Pflege in Tirol
Pflegenotstand ist geblieben – Kundgebungen der Pflege

- Der Pflegenotstand in Tirol ist nach wie vor aktuell. Die Tiroler Gewerkschaften prangern die Arbeitsbedingungen an und verlangen Verbesserungen.
- Foto: ÖGB Tirol
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TIROL. Corona verschwindet aus den Gedanken der Leute, auch wenn die Zahlen weiter steigen. Was ebenso aus den Gedanken der Leute verschwindet, dass es immer noch einen extremen Pflegenotstand in Tirol gibt, auch das hat sich nicht über Nacht geändert.
20 Kundgebungen für Verbesserungen
Auf insgesamt 20 Kundgebungen machten Tiroler Beschäftigte in Spitälern, Pflege-und Gesundheitseinrichtungen auf dringend notwendige Verbesserungen aufmerksam. Man wäre in der Pflege "ab absoluten Limit – und das schon längst!", so Birgit Seidl, Zentralbetriebsratsvorsitzende der Tirol Kliniken, die Situation auf den Punkt.
Unter dem Motto „Wir mit der Pflege“ fordern ÖGB Tirol, die Gewerkschaften Öffentlicher Dienst (GÖD), Gewerkschaft GPA, vida und younion_Die Daseinsgewerkschaft sowie zahlreiche BetriebsrätInnen und Beschäftigte von der Politik ein ganzes Maßnahmenpaket für den Pflegebereich.

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„Heute Nachtdienst morgen Tagdienst auf einer fremden Station - das ist gelebte Flexibilität. Dazu kommen Überstunden ohne Ende, keine Ressourcen für Zeitausgleich, kein Personal - ein Teufelskreis, aus dem wir nur mit einer Pflegereform kommen, auf die wir schon viel zu lange warten!“,
verweist Seidl auf die Dringlichkeit des Anliegens.
Die Pflege fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal.
Der Drop-Out-Quote entgegentreten
Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth erläutert Maßnahmen, die gegen die hohe Drop-Out-Quote helfen können:
"Die Belastungen sind wirklich extrem, daher muss für die Pflege endlich die 3-M-Regel gelten: mehr Personal, mehr Geld, mehr Freizeit."
Nach wie vor würde echte Wertschätzung für die Beschäftigten in der Pflege fehlen. Das sieht man unter anderem an Auszahlungsmodalitäten wie dem versprochenen Pflege-Bonus. Nach wie vor warten zahlreiche MitarbeiterInnen auf die Auszahlung.

- Foto: ÖGB Tirol
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Neben der fehlenden Auszahlung wird auch das bürokratische Procedere bei der Auszahlung sowie der gewählten Zeitraum von Anfang Oktober 2021 bis Ende April 2022 bemängelt.
„Gerade dieser Punkt stößt bei MitarbeiterInnen auf massive Kritik, denn vor allem in den Pflegeheimen herrschte primär zu Beginn der Pandemie ein massives Aufkommen an Corona-Erkrankungen unter den PatientInnen und somit erhöhte Ansteckungsgefahr bei den Beschäftigten. Dieser Zeitraum, in dem die MitarbeiterInnen ebenfalls unter extremsten Bedingungen gearbeitet haben, wird nicht abgegolten."
Dazu kommt, dass nur jenen Beschäftigten der Corona-Bonus ausgezahlt wird, die unmittelbar in Berührung mit Corona Erkrankten kamen. Jene, die es geschafft haben, mittels massiver Sicherheitsvorkehrungen ihre PatientInnen vor einer Ansteckung zu schützen, gehen jetzt leer aus.
Umsetzung des Tiroler Pflegepaktums
Einmal mehr wird zudem die längst überfällige Umsetzung des Tiroler Pflegepaktums gefordert, dazu Verena Steinlechner-Graziadei, Vorsitzende der younion_Die Daseinsgewerkschaft:
„Im Pflegepaktum wurde bereits 2015 eine einheitliche Bezahlung unabhängig von der Anstellungsform vereinbart. Trotz vieler Bemühungen wurde diese Forderung erst teilweise umgesetzt. "

- Foto: ÖGB Tirol
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Eine faire Bezahlung bereits während der Ausbildung fordert auch Margit Luxner, Vorsitzende des Bereichs Gesundheit und Soziales in der Gewerkschaft GPA und selbst Betriebsratsvorsitzende:
„Wenn wir wollen, dass junge Menschen im Pflegebereich arbeiten, dann muss die Qualität der Ausbildung passen. Dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung.“
Das groß vorgestellte und angepriesene Pflegestipendium für Auszubildende hat vier Monate später immer noch keine genauen Richtlinien.
Im Mai wird wieder demonstriert
Der Termin für die nächste große Aktion steht bereits fest: Am „Tag der Pflege“ am 12. Mai ruft die Gewerkschaft gemeinsam mit der Offensive Gesundheit zu einer großen Kundgebung auf.

- Foto: ÖGB/Sachsenmeier
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Protest in Innsbruck:
In Kitzbühel:
Auch in Hall wurde protestiert:
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