Polizei Tirol
Besser akustisch um Hilfe rufen als "Stiller Hilferuf"

- Dies ist ein "stiller Hilferuf". Wir haben bei der Tiroler Polizei nachgefragt, wie sie mit "stillen Hilferufen" generell umgehen.
- Foto: skn
- hochgeladen von Sabine Knienieder
Ein Vorfall in Innsbruck lässt das Thema "stiller Hilferuf" erneut publik werden. Ein Mädchen wurde angegriffen, machte das internationale Handzeichen und ein Passant konnte darauf die Polizei alarmieren. Wie die Landespolizei mit Hilferufen wie diesen umgeht und wie man noch Hilfe erhalten kann, erfahrt ihr hier.
TIROL. Am Abend des 18. Feber wurde ein 14-jähriges Mädchen in Innsbruck an mehreren Orten attackiert. Die Täterinnen traten ihr gegen den Oberkörper und schlugen ihr ins Gesicht. In einer Straßenbahn machte sie mit dem internationalen Hilfezeichen auf sich aufmerksam, woraufhin ein Fahrgast die Polizei verständigte. Wir haben bei der Tiroler Polizei nachgefragt, wie sie mit "stillen Hilferufen" generell umgehen.
Besser: akustische Hilferufe
Wie die Landespolizei erläutert, sind die Handzeichen der Polizei bekannt, es gibt aber, im Gegensatz zu den Notrufnummern, keine Normierung bzgl. dieses Handzeichens. Deshalb appelliert die Polizei, aber auch alle anderen Blaulichtorganisationen, wenn möglich, immer den Notruf zu wählen.
"Wenn dies nicht möglich ist, appellieren wir in erster Linie verbal und so laut wie möglich auf sich aufmerksam zu machen, um Hilfe zu rufen und andere Personen aufzufordern, den Notruf zu wählen."
Es wird angeführt, dass Akustik viel besser, deutlicher und unmissverständlicher wahrnehmbar ist als „stille“ Handzeichen. Vor allem in Situationen bei denen unbeteiligte Zeugen vor Ort sind, sollte immer gerufen werden. Nicht nur, weil das Handzeichen nicht verstanden, sondern schlichtweg nicht gesehen werden könnte. Das laute Schreien um Hilfe ist außerdem ein bewährtes Präventionsinstrument: Angreifer lassen sehr oft von Opfern ab, wenn Lärm auf die Situation aufmerksam macht – so kann oft alleine das laute Schreien bereits eine Situation entschärfen. Ein Handzeichen kann das nicht.

- Die Polizei führt an, dass Akustik viel besser, deutlicher und unmissverständlicher wahrnehmbar ist als „stille“ Handzeichen.
- Foto: Emprev
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Der "Stille Notruf"
In diesem Zusammenhang verweist die Polizei auch auf den sogenannten "stillen Notruf". Mit einem "Stillen Notruf" kann bei akuter Gefahr (Gewalt in der Privatsphäre), wenn ein Sprach- oder textbasierter Notruf nicht möglich ist, die Polizei verständigt und von der Leitstelle eine Polizeistreife zur notrufenden Person geschickt werden. Der "Stille Notruf" kann nahezu unbemerkt ausgelöst werden, die Kommunikation wird auf ein Minimum beschränkt, zusätzlich werden im Hintergrund automatisch wichtige Daten übertragen. Dazu gehören die GPS-Standortinformationen, die Adresse der notrufenden Person sowie zusätzlich im App hinterlegte Daten.
Die Smartphone App DEC112 ("Digital Emergency Call") kann seit 1. März 2022 einen "Stillen Notruf" absetzen.

- Die Polizei verweist auf den sogenannten "stillen Notruf".
- Foto: Emanuel Hasenauer / Symbolbild
- hochgeladen von MeinBezirk Tirol
Welche Kampagnen gibt es noch?
Das Land Tirol, aber auch viele Organisationen machen immer wieder gezielt auf Hilfezeichen wie z.B. „Luisa“, „Viola“ oder auch diverse Handzeichen aufmerksam, was von der Polizei auch befürwortet wird. Für die Gewaltprävention ist jedes Mittel recht. So wird auch bei polizeilichen Präventionsveranstaltungen immer auf die diversen Möglichkeiten des Hilferufes aufmerksam gemacht. Die Information der Bevölkerung auf jegliche Art und Weise wird von polizeilicher Seite aus jederzeit begrüßt, so die Landespolizei auf Nachfrage von MeinBezirk.
Mehr zu der Thematik auf MeinBezirk:
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