Gosdorf: Keine Umweltprüfung für Großhühnerstall

- <b>Das Wohl des Huhnes</b> bzw. eine geplante Großstallung stehen in Gosdorf seit Jahren zur Debatte.
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Geplante Stallung in Gosdorf erfüllt laut Untersuchungen die nötigen Auflagen.
Neue Entwicklungen gibt es bezüglich des geplanten Großhühnerstalls bei Gosdorf. Wie die WOCHE berichtet hat, stemmen sich Anrainer und die Initiative "Steirer gegen Tierfabriken" schon seit Jahren gegen die für 39.900 Masthühner angedachte Stallung von Bauwerber Markus Lukas. Aufgrund der Untersuchungen von Sachverständigen wurde nun am Landesverwaltungsgericht festgestellt, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist. "Der Bauwerber hat im Zuge des Verfahrens eine Projektkonkretisierung vorgebracht. Diese beinhaltet eine Bodenheizung, eine Dreiphasenfütterung und eine Wasservernebelungsanlage gegen Staub", so Norbert Mandl von der Pressestelle des Landesverwaltungsgerichts zu ausschlaggebenden Punkten in der Beurteilung.
Gegner kämpfen weiter
Anton Sutterlüty von "Steirer gegen Tierfabriken" sieht hinsichtlich der Einhaltung der Emissionswerte einen Teilerfolg für die Anrainer. "Im Bezug auf das Tierwohl hat sich aber nichts verändert", hält er fest. Sutterlüty hofft auf einen bei der Aufsichtsbehörde vorliegenden Antrag. Darin pochen die Anrainer auf ein Bauverbot im Hochwasserschutzgebiet.
Bauwerber Markus Lukas betont, dass ein wasserrechtlicher Bescheid gegeben ist. "Sobald alles positiv abgeschlossen ist, wird der Bau starten", wartet Lukas das schriftliche Urteil ab.
Rückblick
2013: Feststellungsbescheid des Landes sieht keine UVP vor.
2014: Bundesverwaltungsgericht sieht auch keine UVP vor.
2015: Regierungskommissärin Waltraud Sudy erlässt Baubescheid, Landesverwaltungsgericht lässt UVP für das Projekt prüfen bzw. will u.a. auch Prüfung der Feinstaub- und Ammoniakwerte einbeziehen.
2 Fragen an Murecks Bürgermeister Anton Vukan:
WOCHE: Wie sehen Sie als Bürgermeister den Entschluss des Gerichts in der Hühnerstall-Causa?
VUKAN: Ich nehme an, dass, so wie die Dinge gelegen sind, gebaut werden kann. Herr Lukas hat viele zusätzliche Auflagen bekommen. Es werden alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten. Insgesamt haben wir den Plafond für Großstallungen aber erreicht. Die Region verträgt sicher keine neuen Stallungen mehr.
Wie kann es gelingen, dass Anrainer, Naturschützer und Landwirte auf einen gemeinsamen Nenner kommen bzw. die Landwirte überleben können?
In dieser Angelegenheit werden viele Dinge vermischt. Dass Menschen, die Fleischgenuss ablehnen, und Landwirte, die Fleisch verarbeiten, zusammenkommen, wird es nicht geben. Was ich nicht verstehe, ist, dass die Landwirtschaft nicht mehr für die Selbstvermarkter tut bzw. regionale Selbstvermarkterzentren schafft. Hier ist auch die Kammer gefordert. Immer nur größer und größer zu werden, ist sicher ein Irrweg.


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