Experten sehen Handlungsbedarf
Medikamente für Kinder kaum erforscht

Oft werden Arzneimittel nur für Erwachsene getestet und zugelassen. Die Medizin sieht hier erheblichen Nachholbedarf. | Foto: Roberto Sorin/Unsplash
3Bilder
  • Oft werden Arzneimittel nur für Erwachsene getestet und zugelassen. Die Medizin sieht hier erheblichen Nachholbedarf.
  • Foto: Roberto Sorin/Unsplash
  • hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria

Gerade in der Corona-Pandemie ist einmal mehr deutlich geworden, dass es viel zu wenige Medikamente für Kinder gibt. Oft werden Arzneimittel nur für Erwachsene getestet und zugelassen. Die Medizin sieht hier erheblichen Nachholbedarf.

ÖSTERREICH. In der Pandemie hat sich gezeigt, dass Kinder anders erkranken als Erwachsene. Daher müssen sie auch anders behandelt werden als Erwachsene. Oft werden Medikamente für Kinder gar nicht getestet. In der Medizin ist dieses Problem allerdings schon länger bekannt. 

Tabletten zu halbieren reicht nicht aus

Expertinnen und Experten fordern daher, dass diese Lücke geschlossen werden muss. Denn in den meisten Fällen reicht es nicht aus eine Tablette einfach zu halbieren oder statt einem großen Löffel Medizin nur einen Kleinen zu verabreichen. Bei Kindern wirken viele Inhaltsstoffe ganz anders als bei Erwachsenen. 

Kaum Medikamente bei psychischen Erkrankungen

Besonders problematisch ist dieser Umstand bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen und Angstzuständen. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gibt es etwa nur ein einziges Antidepressivum. Paul Plener, Leiter der Kinderpsychiatrie an der MedUni Wien, mahnt, dass es sich bei diesen Erkrankungen um keine Seltenheit handle. 

Risikofaktoren bei Kindern oft nicht erforscht

Aber auch neue Medikamente gibt es für Kinder meist nicht. Bestes Beispiel sind Mittel die bei Corona-Erkrankungen eingesetzt werden. Bei Erwachsenen sind Risikofaktoren gut erforscht, für Kinder fehlen diese Erkenntnisse. Deshalb ist nicht klar, ob Nebenwirkungen sehr selten, selten oder häufig auftreten. Das erschwert wiederum die Einschätzung, ob diese Medikamente vorbeugend genommen werden könnten. 

Experten sehen Handlungsbedarf

Jetzt sei es absolut notwendig, die Datenbasis für Kinder und Jugendliche zu verbessern, sagen Expertinnen und Experten. Gerade jetzt müsse mehr in die Kindermedizin investiert werden, um Therapie für die Kleinsten in Zukunft besser zu machen. 

Zum Thema:

Starke Grippewelle droht im heurigen Herbst
ÖVP-Ministerin Raab ortet "erschütterndes Systemversagen"
In diesen Betten schlafen die Österreicher am besten

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

In unseren Gesundheits-Videos erklären österreichische Expert:innen
das Wichtigste über Krankheiten, Diagnose, Therapie & Vorbeugung
und beantworten die häufigsten Fragen.

MeinMed.at

Gesund, weil richtig informiert.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.