Krankenkasse zahlt Paxlovid
Coronatest für Risikopersonen wieder gratis

- Ab 1. Oktober 2024 gibt es für Risikopatienten und Risikopatientinnen wieder gratis Coronatests, die Voraussetzung für die Verschreibeung der Krankenkasse des Medikaments Paxlovid sind.
- Foto: Eran Menashri/Unsplash
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Spät, aber doch gibt es nun eine Einigung von Krankenkasse und Ärztekammer. Ab Oktober wird es für Risikopatientinnen und Risikopatienten wieder kostenlose Corona-Tests geben. Ein positiver Test ist aktuell Voraussetzung, damit das teure Medikament Paxlovid von der Krankenkasse übernommen und verschrieben werden kann. Zuletzt hatte sich die Wiener Ärztekammer-Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied dafür ausgesprochen.
ÖSTERREICH. Ab 1. Oktober gibt es wieder die Gratis-Tests, die laut Vereinbarung für die Dauer der Verordnungsmöglichkeit von Paxlovid aus dem Erstattungskodex gilt. Zwar sei die Corona-Lage laut Gesundheitsministerium aktuell unkritisch, den Risikopersonen wird durch den kostenfreien Zugang zu Tests und gegebenenfalls dem Medikament dennoch geholfen.
Gratis nur für Risikopersonen
"Rechtzeitig vor der Herbstsaison ist die Risikogruppe abgesichert. Die kostenfreien Tests bieten die Basis für eine Entscheidung über den Einsatz von Paxlovid", so Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
Edgar Wutscher, Vizepräsident der Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, ist froh, dass rasch wieder gratis getestet werden kann: "Damit können wir den Risikogruppen im Falle einer Covid-Infektion wieder für sie kostenfrei zu einem Medikament verhelfen, das ihnen einen schweren Verlauf ersparen und auch die Wahrscheinlichkeit für Long Covid reduzieren kann."
Für die Ärztinnen und Ärzte gibt es von der Sozialversicherung zwölf Euro für einen Test in der Praxis und nochmal 13 Euro für ein Beratungsgespräch über eine mögliche Behandlung mit Paxlovid. Nicht-Risikopatientinnen und -Patienten müssen für die Kosten ihres Corona-Tests, egal ob mit oder ohne Symptome, nach wie vor selbst aufkommen. Je nach Testkit können die Preise stark variieren, Qualitätsunterschiede sind oft nicht selbst erkennbar.
Die Corona-Impfung wird es hingegen auch heuer noch gratis geben. Sie kann vor einem schweren Krankheitsverlauf und Long Covid schützen. Empfohlen wird die Impfung, insbesondere vulnerablen Personen und dem Gesundheitspersonal.
Fakten zur Covid-19-Impfung
Die CoV-Impfung minimiert nachweislich das Risiko, schwer an Corona zu erkranken oder sogar zu versterben. Kommt es trotz Impfung zu einer Infektion, so verläuft die Erkrankung in der Regel kürzer, milder und Komplikationen, Spitalsaufenthalte und Todesfälle werden weitgehend vermieden. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, Long COVID zu entwickeln, bei geimpften Personen reduziert. Vor allem bei Risikopersonen und Personen höheren Alters ist eine regelmäßige Auffrischung der Impfimmunität nötig.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Über Monate hinweg kamen Sozialversicherung und Ärztekammer zu keiner Einigung, wie es mit den kostenfreien Tests weitergehen soll. Für ÖGK-Obmann Andreas Huss war klar, dass es am Gesundheitsministerium läge und gab ihm am Dienstag noch die Schuld. "Covid-Testungen sind Aufgabe des Bundes gewesen, und der Gesundheitsminister hat uns sozusagen diese Covid-Testungen von einem Tag auf den anderen über den Zaun geschmissen und hat gesagt: ‚Jetzt seid ihr Sozialversicherung zuständig, versucht, euch mit der Ärztekammer zu einigen!‘, so Huss' Kritik.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wies die Kritik von sich und merkte an, dass die Krankenkasse die vorgesehenen Gespräche mit der Ärztekammer zu spät begonnen habe: "Es ist auch für uns mehr als ärgerlich, dass es auch über ein Jahr nach Beschluss der gesetzlichen Regelung noch keine Einigung zwischen Sozialversicherung und Ärztekammer gibt", hieß es in einer Stellungnahme.
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