Weltkrebstag
Früherkennung ist zentrales Werkzeug im Kampf gegen Krebs

Der österreichische Krebsreport wurde dieses Jahr zum zweiten Mal veröffentlicht. | Foto: OeGHO/APA-Fotoservice/Hörmandinger Fotograf/in: Martin Hörmandinger
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Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Ziel des jährlichen Weltkrebstages ist es, das Thema Krebs ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und über Möglichkeiten der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krebserkrankungen zu informieren. Der österreichische Krebsreport wurde dieses Jahr zum zweiten Mal veröffentlicht. 

ÖSTERREICH. Der Weltkrebstag erinnert, dass Krebs ein allgegenwärtiges Thema für viele Menschen ist. Alleine letztes Jahr erkrankten rund 43.000 Österreicherinnen und Österreicher neu an Krebs. Klar ist, je frühere die Diagnose gestellt wird, desto größer sind die Überlebenschancen. Daher soll der Tag auch daran erinnern, Angebote, wie die jährliche Gesundenuntersuchung sowie Brustkrebs- oder Prostatauntersuchungen, wahrzunehmen.


Häufigsten Krebserkrankungen in Österreich

Der 2. Österreichische Krebsreport hat die häufigsten Tumorlokalisationen in Absolutzahlen aus 2019 zusammengetragen. 

Foto: Krebsreport 2022

Die meisten bösartigen Neubildungen von Krebs wurden im Jahr 2019 gefunden und zwar in:

  • der Prostata mit 6.039 bösartigen Tumoren bei Männern
  • der Brust mit 5.682 bösartigen Tumoren bei Frauen
  • der Lunge mit 4.831 Tumoren und
  • dem Dickdarm bzw. Enddarm mit 4.444 bösartigen Tumoren.

Aus dem Krebsreport aus dem Jahr 2020 geht hervor: 

„Im Jahr 2019 wurden in Österreich bei 41.775 Menschen Krebsneuerkrankungen dokumentiert, 22.614 bei Männern und 19.161 bei Frauen. Bei 10.926 Männern und 9.411 Frauen führte eine Krebserkrankung im Jahr 2019 zum Tod. Damit sind Krebserkrankungen für etwa ein Viertel der jährlichen Todesfälle verantwortlich. Tendenziell geht aber sowohl das Risiko einer Neuerkrankung als auch das Sterblichkeitsrisiko zurück. Zum Jahresende 2019 lebten in Österreich 375.749 Personen mit der Diagnose Krebs."

In der zweiten Auflage des Krebsreports stellen die Expertinnen und Experten fest, dass 50 Prozent aller Krebs-Todesfälle mit (noch besserer) Vorsorge vermeidbar wären. 

Überlebenswahrscheinlichkeiten 

Eine gute Prognose hinsichtlich Überlebenswahrscheinlichkeit wird etwa bei Brust-, Prostata-, Schilddrüsen- und Hodenkrebs erreicht. Da liegt das kumulierte relative Überleben drei Jahre nach Diagnosestellung bei 90,6 Prozent bis 96,6 Prozent. 

Eine signifikante Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit wurde in den letzten Jahren bei Tumoren der Niere, von Kopf und Hals sowie des Magens erreicht. Da kommen die Werte inzwischen auf 81,5 Prozent (Niere), 60,4 Prozent (Kopf & Hals) und 41,6 Prozent (Magen). 

Mit einer schlechten Prognose sind Patientinnen und Patienten mit Lungen-, Speiseröhren-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Hier beträgt das kumulierte relative Überleben drei Jahre nach Diagnosestellung zwischen 30,2 Prozent und 15,6 Prozent. 

In der zweiten Auflage des Krebsreports stellen die Expertinnen und Experten fest, dass 50 % aller Krebs-Todesfälle mit (noch besserer) Vorsorge vermeidbar wären. 
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Vorsorge und Früherkennung am wichtigsten

Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe, weist auf die Wichtigkeit von Krebsvorsorge und Früherkennung hin:

 „Auch wenn das nicht neu ist, kann man die Wichtigkeit dessen nicht oft genug unterstreichen. Denn 50 % aller Krebstodesfälle in Europa könnten vermieden werden, wenn zwölf Empfehlungen des Europäischen Kodex gegen Krebs eingehalten werden würden.“ 

Besonders wesentlich seien, so Sevelda, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung zur Vermeidung von starkem Übergewicht, Impfungen gegen HPV und Hepatitis B, Vermeidung von Nikotin- und (übermäßigem) Alkoholkonsum, sowie Teilnahme an den empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen – insbesondere gegen Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterhalskrebs.

Krebsbedingte Todesfälle verringern

Rauchen ist immer noch weltweit die häufigste vermeidbare Ursache für (Krebs-) Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass jedes Jahr rund sechs Millionen Todesfälle auf Tabakkonsum zurückgehen.

Eine zunehmend besorgniserregende Entwicklung kommt jedoch dem Übergewicht und der mangelnden regelmäßigen Bewegung zu. Während weltweit die Anzahl der RaucherInnen und die Zahl der durch Rauchen bedingten Krebserkrankungen sinken, könnte die Fettleibigkeit bald den ersten Platz als Hauptursache für Krebs einnehmen, heißt es im Krebsreport. Der Report hat im Zuge dessen zwölf Empfehlungen zusammengetragen.

Mehr Informationen zu Krebsfrüherkennung für Frauen und Männer findest du hier.
Für Frauen gibt es das österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm "früh erkennen".

Zum Thema: 

Immer mehr Menschen leben mit Krebserkrankung
Gratis HPV-Impfungen für Jugendliche von zwölf bis 21 Jahren
Hälfte aller Krebs-Todesfälle wäre vermeidbar

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