben wurde, geht die "Konsum-Ente 2023" an das in Griechenland abgefüllte "Paw Patrol Wasser" für Kinder.
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Rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dem Aufruf des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gefolgt und haben an der Abstimmung für das ärgerlichste Produkt des Jahres teilgenommen. Wie am Montag bekannt gegeben wurde, geht die "Konsum-Ente 2023" an das in Griechenland abgefüllte "Paw Patrol Wasser" für Kinder.
ÖSTERREICH. Seit mehr als einem Jahrzehnt haben verärgerte Verbraucher die Möglichkeit, dem VKI solche Produkte zu melden. Zudem besteht für Konsumenten die Möglichkeit, das ärgerlichste Lebensmittel des Jahres zu wählen. Im vergangenen Jahr standen insgesamt fünf Produkte zur Auswahl: Mit 30 Prozent aller Stimmen wurde nun Wasser aus Griechenland in Plastikflaschen zum klaren und wenig schmeichelhaften Gewinner gekrönt.

- Umfrage-Ergebnis KONSUM-Ente 2023
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Paw-Patrol-Wasser ist "Konsum-Ente-2023"
Wie der VKI in einer Aussendung bekannt gab, wird das speziell für Kinder gedachte stille Wasser in farbenfrohen Plastik-Einwegflaschen hierzulande unter anderem von "Spar" verkauft. Da das "Paw Patrol Wasser" in Griechenland abgefüllt wird, hat es einen weit längeren Transportweg als Wasser aus der Leitung hinter sich. Dieser Umstand stieß auch rund ein Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Abstimmung sauer auf.
Gegenüber dem VKI rechtfertigte der Handelskonzern Spar den Wasserimport damit, dass es nur in Griechenland einen Abfüller gebe, der die speziell geformten Flaschen in der geforderten Qualität herstellen könne. Die bunte Verpackung sei zudem das Hauptkriterium, das Produkt im Sortiment zu führen. Demnach würden die Flaschen gerne wieder mit Getränken befüllt werden, wobei das Paw-Patrol-Wasser außerdem wesentlich gesünder als zuckerhaltige Softdrinks sei.
VKI-Ernährungswissenschaftlerin Teresa Bauer entgegnete, dass es zwar grundsätzlich erfreulich sei, "Kinder durch die spielerische Aufmachung eines Produktes zum Trinken von Wasser anstatt von zuckerreichen Softdrinks zu animieren". Viele Konsumentinnen und Konsumenten könnten jedoch "genauso wenig wie wir nachvollziehen, warum für dieses Getränk ausgerechnet Wasser aus Griechenland ins wasserreiche Österreich importiert werden soll".

- Das "Klosterquell Paw Patrol Wasser" kommt aus Griechenland nach Österreich.
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"Shrinkflation" bei Ovomaltine Getränkepulver
Mit 25,8 Prozent aller Stimmen landete das Ovomaltine Getränkepulver auf Platz zwei im Ranking. Wie der VKI bekannt gab, habe der Hersteller, die Wander AG, die Füllmenge des Produkts seit 2022 gleich zweimal einer "Schrumpfkur" unterzogen: Von 1.000 Gramm auf 900 und schließlich auf die 750-Gramm-Variante, die nun bis zu 33 Prozent teurer komme.
Die Wander AG rechtfertigt diesen Schritt mit gestiegenen Produktionskosten, wobei man hinsichtlich der Qualität und Zutaten keine Kompromisse eingehen wolle. Aus diesem Grund entschied man sich, den Packungsinhalt zu reduzieren, "weil es für viele Konsumentinnen und Konsumenten einfacher ist, etwas weniger zu kaufen, als mehr dafür zu bezahlen". Diese Maßnahme habe beim ersten Mal nicht gefruchtet, weshalb sich das Unternehmen zu einer weiteren Reduktion entschieden habe, "um den Geldbeutel der Konsumentinnen und Konsumenten zu entlasten".
"Eine deutliche Reduzierung des Inhalts bei schlussendlich höherem Kilopreis als Entlastung des Geldbeutels zu verkaufen, halten wir gelinde gesagt für dreist", so Bauer. Diesen Standpunkt dürften den Abstimmungsergebnissen auch zahlreiche Konsumentinnen und Konsumenten teilen.

- Ovomaltine Der Klassiker: die Füllmenge wurde nun bereits zum zweiten Mal reduziert - zuerst von 1000 Gramm auf 900 Gramm und nun auf 750 Gramm.
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(Un)gesunder Kindersnack auf Platz Drei
Auf dem dritten Platz im Ranking landete die Produktlinie "Obsties" von "Atlete", das in der Aufmachung und mit dem Hinweis "ohne Zuckerzusatz" den Eindruck eines gesunden Obst-Snacks für Kleinkinder erwecke. Erst im Kleingedruckten erfahre man, dass die Snacks "immerhin zu rund 75 Prozent aus Zucker bestehen und damit eher als Süßigkeit zu werten sind", so der VKI.
Der deutsche Hersteller "Milchkontor GmbH" (DMK) erklärte, dass der Zuckergehalt in dem Produkt unproblematisch sei und Obsties nur für zwischendurch gedacht sind. Da Obst den Hauptbestandteil ausmache, erkläre dies den relativ hohen Gehalt an natürlichem Zucker. Zudem verwies die DMK auf wissenschaftliche Empfehlungen, denen zufolge bis zu zehn Prozent des Tagesbedarfs an Energie durch süße oder herzhafte Snacks bzw. maximal fünf Prozent des Gesamtenergiebedarfs durch freie Zucker gedeckt werden können.
Bauer kritisiert jedoch, dass die Aufmachung des Produkts "jedenfalls ein gesundes Lebensmittel für Kinder erwarten" lasse, da der unscheinbare Zusatzhinweis, dass das Produkt von Natur aus Zucker enthält, leicht zu übersehen sei. Die Ernährungswissenschafterin fände es daher angemessen, auf der Verpackung den Hinweis "Enthält von Natur aus Zucker" deutlicher sichtbar zu machen und auf den Hinweis "ohne Zuckerzusatz" zu verzichten.

- Alete bewusst Obsties enthalten zwar keinen Zuckerzusatz, aber dennoch sehr viel Zucker.
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