Ottensheim
Rennmaschinen, Weltmeister und Motorrad Epochen

- hochgeladen von herbert schöttl
Wenn man von jemandem behauptet, er habe Benzin im Blut, dann trifft das zu 100 Prozent auf den Ottensheimer Hubert Furtner zu. Der 71-Jährige führte bis zu seiner Pensionierung eine Peugeot-Autowerkstätte in Ottensheim, die schon sein Großvater 1932 gegründet hat. Aber die ganz große Liebe gehört seit seinem elften Lebensjahr den Zweirädern. Auslöser für diese Leidenschaft war sein Vater, der ihm, im Alter von elf Jahren eine 125er Puch schenkte, mit der Drohung, „Bua, wenn’s dich schmeißt, kriegst a Watschn“. Ein Jahr später, mit zwölf steuerte der Bursch eine 250er Puch und wenig später seine erste richtige Maschine, eine BSA mit 500 ccm. Im jugendlichen Alter steuerte Hubert Furtner aber auch Mopeds. Aber nicht irgend eines, sondern das zweite in Oberösterreich zugelassene 4-Takt Moped der Marke Honda. Das erste dieser Bauart besaß sein Freund, der Honda-Händler Stadlmayr aus Linz.
Furtner steuerte bereits als Teenager Motorräder
Furtner sammelte erste Fahrpraxis mit den Zweirädern in unmittelbarer Nähe seines Elternhauses, auf den heutigen Schloßgründen. Gestürzt ist er nicht, bzw. nicht, dass sein Vater es erfahren hätte, denn dann hätte es die angedrohten Watschen gegeben.
Wenn heute irgendwo in Österreich ein Motorradrennen stattfindet, steht fast immer der Name Furtner auf der Starterliste. Sehr oft sogar zwei Mal. Denn auch sein Sohn Hubert ist mit dem Motorrad Virus befallen. „Es kommt auf die Rennen an, ob Rundstrecke oder Bergrennen, nach diesen Kriterien wählen wir unsere Maschinen aus“, so Hubert Furtner sen..
Hubert Furtner ist nicht nur leidenschaftlicher Sammler von Motorrädern aus England und Italien, er pflegt auch Kontakte zu aktiven und ehemaligen Piloten. So waren nicht nur der 15-fache Weltmeister Giacomo Agostini, Phil Read (sieben WM-Titel), Manfred Magnus (fünffacher österreichischer Meister), bei ihm zu Hause, Furtner pflegt auch zu ehemaligen Piloten wie August Auinger regelmäßig Kontakt per Telefon oder SMS .
Bei diesen Treffen wurde so manches Bier und österreichische Schmankerl in geselliger Runde genossen. Phil Read schenkte Furtner bei so einem Besuch eine signierte Kappe, die einen Sonderplatz im Hause Furtner einnimmt.
Im Privat-Motorrad-Museum findet man viele ehemalige Rennmaschinen
Im Hubert-Furtners-Motorrad-Privat-Museum findet man einige ganz besondere Stückchen.
So steht das älteste Stück, eine Triumph aus den Jahr 1908 neben einer Norton oder BSA oder Matchless,… In dieser Sammlung sind Motorräder ausschließlich aus Endland und Italien, wobei mindesten ein Stück aus jedem Jahrzehnt des vorigen Jahrhundert dabei ist.
Auch eine MV-Agusta, vier Zylinder mit 1000 ccm, die zu Ehren des 15-fachen Weltmeisters gebaut wurde und den Typennamen AGO trägt, steht im Museum. Dieses Edelstück wurde vom Weltmeister Agostini höchstpersönlich am Salzburgring signiert.
Dass bei Hubert Furtner all diese Motorräder in besten Händen sind, sieht jeder, der unter die Planen schaut. Jedes Motorrad ist mit der §57 Prüfplakette versehen- ausgenommen die Rennmaschinen. Sie alle stehen auf einer sauberen Edelmetallplatte ohne Ölspuren und die Batterie - soweit vorhanden, ist geladen.
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