Energie
Südoststeirische Gemeinden sind beim Sparen nicht von gestern

Energie geht aktuell noch mehr ins Geld. Sparen, sparen, sparen heißt es nun in Privathaushalten und natürlich auch bei den Gemeindeverantwortlichen. | Foto: Symbolfoto MEV
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  • Energie geht aktuell noch mehr ins Geld. Sparen, sparen, sparen heißt es nun in Privathaushalten und natürlich auch bei den Gemeindeverantwortlichen.
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Ein nachhaltiger Energiehaushalt wird in der Südoststeiermark nicht erst aufgrund der aktuell prekären Lage verfolgt. Die Nachfrage von Mein.Bezirk.at bei unseren Stadtgemeinden zeigt, dass man die Themen Energie und Klima schon längst im Blick hat.

SÜDOSTSTEIERMARK. Kürzlich hat die Bundesregierung ihre Energiespartipps für die Bevölkerung vorgestellt. Doch wie reagieren eigentlich unsere Gemeinden in der Südoststeiermark auf die Situation? MeinBezirk.at hat in Bad Radkersburg, Fehring, Feldbach, und Mureck nachgefragt.

Prozess ist längst im Gange

In der Stadtgemeinde Feldbach hat man nicht erst jetzt zum Überlegen begonnen. Schon vor zwei Jahren stellte man eigenes Team für die Erarbeitung eines Klimavorsorgemodells inklusive Fotovoltaikmasterplan auf. Derzeit deckt man übrigens zwölf Prozent des Verbrauchs der Gemeindeinfrastruktur mit der Kraft der Sonne ab.

Bist du Energiesparmeister:in?

Die geplanten Maßnahmen in Feldbach sind allgemein breit gefächert. "Wir streben rigorose Energieeinsparungen an", betont Bürgermeister Josef Ober. Teilweise wird man, um Gas zu sparen, in Abstimmung mit der Energie Steiermark wieder auf Öl zurückgreifen – so etwa beim Freizeitzentrum und dem Seniorenwohnhaus. Die Steuerungen für die rund 100 gemeindeeigenen Objekte werden in den kommenden zwei Monaten optimiert, um etwa nachts, an Wochenenden oder Feiertage gezielt Energie einsparen zu können. 

Auf erneuerbare Energie setzt man in Feldbach. Bürgermeister Josef Ober freut sich, dass auch Unternehmen – hier die Ölmühle Lugitsch in Gniebing – auf Sonnenkraft bauen. | Foto: Stadtgemeinde Feldbach
  • Auf erneuerbare Energie setzt man in Feldbach. Bürgermeister Josef Ober freut sich, dass auch Unternehmen – hier die Ölmühle Lugitsch in Gniebing – auf Sonnenkraft bauen.
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Das war aber noch lange nicht alles. So wird die Heizung vom Feuerwehreinsatzzentrum noch heuer von Gas auf Fernwärme umgestellt. Mit den Nutzern der Gemeindeobjekte bzw. den Vereinen will man auch das Gebrauchsverhalten abstimmen.

LED-Umstellung wird weiter forciert

Auch bei der Straßenbeleuchtung setzt man an. 360 der 2.650 Straßenlaternen werden im kommenden halben Jahr auf LED umgestellt. Mittels adaptierter Schaltpläne will man die Straßenlaternen nach Bedarf dimmen oder temporär ausschalten. In Sachen Innenbeleuchtung sei man laut Ober schon sehr effizient unterwegs. Mit der LED-Ausstattung des neuen Rathauses und der Schulen sei die Umstellung komplett abgeschlossen. Und welches Einsparungspotenzial erwartet sich der Stadtchef durch all jene Schritte? "Bei der Beleuchtung 30 bis 40 Prozent, in den anderen Bereichen 15 bis 10 Prozent."

In Bad Radkersburg bauen Bürgermeister Karl Lautner (3.v.l.) und Co. etwa auf die Energiespeicher des lokalen Biomasseheizwerks. | Foto: Gerhard Schleich
  • In Bad Radkersburg bauen Bürgermeister Karl Lautner (3.v.l.) und Co. etwa auf die Energiespeicher des lokalen Biomasseheizwerks.
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Auch in Bad Radkersburg ist man, begleitet von der Lokalen Energieagentur, schon lange am Thema dran. "Wir haben etwa sukzessive die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Wir stehen hier vor der Fertigstellung und haben den Prozess aktuell zu rund 90 Prozent abgeschlossen", so Bürgermeister Karl Lautner.

Auch was die Gebäudebeleuchtung – etwa jene des Rathausturmes anbelangt – will man ganz genau hinschauen und Zeiten oder die Intensität reduzieren. Evaluiert wird die Notwendigkeit aller Lichtpunkte der Straßenbeleuchtung. Hier will man zwar reduzieren, aber natürlich nur in einem Rahmen, der die Sicherheit der Bevölkerung nicht gefährdet.

Von Sonnenkraft bis zur Geothermie

In Sachen erneuerbare Energien hätte sich etwa die Fotovoltaikanlage der Volksschule bereits bewährt. Gleichzeitig wurde durch die Anlage auf dem Dach die Temperatur im Gebäude ein wenig eingedämmt. Laufend ausgebaut wird auch die Fernwärmeversorgung. Beim lokalen Biomasseheizwerk wurden ja auch Pufferspeicher eingebaut. Gemäß Lautner nutze man auch die Geothermie – so gewinne man Wärme aus dem Thermalwasser.

Fehrings Bürgermeister Johann Winkelmaier sieht von Hysterie ab und will nach einer Evaluierungsphase Maßnahmen bei den großen Energiefressern setzen. | Foto: Sebastian Friedl
  • Fehrings Bürgermeister Johann Winkelmaier sieht von Hysterie ab und will nach einer Evaluierungsphase Maßnahmen bei den großen Energiefressern setzen.
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Auch in der Stadtgemeinde Fehring nimmt man gemäß Bürgermeister Johann Winkelmaier die Hauptstromverbraucher genau unter die Lupe. "Wir sind am Evaluieren und werden Möglichkeiten finden, Energie einzusparen." Hysterie sei laut dem Stadtchef nun aber keine vonnöten. "So wie uns geht es ja auch jedem privaten Haushalt, oft sind es ganz einfache Dinge im Alltag, bei denen man einsparen kann."

"Wir wollen jetzt keine Hysterie verbreiten – wir werden Möglichkeiten finden, Energie einzusparen."
Johann Winkelmaier, Bürgermeister von Fehring

In Sachen Heizung sei bereits der Großteil der gemeindeeigenen Objekte über die Bioenergie in Fehring und Hatzendorf versorgt. Die Fotovoltaikanlagen der Stadtgemeinde weisen mittlerweile eine Gesamt-Leistungskapazität von 350 Kilowatt Peak auf – bei der Kläranlage folgt nun eine weitere Anlage.

Murecks Bürgermeister Klaus Strein (r.) mit Gemeinderat Franz Liebmann (l.) und EVU-Geschäftsführer Markus Neubauer am Gelände des lokalen Elektrizitätsversorgungsunternehmen, wo man beispielsweise auf Sonnenstrom baut. | Foto: De Monte
  • Murecks Bürgermeister Klaus Strein (r.) mit Gemeinderat Franz Liebmann (l.) und EVU-Geschäftsführer Markus Neubauer am Gelände des lokalen Elektrizitätsversorgungsunternehmen, wo man beispielsweise auf Sonnenstrom baut.
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Und was hat man in Mureck geplant? Laut Bürgermeister Klaus Strein denkt man an, die Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden zu bestimmten Zeiten zu reduzieren, selbstverständlich in einem Ausmaß, das die Sicherheit nicht gefährdet. Überlegt wird auch, heuer auf eine große Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. In Sachen erneuerbare Energien ist Mureck ohnehin schon lange Vorreiter. Die Dachflächen der gemeindeeigenen Objekte will man im größtmöglichen Rahmen mit Fotovoltaikanlagen versehen.

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