Lehre: "Das Sakko steht über dem Blaumann"

Fachkräfte außerhalb der Modeberufe, etwa im technischen Bereich, sind am Arbeitsmarkt begehrt. | Foto: monkeybusiness/panthermedia.net
  • <b>Fachkräfte außerhalb der</b> Modeberufe, etwa im technischen Bereich, sind am Arbeitsmarkt begehrt.
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BEZIRK. Laut aktueller Prognose des Fachkräftemonitors werden im Jahr 2020 rund 37.000 Fachkräfte in Oberösterreich fehlen. Das sind mehr als doppelt so viele wie aktuell. Betrachtet man die Lehrlingszahlen der Region, scheint sich dieser Trend zu bestätigen. Mit dem Stichtag 31.12.2015 gab es 1668 Lehrlinge in Wels und 823 in Wels-Land. 2010 waren es noch 1769 beziehungsweise 952. Für den WKO Wels- Bezirksstellenleiter Manfred Spiesberger hat der Lehrlingsmangel vor allem zwei Ursachen. Zum einen sei der demografische Wandel schuld. Die Zahl der unter 15-jährigen ist stark rückläufig. Zum anderen sei die Anziehungskraft, die höhere Schulen auf potentielle Lehrlinge ausüben, ungebrochen hoch. Spiesberger ist sich sicher, dass jeder dritte Schüler, der derzeit eine AHS besucht, besser für eine Lehrausbildung geeignet wäre. Die hohe Zahl der Schulabbrecher würde das ebenfalls bestätigen.

Bildungsniveau als Hürde

Othmar Kraml, Leiter des AMS Wels, kennt das Problem. So würde oft auch das Elternhaus eine akademische Laufbahn forcieren: "Der berufliche Status definiert sich über die Arbeitskleidung. In vielen Köpfen hat das Sakko gegenüber dem Blaumann den höheren Stellenwert." Kraml sieht aber auch im Bildungssystem Nachholbedarf. Denn obwohl in Wels auf 63 sofort verfügbare Lehrstellen 155 Lehrstellensuchende kommen (Stand Ende August 2016), wird der Schrei nach Fachkräften nicht leiser. "Offensichtlich gelingt es nicht, Defizite rechtzeitig auszugleichen. Das Bildungssystem ist gefragt, junge Leute auf ein schulisches Niveau zu bringen, wo sie dann auch übernommen werden können", kritisiert Kraml.

Technische Berufe haben das Nachsehen

Hinzu kommt, dass ein Großteil der Jugendlichen aus ein paar wenigen Modeberufen auswählt. Zu diesen zählt Spiesberger bei Mädchen jenen der Einzelhandelskauffrau, der Bürokauffrau und der Friseurin. Bei Burschen ist dies etwa der Beruf des Kfz-Mechanikers. Im Tourismus, dem Gastgewerbe und vor allem technischen Berufen sei der Fachkräftemangel in Wels hingegen besonders gravierend. "Technische Fachkräfte hatten es in der Vergangenheit gut gehabt und werden es auch in der Zukunft gut haben", bestätigt Kraml. Um die Lehre wieder attraktiv zu machen, setzt die WKO Wels neben der "Jugend&Beruf" auch auf lokale Lehrlingsmessen.


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