Erste Hilfe nach einem Stich
Wie man am besten mit Wespen umgeht

- Ein Wespenstich kann starke Schmerzen verursachen.
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Für viele Menschen ist eine Blumenwiese ein Traum, für manche ein Albtraum: 300.000 Österreicher reagieren allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche und diese Zahl steigt kontinuierlich. Was bei einem Wespenstich beachtet werden muss und wie die Behandlung aussieht.
ÖSTERREICH. Die Wespen sind in diesem Sommer eine Plage. Wenn es zu einem Stich kommt, ist dieser zwar schmerzhaft, aber für die meisten harmlos. Allerdings steigt die Anzahl der derjenigen, die allergisch darauf reagieren. Das hat unter anderem mit unserem Lebenswandel, den Umweltschäden und den Folgen des Klimawandels zu tun. Mittlerweile müssen rund 1.200 Menschen pro Jahr nach einem Bienen- oder Wespenstich stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Was tun nach einem Stich
„Schmerzen, Schwellung und Rötung nach einem Bienen- oder Wespenstich sind unproblematisch, kühle Umschläge helfen. Falls der Stich im Hals war und der Mensch kann noch schlucken, dann ist es sehr nützlich, Eiswürfel zu lutschen. Steckt der Stachel im Fleisch, ziehen Sie ihn vorsichtig mit der Pinzette heraus. Anzeichen für eine allergische Reaktion sind etwa ein Nesselausschlag oder Juckreiz am ganzen Körper. Dann ist es entscheidend, sofort zu reagieren, betont Dominik Roth, Notfallmediziner im Wiener AKH und beim Roten Kreuz.

- Meistens sind Stiche schmerzhaft, bei allergischen Reaktionen lebensgefährlich. 300.000 Menschen sind in Österreich betroffen.
- Foto: ÖRK/Markus Hechenberger
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Notfall-Set schützt Allergiker
Im schlimmsten Fall kann es nach einem Insektenstich zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Die starke allergische Reaktion führt zu Atemnot, Schwellungen im Rachen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Atem-Kreislauf-Stillstand. Dann muss sofort ein Notruf abgesetzt werden. "Ist die betroffene Person ansprechbar, soll sie flach, mit angehobenen Beinen gelagert werden. Wichtig ist auch, die Kleidung zu lockern", rät Roth. Allergiker sollten Notfallmedikamente ständig bei sich tragen, um diese im Notfall schnell anwenden zu können.
Mehrere Faktoren seien für dieses starke Wespenjahr verantwortlich, so Martin Schwarz vom Biodiversitätszentrum Oberösterreich. Wichtig sei die Witterung in der Nestgründungsphase, idealerweise ein warmer Frühling. "Das ist günstig, damit die Königinnen leicht Beute fangen können. Und der andere Faktor ist der Winter. Ein gleichmäßig kalter Winter", so der Experte gegenüber Ö1-Radio.

- Bei einer allergischen Reaktion muss sofort ein Notruf abgesetzt werden.
- Foto: ÖRK / Rotes Kreuz Steiermark / Christoph Graif
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Wespen im Anflug: Wie sollte man sich verhalten?
- Säfte und Speisen sollten nicht unnötig lange ohne Abdeckung im Freien stehen bleiben.
- Getränke sind – gerade auch von Kindern – am besten mit einem Strohhalm zu konsumieren.
- Bunte Kleidung und Düfte wie Parfum, Cremes und Möbelpolitur vermeiden
- Vorsicht bei Dosen oder Flaschen, in die man nicht hineinsehen kann – die Gefahr, dass Insekten sich gerade bei zuckerhältigen Getränken hineinverirrt haben, ist groß.
- Nicht Pusten: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal
- Bei bekannten Allergien muss das Notfallmedikament immer in Griffweite sein – und Bekannte oder Freude sollten darüber auch informiert sein, um im Notfall schnell reagieren zu können.
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