35 Jahre nach Tschernobyl
Böden in Österreich noch immer verseucht

Der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 war der bisher schwerste Reaktorunfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. Während des Durchzuges der radioaktiven Luftmassen wurde ein Großteil des Bundesgebietes kontaminiert. Neben dem kurzlebigen Iod-131, das längst zerfallen ist, wurde vor allem Cäsium-137 deponiert. | Foto: Getty Images
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  • Der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 war der bisher schwerste Reaktorunfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. Während des Durchzuges der radioaktiven Luftmassen wurde ein Großteil des Bundesgebietes kontaminiert. Neben dem kurzlebigen Iod-131, das längst zerfallen ist, wurde vor allem Cäsium-137 deponiert.
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Heute, am 26. April 2021, jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 35. Mal. Österreich war damals das am stärksten von der Strahlung betroffene mitteleuropäische Land. Auch heute sind die Folgen der Katastrophe hierzulande noch nachweisbar. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) warnt vor Atomkraft, die Zukunft der Stromproduktion liege in den Erneuerbaren. Das Ministerium startete eine Info-Offensive zu Mythen um die Atomkraft.

ÖSTERREICH. Auch 35 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind die Böden in Österreich noch immer mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Die höchsten Werte verzeichnen Gebiete in Oberösterreich, Kärnten, Salzburg und der Steiermark.

 Klimaschutzministerin Leonore Gewessler dazu:

„Der verheerende Atomunfall von Tschernobyl vor 35 Jahren hat uns ganz klar vor Augen geführt, wie unberechenbar und gefährlich Atomkraft ist. Wir können die Auswirkungen nach wie vor in Österreich nachweisen. Atomkraft ist teuer und veraltet. Darum werde ich mich weiterhin auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass sie langfristig der Vergangenheit angehört.“

Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. | Foto: Bundesumweltamt
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Erst die Hälfte an Cäsium in Böden abgebaut

Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. Während des Durchzuges der radioaktiven Luftmassen wurde ein Großteil des Bundesgebietes kontaminiert. Neben dem kurzlebigen Iod-131, das längst zerfallen ist, wurde vor allem Cäsium-137 deponiert. Besonders betroffen war das Bundesland Oberösterreich. 35 Jahre später ist etwas weniger als die Hälfte des radioaktiven Materials in den Waldböden abgebaut, Cäsium-137 sei aber immer noch messbar, so Ewald Plantosar, der Strahlenschutzbeauftragte des Landes Steiermark im ORF.

Salzburger Almen betroffen

Stark ist die Strahlung nach wie vor auch in den Salzburger Almgebieten in den Hohen Tauern. Denn dort ging 1986 besonders viel radioaktiver Niederschlag nieder. In Niederösterreich waren Nahrungsmittel wie Fleisch, Milch und Gemüse nach der Katastrophe schwer belastet. Bis heute sind erhöhte Werte vor allem im westlichen Niederösterreich messbar.

Tiroler Grünbewuchs nicht mehr betroffen

Der Grünbewuchs in Tirol sei nicht mehr betroffen. Laut Experten finde man hier keine Radionuklide mehr. Ein Grund dafür sei, dass die landwirtschaftlich betriebenen Flächen immer wieder umgepflügt würden und dass es so zu einer Verdünnung komme. Auch in Vorarlberg sei praktisch keine Erhöhung der Caesium-137-Aktivität mehr messbar. 

Österreichs Böden sind noch immer belastet. | Foto: Bundesumweltamt

Österreich setzt in Stromproduktion auf erneuerbare Energie

Bis 2030 soll in Österreich geht es nach der Ministerin nur mehr sauberer Strom produziert werden. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Wir gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen vor, wie die Energiezukunft aussehen wird. Wir werden bis 2030 nur mehr Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse produzieren. Ökostrom ist sicher, klimafreundlich und schafft wertvolle und zukunftssichere Jobs in der Region.“

 Um über Mythen rund um die Atomkraft aufzuklären, startet das Klimaschutzministerium heute auch eine Informationsoffensive. Die spannenden Grafiken und Faktenblätter mit weiterführenden Infos zeigen auf, wie es um die Atomkraft und deren Sicherheit steht. Sie werden ab heute auf der Website des Klimaschutzministeriums sowie auf den Social-Media Seiten der Ministerin präsentiert.

Österreich von AKWs umringt

Der Blick auf die Europakarte zeigt, dass Österreich von aktuell mehr als 100 Atomreaktoren umringt ist, 13 der 27 EU-Mitgliedsstaaten betreiben Atomkraftwerke. Seit Jahren setzt sich vor allem das Land Kärnten für eine Schließung des AKW Krsko in Slowenien ein, das in einem Erdbebengebiet liegt.

Der Blick auf die Europakarte zeigt, dass Österreich von aktuell mehr als 100 Atomreaktoren umringt ist, 13 der 27 EU-Mitgliedsstaaten betreiben Atomkraftwerke.  | Foto: Bundeumweltamt
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Radioaktivität in Österreich

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Quelle: Umweltbundesamt

Der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 war der bisher schwerste Reaktorunfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. Während des Durchzuges der radioaktiven Luftmassen wurde ein Großteil des Bundesgebietes kontaminiert. Neben dem kurzlebigen Iod-131, das längst zerfallen ist, wurde vor allem Cäsium-137 deponiert. | Foto: Getty Images
Der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 war der bisher schwerste Reaktorunfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. Während des Durchzuges der radioaktiven Luftmassen wurde ein Großteil des Bundesgebietes kontaminiert. Neben dem kurzlebigen Iod-131, das längst zerfallen ist, wurde vor allem Cäsium-137 deponiert. | Foto: Pixabay
Österreichs Böden sind noch immer belastet. | Foto: Bundesumweltamt
Österreich war aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse eines der am stärksten betroffenen Länder Zentraleuropas. | Foto: Bundesumweltamt
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