Rein ins Rathaus
Was Kinder wirklich von Wien-Chef Ludwig wissen wollen
Bei "Rein ins Rathaus" erfahren Kinder, wie eine Stadt funktioniert, wählen politische Vertreter und schnuppern in unterschiedliche Berufe hinein. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) musste sich im Zuge dessen einer harten Befragung durch die kleinen Nachwuchsreporter stellen und gab seinem Amtskollegen, dem Kinderstadt-Bürgermeister, wertvolle Tipps.
WIEN. Gebt den Kindern das Kommando: Was Herbert Grönemeyer schon 1986 forderte, wird jährlich im Wiener Rathaus zelebriert. Eine Woche lang verwandelt sich das Herz des politischen Lebens in eine Kinderstadt. Im Zuge der Aktion "Rein ins Rathaus" des WienXtra-Ferienspiels können die jüngsten Wienerinnen und Wiener spielerisch erleben, wie eine Stadt funktioniert.
Kleine Fragensteller ganz groß
Was dabei nicht fehlen darf? Natürlich Medien! Die Kinderstadt verfügt über eine eigene Zeitung, einen Radio- und einen Fernsehsender. Höhepunkt des journalistischen Alltags war am Mittwoch zweifelsohne die Kinderpressekonferenz mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Dieser stellte sich den kniffligen Fragen der Nachwuchsreporterinnen und -reporter.
Nicht ohne für den Wien-Chef, der Rede und Antwort stand. Der elfjährige Leander wollte etwa wissen, welchen Berufswunsch Ludwig als Kind hatte. "Tierarzt", lautete die Antwort. Denn als Kind habe Ludwig die Serie "Daktari" sehr gerne gehabt. Aber auch Buchhändler sei ein langgehegter Wunsch gewesen. Sachbücher, Lektüren über historische Ereignisse und Biografien lese er bis heute besonders gerne, so der Bürgermeister.
Hat der Bürgermeister eine Lieblingsfarbe? Ja, gleich mehrere! Grau möge er besonders gerne, da es eine Mischung aus Schwarz und Weiß ist. Aber auch Rot, als Farbe, die in Verbindung steht mit der Stadt Wien und der Nationalfahne in Rot-Weiß-Rot, sowie Blau als Farbe des Himmels, mag der Wien-Chef besonders.
Wie Ludwig zu seinem Beruf gekommen ist? "Langsam", so die trockene Antwort. Sein politisches Engagement habe sich in jungen Jahren entwickelt und sei stetig gewachsen. Schon als Jugendlicher habe er sich politisch engagiert und sich für andere eingesetzt. Ganz so, wie es auch heute sein Job sei.
Nach knapp 45 Minuten und zahlreichen kniffligen Fragen konnte der Wien-Chef aufatmen. Der Wissensdurst der neugierigen kleinen Reporterinnen und Reporter war (vorerst) gestillt. Ludwig zeigte sich ob der kreativen und klugen Fragen begeistert. "Es ist unglaublich bereichernd zu sehen, wie interessiert und engagiert unsere jüngsten Bürgerinnen und Bürger sind".
Von Bürgermeister zu Bürgermeister
Eine Pause gab es für alle Beteiligten jedoch nicht. Für die jungen Journalistinnen und Journalisten ging es zurück in ihre Redaktionen. Die Ergebnisse der Pressekonferenz mussten schließlich noch in der Kinderzeitung sowie in TV- und Onlinebeiträgen erstellt werden.
Der Wiener Bürgermeister eilte hingegen sofort zum nächsten Termin. Im Arkadenhof traf er auf seinen kleinen Amtskollegen Leon (12), den amtierenden Bürgermeister der Kinderstadt. Gemeinsam schüttelten sie Hände, gaben Autogramme und Interviews. Auch den einen oder anderen Ratschlag hatte Ludwig für Kinderstadt-Bürgermeister Leon parat.
Ob dieser sich denn vorstellen kann, später einmal wirklich Bürgermeister zu werden? Nun, sagen wir so, der zwölfjährige Leon antwortete darauf wie ein echter Polit-Profi.
Im Rathaus haben Kinder das Sagen
In der Kinderstadt haben eine Woche lang Kinder zwischen 6 und 13 Jahren das Sagen - mit allem, was dazu gehört. Nachdem sie ihren Pass beim Meldeamt erhalten haben, geht es auf Jobsuche, wobei die Kinder in zahlreiche Berufe hineinschnuppern können. Mit den damit verdienten "Holli-Cents", der Währung der Kinderstadt, können sie sich etwas kaufen, müssen aber auch - genau wie Erwachsene - Steuern zahlen.
Wie hoch die Steuern sind? Das entscheiden die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Diese werden täglich aus der eigenen Mitte gewählt. Der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin beschließt gemeinsam mit den Stadträtinnen und Stadträten Gesetze. Nicht immer ganz einfach, wie der am Mittwoch amtierende Kinderstadt-Chef Leon selbst erlebt hat. Die Aktion "Rein in Rathaus" findet jedes Jahr statt, ist kostenlos und kann ohne Anmeldung besucht werden.
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