Dobersberg
Bürgerinitiative gegen möglichen Supermarkt am Ortsrand
In Dobersberg hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die die Ansiedlung eines Nahversorgers außerhalb des Ortszentrums verhindern will. Laut Bürgermeister Martin Kößner liegen Angebote von zwei Supermarktketten für einen Grundstückskauf vor.
DOBERSBERG. Die neu gegründete und unparteiliche Bürgerinitiative "Unser-Ortszentrum-muss-leben", möchte einen dringend notwendigen respektvollen Diskussionsprozess für eine zukunftsweisende (Orts-) Entwicklung anstoßen. Mit einer Online-Petition und Unterschriftenlisten in lokalen Geschäften konnten in vier Tagen bereits mehr als 300 Unterschriften gesammelt werden.
Zentrum soll nicht sterben
„Wir befürchten durch die in die Vergangenheit gewandte Sichtweise nicht nur das endgültige Aussterben des Ortszentrums wie in vielen anderen Orten, sondern vermissen auch eine ergebnisoffene sachliche Diskussion“, sagt Margit Metz von der Bürgerinitiative.
„Die Bauplätze wurden wegen eines dringenden Wohnbedürfnisses in unserer Gemeinde für junge Familien geschaffen, dazu sollen sie auch verwendet werden! Eine Rücksichtnahme auf die Interessen der Schüler und älteren Personen ist geboten; eine Rücksichtnahme auf Einzelinteressen ist zu unterlassen,“ so Metz.
Die unparteiliche Initiative argumentiert weiters, dass große Handelsketten dazu neigen, sich am Ortsrand anzusiedeln und nicht bereit sind die Grundflächen leestehender Gebäude im Ortszentrum für ihre Zwecke zu verwenden.
Nichts entschieden
Bürgermeister Martin Kößner hält fest: "Es gibt von zwei Konzernen anfragen, ob von der Gemeinde ein Grund für einen Supermarkt in Dobersberg verkauft wird, wobei hier vom Gemeinderat noch keine Beschlüsse gefasst worden sind. Um vor einer Abstimmung Klarheit zu haben ob bzw. in welcher Form ein Bau überhaupt möglich ist, läuft gerade eine Prüfung durch den Raumplaner. Erst wenn hier Klarheit herrscht, können meiner Meinung nach, Entscheidungen getroffen werden. Auch eine Diskussion über die Vor- und Nachteile ist erst dann sinnvoll, wenn man weiß, ob man hier überhaupt etwas Bauen darf."
Aus für bestehenden Markt?
"In einem Umkreis von 17 Kilometern gibt es bereits mehr als 20 Supermärkte, dennoch plant man einen neuen Markt am Ortsrand von Dobersberg zu eröffnen. Dies wird jedoch das Ende des seit Jahrzehnten ansässigen Nahversorgers im Ortszentrum bedeuten und die Verödung des Ortskerns beschleunigen," gibt Metz zu Bedenken.
"Der Verlust des Nahversorgers im Ortszentrum bricht auch Versprechen gegenüber den Bewohnern des "Betreuten und Jungen Wohnens", die einen kurzen Fußweg zum täglichen Einkauf und anderen Dienstleistungen, einschließlich Post, erhalten sollten. Auch den Schülern wird der kurze Weg zum täglichen ‚Jauseneinkauf‘ genommen," so die Initiative.
Entscheidung steht aus
Die Bürgerinitiative fordert eine transparentere Entscheidungsfindung die nicht politisch motiviert ist unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bezüglich des Baus eines neuen Supermarkts am Ortsrand. Sie schlägt vor, vor der Beschlussfassung im Gemeinderat eine öffentliche Versammlung abzuhalten, um Vor- und Nachteile zu diskutieren.
Bürgermeister Kößner dazu: "In einer Gemeinde entscheiden nicht zwei oder drei Personen im Geheimen über einen Verkauf eines Grundstückes, sondern der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung."
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